Die Diskussion um die Verwendung der Gelder aus dem Stärkungspakt in Dinslaken geht weiter. Grüne sprechen von einem „Schlag ins Gesicht“.

Dinslaken. Über die Verwendung der Gelder aus dem Stärkungspakt und die diesbezüglichen Pläne von Caritas, Awo und Kinderschutzbund wird mittlerweile viel diskutiert. Nachdem sich Eyüp Yildiz (stellvertretender Bürgermeister) und Gerald Schädlich (Vorsitzender des Kinderschutzbundes) dazu äußerten – letzterer verteidigt den Vorschlag, Bedürftigen lieber Wege aufzuzeigen, wie sie dauerhaft Kosten einsparen können, als ihnen das Geld direkt zur Verfügung zu stellen – reagieren nun auch die Grünen in Dinslaken.

Die Jugendhilfe-Ausschussvorsitzende Annette Berger bezieht klar Stellung: „Die Ausführungen von Herrn Schädlich sind ein Schlag ins Gesicht all derer, die mit geringem Einkommen und niedrigen Renten in diesen krisenhaften Zeiten in Existenznöten sind. Weder ist es diesen Menschen möglich, an irgendeiner Stelle einzusparen, geschweige denn können sie in Aktien oder Fonds investieren, um eine auskömmliche Rente zu erwirtschaften“, so Berger.

Sie wirft Schädlich außerdem vor, nicht richtig informiert zu sein. „Die Mittel aus dem NRW-Stärkungspakt werden den Kommunen zur Verfügung gestellt, um eben die gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten von Haushalten mit geringen Einkommen ein wenig auszugleichen. Sie müssen übrigens bis zum Ende des Jahres ausgegeben werden.“

Grüne zum Stärkungspakt: Trägerübergreifend handeln

Aus Sicht der Grünen sollte es jetzt darum gehen, schnellstmöglich Wege zu finden, die die Entlastung zu den Menschen bringen. Dies sollte trägerübergreifend und Hand in Hand mit der Verwaltung geschehen. Dafür tage der Solidartisch.

Elisabeth Füllgraf, Vorsitzende des Sozialausschusses: „Langfristig gibt es Konzepte, um Armutslagen entgegen zu wirken. Wer sich hier wieder als Hemmschuh der Koalition erweisen wird, ist unschwer zu erraten. Wir sollten uns in der Kommune auf das konzentrieren, was wir hier bewirken können – frühzeitige Förderung, Investition in Bildung, kostenfreie Angebote für die Teilhabe aller sind neben der Unterstützung einkommensschwacher Haushalte die erfolgversprechendsten Mittel zur Armuts- und Armutsfolgenbekämpfung.“