Hünxe. Thomas Baumann ist der neue Mann im Hünxer Forsthaus. Als Nachfolger von Michael Herbrecht ist er jetzt für den Wald zuständig. So kam es dazu.
Wo Thomas Baumann hingeht, da folgt ihm Bruno auf Schritt und Tritt. Die Tiroler Bracke, so der Name der Hunderasse, bleibt stets an der Seite des neuen Revierförsters. „Bruno begleitet mich schon seit dem Studium“, sagt der 38-Jährige, der seit 1. Oktober der Nachfolger von Revierförster Michael Herbrecht in den Wäldern von Hünxe und der Region ist.
Und damit tritt er nicht nur in große Fußstapfen, sondern übernimmt auch eine anspruchsvolle Aufgabe. Das liegt an der Ausdehnung des Territoriums, dass an seiner weitesten Ausdehnung von Norden nach Süden 61 Kilometer misst. Thomas Baumann nimmt es erstmal sportlich. „Ich sehe das als eine Chance“, sagt er.
Für Thomas Baumann ist seine Arbeit „eine Berufung“
Doch wie kommt man eigentlich dazu, gerade den Job des Försters anzustreben? „Es ist eine Berufung und Herzblutaufgabe“, sagt der 38-Jährige, der ursprünglich aus Mecklenburg-Vorpommern stammt. „Ich war immer viel draußen und viel in der Natur“, erzählt er. „Meine Frau ist auch ein Naturmensch.“ Da lag das Interesse für den Beruf des Försters nahe.
Seine Ausbildung als Landwirt absolvierte er in Brandenburg und konnte dadurch schon im Bereich der praktischen Arbeit Erfahrung sammeln. Dann verpflichtete er sich für zwölf Jahre Dienst bei der Bundeswehr und war in dieser Zeit auch in Nordrhein-Westfalen unterwegs. „Da habe ich das Bundesland kennengelernt und habe hier auch einige Freundschaften geschlossen“, sagt er. Nach seinem Studium an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde in Brandenburg entschied er gemeinsam mit seiner Frau, nach NRW zu gehen. „Mein Ziel war es schon immer, in den Staatswald zu kommen“, sagt Thomas Baumann. Und damit ist er jetzt in seinem Traumjob angekommen.
Anspruchsvolle Aufgabe für den neuen Revierförster
Dass der fordernd ist, weiß der 38-Jährige natürlich. Und ist froh, dass er die Unterstützung seiner Frau und seines elfjährigen Sohnes genießt. Ohne die könnte er den Job als Förster auch gar nicht machen, gerade, wenn man – wie es bald sein soll – mit der Familie im Forsthaus lebt. „Dann steht man vom Tisch auf und ist bei der Arbeit“, sagt der 38-Jährige.
Sein neues Revier kennt der neue Förster dabei schon aus einer anderen Perspektive. Auf seiner bisherigen Dienststelle beim Regionalforstamt Niederrhein war er für die Liegenschaften zuständig. „Da habe ich das Revier schon kennengelernt“, berichtet Thomas Baumann. Und weiß, dass das Territorium schwierig zu bewirtschaften ist. „Das ist sehr anspruchsvoll“, sagt der neue Förster. Der auch schon um eine andere Besonderheit seines neuen Reviers weiß: „Man hat hier sehr viele Menschen im Wald. Das ist mir bei den ersten Fahrten im Revier schon aufgefallen“, sagt er.
Der Kontakt zu den Menschen ist dem neuen Förster – wie auch seinem Vorgänger – sehr wichtig. Und natürlich muss und wird auch der Naturschutz eine sehr große Rolle bei der Bewältigung seiner Aufgaben einnehmen: Denn in seinem Revier sind viele Naturschutzflächen, Biotope und Wildnissentwicklungsgebiete – also Gebiete, die vollständig der Natur überlassen sind – vorhanden.
Durch das eigene Revier joggen? Lieber nicht...
Wenn er nicht begleitet von seinem Hund Bruno im Wald unterwegs ist, dann ist Laufen das große Hobby des 38-Jährigen. „Ich laufe sehr gerne“, sagt Baumann. „Das mache ich aber nicht im eigenen Revier.“ Zu groß ist da die Wahrscheinlichkeit, dass einem irgendetwas auffällt und man schnell vom Entspannungs- in den Arbeitsmodus kommt. Dann doch lieber auf einer anderen Strecke die Joggingrunden drehen.
Sein Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr hat Thomas Baumann momentan an den Nagel gehängt. Dafür spielt er aber auch gerne noch hobbymäßig Fußball im Verein. Wo bei ihm die Priorität liegt, macht der 38-Jährige aber auch schnell klar: „Familie ist für mich das A und O“, sagt Thomas Baumann. Und freut sich schon, vom Forsthaus aus in seinem neuen Revier aktiv zu werden.
>>>Das Revier des neuen Försters
Das Revier des Forstbetriebsbezirks Dinslaken, für das Thomas Baumann nun zuständig ist, umfasst Waldgebiete von Wesel bis an die Stadtgrenze von Düsseldorf.
Auf zehn Kommunen verteilt liegen hier Waldflächen in einer Größe von rund 2100 Hektar. Das sind 21 Millionen Quadratmeter oder die Fläche des Betriebsgeländes des Frankfurter Flughafens. Aber eben auf die Ausdehnung des ganzen Reviers verteilt.
Wieder mehr anlaufen soll die Brennholzvermarktung des Forst. Wer Brennholz braucht, kann sich beim Forstbetrieb melden: 02858/83470, Schwarze Heide 5, 46569 Hünxe.