Voerde. Begleitet von Cesare Siglarski an der Gitarre entführte Werner Seuken das Publikum im Rathaus in die Hünxer Sagenwelt. Das gab es zu erleben.

Groß war der Andrang im Rathaussaal Hünxe – emsig mussten weitere Sitzgelegenheiten von den Verantwortlichen geschaffen werden, da die Veranstaltung „Hünxer Sagenwelt“ auf sehr großes Interesse gestoßen war und ungefähr 130 Zuschauer der Darbietung beiwohnen wollten.

Mit Eigenkompositionen von Cesare Siglarski an der Gitarre wurde das Publikum auf den mystischen, interessanten, spannenden, aber auch unterhaltsamen Nachmittag eingestimmt und immer wieder gefühlvoll begleitet. Visuell wurde die Veranstaltung an einer großen Leinwand mit den schwarz-weißen Fotos von Stefan Weber untermalt. Die dargestellten Bilder waren sehr ausdrucksstark, geheimnisvoll und sehr gut zu den dargebrachten Geschichten thematisch gesetzt.

Den Unterschied zwischen Sage und Märchen ergründen

„Doch was unterscheidet eine Sage von einem Märchen?“, fragte der Sprecher Werner Seuken das Publikum – und beantwortet die Frage damit, dass in einer Sage immer auch ein Stück Wahrheit steckt. Das wurde in der einen oder anderen Geschichte auch sofort klar, da die erwähnten mystischen Gegebenheiten noch bis heute sichtbar sind – wie zum Beispiel die Teufelssteine zwischen dem Dämmerwald und dem Weseler Wald oder die Totenkeller im Wald vom Haus Schwarzenstein. Auch das 400 Jahre alte Wolfsnetz kann man im Hünxer Rathaus bewundern.

Gemeinsam sorgten Werner Seuken (l.) und Cesare Siglarski für die passende Stimmung im Saal des Hünxer Rathauses.
Gemeinsam sorgten Werner Seuken (l.) und Cesare Siglarski für die passende Stimmung im Saal des Hünxer Rathauses. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

In den Geschichten rund um Hünxe begegnete man dem Teufel, Hexen, Elfen, Riesen, Gespenstern und Werwölfen. Doch hatten die Menschen seinerzeit nicht nur Angst vor Geistern, sondern auch vor den Menschen – wie vor den grausamen Wiedertäufern oder vor einem Lehrer, der die verordnete Prügelstrafe seiner Schüler bis zu deren Tod trieb. Man tauchte in längst vergessene Zeiten ein und war sicherlich über die Grausamkeit einiger Geschehnisse rund um Hünxe entsetzt, doch gab es in einigen Geschichten auch immer mal wieder was zu schmunzeln. Werner Seuken präsentierte die Erzählungen so fesselnd und wunderbar, dass die Zuschauer seinen Interpretationen gebannt lauschten.

Am Ende der Veranstaltung wollte der Applaus nicht enden, die Zuschauer waren fasziniert und wurden gekonnt durch die Geschichten rund um Hünxe mitgenommen. Am Ende der Veranstaltung ging der Hut für ein Spende um.

Veranstaltung wurde unterstützt

Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltung von der Initiative für ein aktives Bürgerengagement, Forum Hünxe. Das Forum ist ein Platz, wo Hünxer Bürger entsprechende Ideen einbringen und dann mit Unterstützern umsetzen können. Forum Hünxe geht auf Hünxe 2030 zurück, wo unter anderem die Idee zum „Mehrgenerationenplatz am Dorfteich“ und „Lieblingsplätze“ für das integrierte kommunale Entwicklungskonzept eingebracht wurden. Der Heimat-Scheck NRW förderte dieses Engagement von Vereinen, Organisationen und Initiativen. Die Veranstaltung „Hünxer Sagenwelt“ wurde auch unterstützt, da sie sich mit dem Thema Heimat und Heimatgeschichte im Zusammenhang mit lokalen und regionalen Inhalten befasste. Denn: Heimat hat immer auch etwas mit dem historisch-kulturellen Erbe eines Dorfes, einer Stadt oder einer Region zu tun.