Voerde. Am Mittwoch, den 24. Mai, diskutiert die Voerder Politik wieder über den Logistikpark Emmelsum und das Biotop. Diese Kritik üben Bürger am Plan.

Auf dem Spellener Bauernmarkt hat sich die Initiative „Emmelsum-Biotop-Retten!“ mit einem Stand mitten auf dem Marktplatz postiert. „Wir wollen die Bürger vor der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses noch einmal auf den aktuellen Stand bringen“, sagt Günter Ladda, Vorsitzender der Bürgerinteressengemeinschaft (BIG) Spellen, der sich auch für den Erhalt des Biotops engagiert.

Bürger mit einer klaren Meinung zu Logistikpark-Plänen

Am Stand zu Gast ist Hans Breidenbach. „Ich habe früher bei Hoogovens gearbeitet. Da war alles um das Werk noch Schutt und Dreck“, erzählt er. Hoogovens, heute Trimet, liegt in unmittelbarer Nähe des Biotops. „Damals haben wir uns gefreut, als es um das Werk herum grün wurde.“

Von den Plänen, die man nun für das Gelände hat, hält er nichts. „Ich finde es grausam, was die da vorhaben“, sagt er. Zumal, wie er glaubt, vieles, was zu den Plänen gesagt wird, nicht so ganz der Wahrheit entspricht. Ein Logistikpark, in dem am Ende mehrere Hundert Arbeitsplätze entstehen sollen? „Das glaubt doch kein Mensch!“, sagt Hans Breidenbach. Heute, so meint er, laufe gerade in dieser Branche vieles automatisiert. „Da braucht man doch kaum noch Leute.“

Mehr als 1000 Seiten Unterlagen für die Politik

Im Ausschuss für Stadtentwicklung, der am Mittwoch, den 24. Mai, ab 17 Uhr im Voerder Rathaus tagt, wird das Biotop – respektive der auf dem Gelände geplante Logistikpark – gleich zwei Mal zum Thema werden. Erst geht es um den gemeinsamen Antrag von Grünen, FDP, Der Partei, WGV und CDU, das Planverfahren nicht weiterzuführen, bis eine Klärung zur planungsrechtlichen Anwendung des Bebauungsplans vorliegt. Dazu liegen Stellungnahmen der Obersten Bauaufsicht und der Kanzlei Kapellmann & Partner vor, mit denen die Verwaltung den Antrag als abgearbeitet ansieht.

In einem zweiten Punkt steht dann die Änderung des Flächennutzungsplanes und des Bebauungsplans auf dem Plan. Hier soll die Politik die Offenlegung der Pläne beschließen. Als Anhang zur Drucksache gibt es mehr als 1300 Seiten Unterlagen zu lesen. „Das ist teilweise schwer verständlicher juristischer Text. Wie soll man sich da als ehrenamtlicher Politiker innerhalb von einer Woche durcharbeiten?“, fragt Günter Ladda.

Auch aus diesem Grund sammelt die Initiative Spenden, um sich für eine Einwendung nach Offenlage der Pläne juristisch beraten zu lassen. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Johannes Hansen von der Initiative. Logistikpark und Biotop dürften Verwaltung und Politik in Voerde also wahrscheinlich noch länger beschäftigen.

>>>Beratungsfolge zu Logistikpark und Biotop

Am 24. Mai wird die Voerder Politik sich im Stadtentwicklungsausschuss das nächste Mal mit dem Thema Logistikpark befassen.

Am 13. Juni steht dann die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses als nächstes in der Beratungsfolge auf dem Plan.

Final geht das Thema dann am 20. Juni an den Stadtrat. Während in den beiden Ausschüssen zuvor eine Vorberatung zum Thema stattfinden soll, wird der Stadtrat dann den finalen Beschluss zur Offenlage der Pläne für den Logistikpark – und damit die Zukunft des Biotops – fassen.