Düsseldorf . Die Sicherheitsfirma Kötter hat sich zum Osteransturm am Airport wegen Personalmangel Fremdhilfe geholt. Das kritisiert die Gewerkschaft Verdi.
Gerade noch rechtzeitig, könnte man meinen: Kurz vor Ferienstart kann das befürchtete Chaos am Flughafen Düsseldorf vielleicht ausbleiben. Zuletzt war bekannt geworden, dass es bei der Essener Sicherheitsfirma Kötter zu den Osterferien erheblichen Personalmangel geben könnte. Das Unternehmen wollte eigentlich Personal „nachqualifizieren“, aber das hat wohl nicht so gut geklappt. In einem internen Schreiben des Unternehmens, das der Redaktion vorliegt, hieß es: „Aufgrund der unerwartet schlechten Besteherquoten in den Prüfungen werden wir diese Zahl nicht erreichen, sondern nur 75.“ Eigentlich braucht das Unternehmen aber 100 zusätzliche Luftsicherheitsassistenten. Kötter führt im Auftrag der NRW-Behörden die Personenkontrollen am Flughafen durch.
„Für den Osterferienstart gewappnet“
Am Freitag teilte Kötter trotzdem mit, man sei „für den Osterferienstart gewappnet“. Man habe das Ziel sogar überschritten: 130 zusätzliche Kräfte seien demnach an den Kontrollstrecken im Einsatz.
Aber: De facto sind es nur 81 zusätzliche Luftsicherheitsassistenten, die das Unternehmen selbst im Einsatz hat. Der Rest kommt von „befreundeten Unternehmen“ und vom Flughafen Köln/Bonn, wie es weiter heißt.
„Kötter hat es schon wieder nicht geschafft, aus eigener Kraft genügend Personal zur Verfügung zu stellen, sondern braucht Hilfe von Fremdfirmen“, sagt Özay Tarim von der Dienstleistungs-Gewerkschaft Verdi.
Chaotische Szenen am Airport im September 2017
„Das Unternehmen hat einen Vertrag bis 2020 mit dem Bundesinnenministerium, aus eigener Kraft die Sicherheitskontrollen durchzuführen. Das erfüllt Kötter nicht, was zutiefst unseriös ist“, ärgert sich Tarim.
Im September 2017 war es zu chaotischen Szenen am Düsseldorfer Flughafen gekommen: Wegen Personalmangels konnten nur wenige Sicherheitsschleusen geöffnet werden - extrem lange Schlangen und brutale Wartezeiten für die Passagiere waren die Folge.
„Kötter hat daraufhin versprochen, bis Ostern 100 und bis zum Sommer noch einmal 130 zusätzliche Kräfte bereitzustellen. Dass wir jetzt schon wieder darüber sprechen müssen, ist ein Skandal. Das Problem ist damit doch nicht gelöst, sondern nur gerade eben so überbrückt“, findet Tarim.
„Viel mehr Leute, als gedacht“
Bei Kötter sieht man das anders. „Wir haben viel, viel mehr Leute, als gedacht“, sagt Unternehmenssprecher Carsten Gronwald. Damit werde man die Anforderungen gut erfüllen.
Gewerkschafter Tarim lässt das nicht gelten. „Wir brauchen einen seriösen langfristigen Plan, keine Flickschusterei. Das ist ein Armutszeugnis für den drittgrößten Flughafen Deutschlands.“