Düsseldorf. Chaos in den Ferien bei der Abfertigung am Düsseldorfer Flughafen? Das Essener Unternehmen Kötter weist entsprechende Horrorprognosen zurück.

Die chaotischen Szenen am Düsseldorfer Flughafen aus dem vergangenen Herbst sind nicht nur der Flughafenführung in schlechter Erinnerung geblieben. Weil Sicherheitspersonal an den Abfertigungsschaltern fehlte, standen hunderte Passagiere in langen Schlangen, etliche verpassten ihr Flugzeug.

Kötter-Chef bezichtigt Gewerkschaft der Lüge

Unter anderem hatten sich beim zuständigen Dienstleister Kötter Aviaton Security überdurchschnittlich viele Mitarbeiter krank gemeldet. Damals forderte Airportchef Thomas Schnalke Kötter immer wieder auf, die Misere schnellstmöglich zu beheben. Den Sicherheitspartner sucht nicht der Flughafen aus, sondern die Bundespolizei.

Dass es zu ähnlichen Szenen in den Osterferien kommt, wie Verdi-Sekretär Özay Tarim nun in der „Rheinischen Post“ behauptet, wies Kötters Geschäftsführender Direktor Peter Lange am Dienstag auf Nachfrage unserer Redaktion entschieden zurück. Die Zahlen, mit denen Verdi operiere, seien "gelogen. Das ist reine Panikmache, die zur Verunsicherung von Fluggästen beiträgt." Man sei auf den Osterreiseverkehr gut vorbereitet und halte das Versprechen einer "umfassenden Personalverstärkung" ein.

Kötter will Unterstützung befreundeter Unternehmen nutzen

Aus einem internen Firmenschreiben war hervorgegangen, dass weniger Bewerber als erhofft die Prüfung zum Luftsicherheitsassistenten bestanden hätten. So seien nur 75 der geplanten 100 einsatzbereit. "Das hat auf die Osterferien keine Auswirkung", beteuert Lange. Man werde sich bis dahin "dem ambitionierten Wert von 100 Kräften annähern". Es sei aber von vornherein geplant gewesen, die Unterstützung befreundeter Unternehmen zu nutzen und notfalls auch auf die Reserve eigener Luftsicherheitsassistenten am Köln-Bonner Flughafen zurückzugreifen.

Der Flughafen ist skeptischer als Lange. „Wir blicken mit einer berechtigten Skepsis auf die vor uns liegenden Monate, wenn wir uns die Zahlen des Personals angucken, das am Airport registriert ist“, sagte ein Sprecher auf WAZ-Nachfrage. Man nehme die Verantwortlichen nun beim Wort: „Kötter muss liefern.“

Ein zweites Sicherheitsunternehmen würde die Lage an den Kontrollstellen gewiss entpannen. Man habe dem Bundesinnenministerium dazu Vorschläge gemacht. „Bis heute erkennen wir jedoch leider nicht, dass man in Berlin an einer entsprechenden Lösung der schwierigen Situation arbeitet.“

Das Zahlenwerk von Kötter Aviation Security im Überblick

 

Ab September 2017 begannen die ersten Prüfungen des angekündigten Ausbildungsprojekts. Bis heute waren 131 Auszubildende in Erst- oder Zweitprüfung Davon haben 53 bestanden (Quote 40,5 Prozent).

 

56 Auszubildende von den 131 werden bis zum Beginn der Osterferien die Möglichkeit der Zweitprüfung nutzen.

 

Weitere 16 Auszubildende werden bis Ostern erstgeprüft. Fünf fertige Luftsicherheitsassistenten wurden seit September 2017 eingestellt.

 

Die Gesamtzahl von 75 Luftsicherheitsassistenten bis zum Ferienbeginn setze sich wie folgt zusammen: 53 bisher bestanden, dazu fünf fertige Luftsicherheitsassistenten und 17 Luftsicherheitsassistenten, die man bei einer Besteherquote von ca. 20 Prozent erwarte. Das, so Lange, sei „ausgesprochen konservativ gerechnet“.

 

Die Differenz von 25 Assistenten werde man durch den Einsatz von Kölner Mitarbeitern und durch Fremdfirmen ausgleichen.

 

Sollte die Besteherquote unter 20 Prozent liegen und der Krankenstand die 20-Prozent-Marke übersteigen, habe man die Möglichkeit noch mehr Fremdpersonal als bisher bestellt auszuleihen.

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