Dinslaken. In Dinslaken passt Manfred Mölleken als Naturschutzwächter auf, dass die Regeln eingehalten werden. Was der Jäger bei seinen Runden erlebt.

Als Jäger ist Manfred Mölleken sowieso im Wald unterwegs, dreht seine Runden, schaut nach dem Rechten. Warum ihn also nicht auch zu einem Naturschutzwächter machen. Sagten sich die Verantwortlichen bei der unteren Naturschutzbehörde vor über 25 Jahren und fragten den Dinslakener, ob er nicht das Ehrenamt übernehmen wollte. Mölleken wollte und bis heute noch einer von 24 Ehrenamtlern, die für den Naturschutz unterwegs sind.

Damals sei die Landschaftswacht ins Leben gerufen worden, erzählt der heute 87-Jährige. Und sie wurden auch zunächst Landschaftswächter genannt, heute heißen sie Naturschutzwächter. Der Kreis habe Leute für diese Aufgabe gesucht. „Als sie mich damals fragten, wusste ich gar nicht, worum es ging. Man lebt sich langsam in die Aufgabe hinein“, erzählt Mölleken. Eine extra Schulung brauchte es nicht, er brachte Erfahrung als Jäger mit.

In Waldgebieten Runden drehen

Und seitdem ist er für den Bezirk Dinslaken zuständig. Dreht in den Waldgebieten seine Runden und ist entlang der Felder unterwegs. Fallen ihm Veränderungen, ein unerlaubter Eingriff in die Natur auf, setzt er sich mit der Stadt Dinslaken in Verbindung. „Ich schaue nach, ob alles in Ordnung ist“, beschreibt er die Tätigkeit eines Naturschutzwächters. Oftmals ist aber nicht alles in Ordnung. Überwiegend wilde Müllkippen entdeckt er auf seinen Rundgängen. „Das hat zugenommen“, sagt er.

Manchmal entdeckt er eine ganze Lkw-Ladung, die verbotenerweise im Wald oder an einem Acker abgeladen wurde. Der Müll, der bei Renovierungen anfällt, ist es häufig. Er hat auch schon Heizkörper entdeckt – ein Verhalten, dass er nicht verstehen kann, helfen die Kommunen doch, diese Dinge einfach und ohne Aufwand zu entsorgen. „Die Stadt macht es einem doch so einfach. Anrufen, an den Straßenrand stellen und der Müll wird abgeholt“, betont Mölleken. Und wenn jemand dabei erwischt wird, wie er Abfall illegal in der Natur entsorgt, hat es erhebliche Strafen zur Folge.

„Wildernde Hunde braucht niemand“

Auf seinen Runden durch die Waldgebiete trifft er auch immer wieder auf Menschen, die sich nicht an die Regeln halten. Hundebesitzer zum Beispiel, die ihre Vierbeiner unangeleint laufen lassen. Im Wald sollten sie aber nicht frei laufen. Er macht die Besitzer dann darauf aufmerksam. In den vergangenen Jahren seien die Menschen aber aggressiver geworden, wenn sie auf ein Fehlverhalten angesprochen werden. „Wildernde Hunde braucht niemand“, fügt Manfred Mölleken hinzu. Er komme mit den Menschen halbwegs gut aus, es gebe wie überall gute und schlechte Zeiten. Es habe noch keine Situation gegeben, nach der er das Ehrenamt aufgeben wollte. „Ich ärgere mich und dann ist es wieder vorbei.“

Jeweils für fünf Jahre vom Kreis bestellt

Zeitweilig seien während der Corona-Pandemie mehr Menschen also sonst im Wald gewesen. Dass dadurch mehr Müll im Wald war, habe er nicht festgestellt. Es gebe verschiedene Gründe, in den Wald zu gehen. Einige gehen dorthin, um sich zu erholen. Bei anderen, die sich nicht an die Regeln halten, wisse er nicht, warum sie es machen.

Jeweils für fünf Jahre werden die Naturschutzwächter vom Kreis bestellt. Die jetzige Amtszeit von Manfred Mölleken läuft in drei Jahren ab. So lange wird er noch seine Runden drehen, immer mit einem wachen Auge für die Natur.