Voerde. Gegner des Baus eines Logistikparks im Hafen Emmelsum haben Summe für rechtliche Beratung zusammen. Warum sie sich in ihrem Tun bestätigt sehen.
Die Gegner der geplanten Ansiedlung eines Logistikparks im Hafen Emmelsum auf einer großen Freifläche neben Trimet melden den erfolgreichen Verlauf ihres Spendenaufrufs, den sie Mitte April zwecks Finanzierung der rechtlichen Beratung gestartet hatten: „Die erforderlich hohe Summe von 12.000 Euro ist zusammengekommen“, teilten die Initiative „Emmelsum-Biotop-Retten!“ und die Bürgerinteressengemeinschaft (BIG) Spellen in einer gemeinsamen Presseerklärung am Freitag mit. Beide danken allen, die sie unterstützt haben, und sehen sich in ihrem Ziel, das Vorhaben zu verhindern, bestätigt: „Dies zeigt unserer Meinung nach, wie wichtig es den Voerder Bürgerinnen und Bürgern ist, dass die massive Landschaftszerstörung in Voerde ein Ende findet.“
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Die Spenden seien nahezu ausschließlich von Einzelpersonen aus dem Privatbereich gekommen, erklärt Johannes Hansen von der Initiative „Emmelsum-Biotop-Retten!“ auf NRZ-Nachfrage. Die Beträge bewegten sich ihm zufolge im Bereich zwischen zehn und hundert 100 Euro. „Einige wenige Spenden waren höher“, erklärt Hansen. Mittlerweile haben die Initiative und die BIG eine „renommierte“ Hamburger Anwaltskanzlei beauftragt, ihre Interessen zu vertreten. Von dort gab es Signale, die zuversichtlich stimmen: „Wir wurden hier in einer ersten Analyse in unserer Annahme bestärkt, dass es gravierende rechtliche Einwände gegen die Darstellungen der Stadt Voerde im Planungsverfahren gibt.“
Die eingegangene Spendensumme diene der Finanzierung der anwaltlichen Einwendung nach Offenlage der Planung sowie der Beratung im Vorfeld, sagt Johannes Hansen. Aus formalrechtlichen Gründen werde der BUND Kreis Wesel die juristischen Schritte in enger Absprache mit der Initiative und der BIG koordinieren. Für diese Unterstützung und Zusammenarbeit bedanken sich die Initiative und die BIG – wie auch für die Hilfe von weiterer Seite.
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Neben der Kreisgruppe Wesel des BUND gehören zudem Extinction Rebellion Dinslaken/Voerde, Bündnis 90/Die Grünen in Voerde, die Initiative Schutz des Lippemündungsraums, die Ortsbauernschaft sowie der Hegering Voerde, die Bürgerinteressengemeinschaft Rheindörfer Götterswickerhamm, Löhnen, Mehrum und die örtliche Nabu-Gruppe zu den Unterstützer-Organisationen. Eine mögliche Klagevertretung würde über den Landesverband des BUND laufen. Dafür bleibe die Spendensammlung weiter aktiv. Sollte es, was die Logistikpark-Gegner „sehr begrüßen würden“, nicht zu einer Offenlage der Planung kommen, bekämen die Spender ihr Geld zurückerstattet, so Hansen.
Die Initiative und die BIG Spellen sehen sich noch nicht am Ziel, das „Emmelsumer Biotop zu bewahren“. Daher kündigen sie an, im Vorfeld der nächsten Beratungsfolge der politischen Gremien in Voerde weitere öffentliche Aktionen mit ihren Unterstützer-Organisationen durchzuführen. Die Wichtigkeit ihres Tuns sehen sie mit einem Ereignis vor wenigen Wochen untermauert: „Die aktuellen Geschehnisse an der Emscher machen deutlich, dass Klimanotstand mehr ist als nur ein Wort!“ In Dinslaken war es in Folge von Starkregen zu einem Deichabbruch gekommen. (P.K.)