Die vergangene Sitzung des Dinslakener Stadtrats muss bei den zahlreichen Zuschauern einen verheerenden Eindruck hinterlassen haben.
Mitten in der chaotischen Ratssitzung erinnerte Dieter Holthaus (Linke) daran, dass Zuschauer anwesend seien. Welchen Eindruck sollten diese bekommen? Vermutlich einen verheerenden.
Mit dem Sitzungsergebnis waren die Gäste - viele aus Lohberg - ohnehin unzufrieden. Dazu wurde erneut deutlich, dass das Band zwischen Politik und Bürgermeisterin zerschnitten ist. Die parteilose Michaela Eislöffel, die noch im Wahlkampf von CDU und Grünen unterstützt wurde, bringt keine Mehrheit hinter sich. Und auch in der Stadtspitze hat sie wohl, folgt man ihren eigenen Worten, keinen Rückhalt. Zu den Gründen kann man nur spekulieren. Vertrauensfördernd war die Performance in der Sitzung jedenfalls nicht - weder von Politik noch Verwaltung.
Sie wüssten schon, wen sie bei der kommenden Wahl nicht wählen, schimpften manche Zuschauer danach in Richtung Stadtrat. Bei der letzten Wahl, der Bundestagswahl 2021, erhielt die AfD in Lohberg je nach Wahllokal übrigens bis zu 13 Prozent. Politikverdrossenheit beginnt vor Ort.