Düsseldorf. . Das „Mutter Ey“-Denkmal wurde im Düsseldorfer Andreasquartier enthüllt. Die Kunst-Mäzenin setzte sich für Künstler ein. Johanna Ey starb 1947.

Da steht sie nun, die „Mutter“ Johanna Ey, auf dem „Mutter-Ey-Platz“. Dass das Ey-Denkmal des Düsseldorfer Künstlers Bert Gerresheim nun dort steht, hat fast ein Jahr gedauert. „Wir wollten das schon länger machen, aber Ereignisse am Bau haben uns zurückgeworfen“, so Frankonia-Chef Uwe Schmitz. Auch das Straßenschild für den Platz ist noch nicht angebracht, aber es sei just vor zehn Minuten geliefert worden, erklärt Schmitz am Montag mit einem Lachen.

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Das Denkmal markiert nun den Eingang Neubrückstraße zum Andreasquartier, dem neuen Stadtquartier in der Altstadt auf dem Gelände des ehemaligen Land- und Amtsgerichts. Dass es ausgerechnet dort entsteht, hat seine Gründe. „Die Stadt Düsseldorf hatte für das Denkmal erst keinen Platz. Deswegen haben wir das nun im Andreasquartier aufgenommen“, so Schmitz weiter. Und mit dem Skulpturen-Denkmal wolle man explizit in die Rolle von Mutter Ey schlüpfen. Denn gleich nebenan soll in wenigen Wochen das „Mutter Ey Café/Galerie“ eröffnen. Die erste Etage soll dabei nicht für teure Büro-Räume genutzt werden, sondern vielmehr jungen Künstlern zur Verfügung gestellt werden. Diese sollen dort kostenlos ausstellen dürfen, so Schmitz.

Andreasquartier zu luxuriös?

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Vielleicht will Schmitz damit aber auch ein Zeichen setzen. In der Vergangenheit war immer wieder Kritik laut geworden, dass das gesamte geplante Andreasquartier viel zu luxuriös sei. Dass der „kleine Mann“ auf der Strecke bleibe. Frank Hermsen, Geschäftsführer der Altstadt Marketing GmbH, hält die Lage bisher aber für „unproblematisch“, wie er sagt. „Die Altstadt steht ja auch für Vielfalt. Ich sehe da bisher keinen Konflikt, aber man muss sehen, wie es wird, wenn es richtig losgeht“, so Hermsen. Das Thema höherpreisiges Luxuswohnen würde zudem nicht nur die Altstadt betreffen, sondern gelte generell für die Stadt. Das Andreasquartier sei da nur ein Baustein von vielen. „Die Vielfalt ist gut, man muss aber auch eine Balance finden. Es muss auch Wert auf sozialen Wohnungsbau gelegt werden“, meint Hermsen.

Das würde bestimmt auch Mutter Ey gefallen, die ein Herz für den kleinen Mann hatte. Und ihren Schutzmantel um die Künstler legte. Wie Bert Gerresheim eben sagt: „eine Patronin mitten unter uns“.

>> LEBEN UND WIRKEN VON JOHANNA EY

„Mutter“ Johanna Ey (1864 - 1947) unterhielt an der Ratinger Straße 45 in der Altstadt von 1907 an eine kleine Bäckerei.

Dort trafen sich junge, zumeist mittellose Künstler, um die sich Ey kümmerte. Im Gegenzug erhielt sie oft als Dank Bilder und Zeichnungen.

1911 eröffnete Ey eine Galerie – u.a. mit Max Ernst Werken.