Düsseldorf. Die CDU hat in Düsseldorf alle vier Wahlkreise gewonnen. Das hat Konsequenzen. Diese Politiker ziehen in den Landtag oder verlieren ihren Sitz.
Bereits kurz nach der Landtagswahl sagte der Düsseldorfer CDU-Chef Thomas Jarzombek, dass die Landeshauptstadt „wieder eine CDU-Stadt“ sei. Und damit hatte er Recht.
Die SPD hat in Düsseldorf alle vier Wahlkreise an die Christdemokraten verloren. Gewählt wurden Olaf Lehne, Marco Schmitz, Angela Erwin sowie Peter Preuß.
Bei solchen Ergebnissen ist es nicht verwunderlich, dass Olaf Lehne „extrem gut gelaunt“ ist. „Die gesamte Politik hat sich um 180 Grad gedreht“, lautet sein Fazit. Dass er und die CDU deutlich vor der SPD gelandet sind, habe ihn dennoch auch ein wenig überrascht. „Ich hoffe aber, dass das lange anhält“, so Lehne weiter. Nun sei aber erst einmal Ziel, sich „schnell aufzustellen und eine Koalition“ zu finden.
Lehne erklärt außerdem den Erfolg seiner Partei mit den Wahlthemen. „Es ist wichtig, über die Infrastruktur, Bildung und vor allem die innere Sicherheit zu sprechen.“ Im Gespräch mit den Bürgern sei vor allem letztere immer wieder Thema gewesen. „Viele fühlen sich unwohl“, so Lehne, „da müssen wir richtig satt eingreifen.“
Auch Marco Schmitz freut sich unglaublich über das Ergebnis. „Es war nicht immer klar gewesen. Vor vier Wochen waren wir noch verhalten optimistisch.“ Doch nach den Wahlen in anderen Bundesländern sei die Stimmung immer besser geworden. Trotzdem habe er am Sonntag „ziemlich gezittert“, bevor die Ergebnisse da waren.
Den Erfolg der Düsseldorfer CDU begründet er mit der bürgernahen Arbeit. „Wir waren jeden Tag unterwegs und haben ein unglaublich engagiertes Kernteam“, so Schmitz.
Auch Peter Preuß ist glücklich über seine vierte Amtszeit im Landtag. Nachdem er in der letzten Wahlperiode nur über einen Listenplatz eingezogen war, wurde er nun wieder direkt gewählt.
Starkes Ergebnis geholt
Auch die FDP kann in Düsseldorf jubeln. Denn Kandidat Rainer Matheisen wird nun ebenfalls im neuen Landtag sitzen. „Natürlich ist da die Freude sehr groß. Wir haben insgesamt ein starkes Ergebnis geholt“, so der FDP-Mann. Obwohl die CDU alle Wahlkreise geholt hat, ist er zufrieden. „Wir waren im Norden und Westen dennoch stark vertreten.“
Für Matheisen ist es das erste Mal, dass er einen Platz im Landtag bekommt. Bereits 2010 und 2012 hatte er kandidiert. Nicht mehr im Landtag mit dabei ist Robert Orth. Nach rund 15 Jahren Mitgliedschaft im Landtag hatte er im Februar sein Amt niedergelegt und damit auch nicht mehr kandidiert.
Drei Düsseldorfer Abgeordnete von den Grünen gab es im bisherigen NRW-Landtag – eine ist davon geblieben: Monika Düker. Zwar freut sich die Politikerin, dass sie es mit Listenplatz 7 in den Landtag geschafft hat, dennoch will auch sie das „desaströse Ergebnis“ von Bündnis 90/Die Grünen nicht klein reden. „Nach diesem Ergebnis kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergeben.“ Der Fokus muss nun ganz klar darauf liegen, die Fehler zu analysieren und aufzuarbeiten. „Die Bildungspolitik scheint ein Punkt zu sein, das Wahlergebnis aber nur darauf zu reduzieren, ist falsch“, so Düker. Ihr Blick geht dabei über die Düsseldorfer Grenzen hinauf, Richtung Norden nach Schleswig-Holstein. Dort haben die Grünen bei der Landtagswahl gut abgeschnitten. „Sie haben ihre Inhalte rübergebracht, warum wir nicht?“, lautet laut Düker eine der Fragen, die man sich stellen muss.
Durch das schlechte Ergebnis ist Düker nun die einzige Düsseldorfer Grüne im Landtag: Für ihre Kollegen Stefan Engstfeld und Martin-Sebastian Abel hat es trotz vorher aussichtsreicher Listenplätze am Ende wohl nicht gereicht.
Auch die Düsseldorfer SPD muss Federn lassen. Auch sie hatte drei Düsseldorfer Abgeordnete im Landtag sitzen. Doch für Marion Warden und Walburga Benninghaus hat es nicht gereicht. Obwohl Markus Herbert Weske im Wahlkreis 40 Olaf Lehne unterlegen war, wird er nach momentanen Stand der Dinge über Listenplatz dennoch in den Landtag einziehen. Damit wäre er zum zweiten Mal dort vertreten, nachdem er drei Mal kandidiert hatte.
Heimat für Sozialdemokraten
Enttäuscht war Weske dennoch ein wenig. „Es ist auch kein Trost, dass wir in Düsseldorf nicht so krachend verloren haben wie im Landestrend.“ Für ihn bedeutet das, dass die „Sozialdemokraten noch eine Heimat“ in der Landeshauptstadt haben. Die Schuld für das Wahl-Debakel sieht Weske nicht bei Schulz. „Da muss man sich auch mal an die eigene Nase packen.“ Im Land seien andere Themen wichtiger gewesen, als die der SPD, so Weske weiter.
Und er weiterer Düsseldorfer wird in den Landtag einziehen: AfD-Kandidat Nic Vogel.