Düsseldorf. . Christdemokraten wollen in der Landeshauptstadt den OB-Posten zurück und werden von Landesebene aus das Leben des Amtsinhabers schwer machen.
Was von der Landes-CDU und damit der neuen Landesregierung in Sachen Düsseldorf zu hören ist, lässt nichts Gutes erahnen. Offiziell sagt es niemand, doch intern heißt es, dass man sich nun die Landeshauptstadt und hier vor allem Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) vornimmt. Mit dem Ziel, bei der nächsten Kommunalwahl nicht nur wie bisher schon die stärkste Fraktion im Stadtrat zu stellen, sondern auch den Oberbürgermeister.
Thomas Geisel hat sich unbeliebt gemacht
Geisel, der bei seiner Wahl vor drei Jahren wegen der Anti-Stimmung gegen seinen CDU-Vorgänger Dirk Elbers auch viele offene und heimliche CDU-nahe Unterstützer hatte, hat sich inzwischen unbeliebt gemacht: „Er hat sehr viel versprochen, aber nichts gehalten“, heißt es aus CDU-Kreisen. Dies gelte nicht nur für Unterstützer, sondern auch für breite Bevölkerungsschichten.
Mit der auf Landesebene ausgerufenen Kampfansage an den OB wird das seit Geisels Wahl hervorragende Verhältnis zwischen Land und Landeshauptstadt schwer belastet.
Ex-OB Dirk Elbers (CDU) und Hannelore Kraft (SPD) kamen gar nicht klar
Düsseldorf kennt diese Situation: Schon unter Dirk Elbers und Hannelore Kraft stimmte das Verhältnis zwischen Stadt und Land nicht. Beide gingen sich aus dem Weg, grüßten sich nicht einmal bei gemeinsamen Veranstaltungen. Ein Grund dafür war, dass Elbers Düsseldorf stets abgehoben von der Region sah. Erst als Geisel im Amt war, wurde das Verhältnis zum Land besser – kein Wunder, gehört die Ministerpräsident wie Geisel zur SPD. Es gab regelmäßige Treffen, Geisel war hochgeschätzt. Auch, weil er Düsseldorf nicht arrogant und isoliert sieht, sondern als Teamplayer in der Region und im Land.
Das soll sich unter einer CDU-geführten Regierung nach NRZ-Informationen nun wieder ändern. Auch wenn Geisel noch am Wahlabend sagte, die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landeshauptstadt hänge nicht an der Parteizugehörigkeit der Beteiligten. Die CDU will in der prestigeträchtigen Landeshauptstadt wieder den OB stellen – und wird dafür dem amtierenden OB möglichst viele Knüppel zwischen die Beine werfen und ihm das Leben schwer machen.
Gut allerdings für Düsseldorf: Die vom Flughafen beantragte Kapazitätserweiterung wird nun unter einer CDU-FDP-Regierung schnell durchgewunken. In der bisherigen Landesregierung lehnten die Grünen diese Pläne ab.