Dinslaken/Voerde/Hünxe. Medikamente für Kinder sind oft knapp. Der Dinslakener Apotheker Lukas Heuking verrät, mit welchen Hausmitteln sich Beschwerden lindern lassen.
Erkältungen und Grippewelle haben die Menschen in Dinslaken, Voerde und Hünxe derzeit fest im Griff, besonders häufig betroffen sind Klein- und Schulkinder, denn gerade in Kitas und Schulen haben die Viren leichtes Spiel. Bei Erkältungen gebe es kein wirksames Wundermittel und auch Antibiotika seien gegen Viren machtlos, da sie nur dann helfen, wenn Bakterien am Krankheitsgeschehen beteiligt sind - was aber nicht sehr häufig vorkomme, wie Lukas Heuking, Apotheker aus Dinslaken und Pressesprecher der Apotheken in Dinslaken, Voerde und Hünxe, erklärt. Bei einer typischen Erkältung handelt es sich meistens um einen viralen Infekt, der in der Regel von allein ausheilt. Sanfte Präparate und Hausmittel können Erkältungen lindern und zu einer schnelleren Genesung beitragen. Welche das sind, verrät Lukas Heuking.
Ein Rat des Apothekers: Viel trinken - das sei bei jedem Infekt der Atemwege das A und O. Lukas Heuking empfiehlt Heilkräutertees, denn diese wirken besonders gut: „Gegen Husten haben sich Tees oder Teemischungen mit Salbei, Thymian oder Lindenblüten bewährt.“ Damit der Tee nicht nur gesund ist, sondern den Kindern auch schmeckt, kann er ruhig mit Honig gesüßt werden. Das hat noch einen weiteren Effekt: Honig lindert nachweislich auch den Hustenreiz. Eine Einschränkung gibt es aber für Kleinkinder, die jünger als ein Jahr sind: Diese dürfen keinen Honig zu sich nehmen, „da eventuell enthaltene Bakterien-Rückstände für sie gefährlich sein könnten“, warnt Apotheker Heuking.
Hausmittel bei Erkältung: Inhalieren mit Salzlösung und Kamille
Nicht nur Tees können Husten lindern, auch Inhalieren kann bei Erkältungen helfen. Das liegt daran, dass Feuchtinhalatoren, sogenannte Vernebler, feinste Tröpfchen erzeugen, die bis in die engsten Atemwege vordringen können. Das Inhalieren mit Salzlösung ist bei Husten oder Schnupfen damit sehr effektiv. Es bewirkt, dass die Schleimhaut abschwillt und der Schleim besser abtransportiert wird. Inhalieren funktioniert aber nicht nur mit einem Inhalator, sondern auch mit dem Klassiker - einer Schüssel auf dem Tisch und einem Tuch über dem Kopf. Zum Inhalieren kann man bei dieser Variante sowohl Kamille als auch ätherischen Öle verwenden. Beides bringt Linderung, allerdings sollte man darauf achten, dass das Wasser in der Schüssel nicht zu heiß ist. Wie schon bei den Tees gibt es auch beim Inhalieren eine Einschränkung für Kleinkinder: „Manche ätherischen Öle wie Kampfer, Menthol oder Minzöl sind für Kleinkinder tabu“, erklärt Lukas Heuking. Welche Präparate für welches Alter geeignet sind, dazu beraten die Apotheken-Teams in Dinslaken, Voerde und Hünxe zurzeit viele Eltern mit erkälteten Kindern.
Bei verstopften Kindernasen und kratzendem Hals helfen auch sanfte Präparate wie Nasensprays und Lutschpastillen. Wenn die Nase dicht ist, bieten Nasensprays oder -tropfen mit Meer- oder Kochsalz schnelle Hilfe, denn sie sorgen dafür, dass die Schleimhäute besser befeuchtet werden und das Kind wieder besser Luft bekommt. Kratzt der Hals, helfen Bonbons und Lutschpastillen mit Salbei oder Isländisch Moos, denn sie bilden einen schützenden Film auf der gereizten Rachenschleimhaut und mildern auf diese Weise einerseits den Schmerz und anderseits auch den Hustenreiz. Eines sollten Eltern hierbei aber beachten, wie der Rat von Apotheker Lukas Heuking zeigt: „Wichtig ist, dass die Kinder alt genug sind, um die Pastillen langsam in der Backentasche zergehen zu lassen.“
Wadenwickel gegen leichtes Fieber
Erkältungen mit Husten und Schnupfen werden manchmal auch von Fieber begleitet - ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem auf Hochtouren gegen die Krankheitserreger kämpft. Auch Fieber lässt sich mit dem Hausmittel Wadenwickel behandeln. Bei leichtem Fieber etwa muss nicht sofort ein Fiebersaft zum Einsatz kommen, denn feuchte Wickel können nicht nur wohltuend, sondern auch fiebersenkend wirken. So einfach funktioniert ein Wadenwickel: Ein Baumwolltuch mit handwarmem Wasser anfeuchten, auswringen und um die Waden des Kindes legen. Zum Schluss die Wickel noch mit einem dicken Hand- oder Badetuch verpacken. Die Dauer der Behandlung sollte bei kleinen Kindern zehn Minuten, bei größeren Kindern etwa 20 Minuten betragen. Wenn sich das Fieber erhöht, Schmerzen oder schlechter Schlaf auftreten, empfiehlt Lukas Heuking Fiebersäfte oder -zäpfchen. Sollte das Kind aber teilnahmslos wirken, das Fieber anhalten oder über 39 Grad steigen – bei Säuglingen ab 38 Grad – sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden.