Dinslaken. Die Eltern der Realschule sind gegen eine weitere Teilung. In einem offenen Brief fordern sie Kompromisse von Grundschule Hühnerheide und FAS.

Die Eltern der Gustav-Heinemann-Realschule (GHR) haben sich in einem offenen Brief an die Stadt und die Parteien gewandt. Sie wehren sich gegen den Vorschlag, dass ihre Schule ein Jahr länger geteilt werden soll, weil sich die Sanierung der Grundschule Hühnerheide und somit auch die geplanten Umzüge der Friedrich-Althoff-Schule (FAS) und der Realschule verzögern.

Die Realschule habe der Teilung im Rahmen des Schulkompromisses vor drei Jahren nur zugestimmt, weil dieser nur ein Jahr dauern sollte. „Nun stehen wir vor der Situation, dass es Probleme an einem Schulstandort gibt, der uns eigentlich nicht betrifft,“ so Martin Drechsler, Schulpflegschaftsvorsitzender. Dass die Sanierungsarbeiten in der Hühnerheide länger dauern, als geplant sei „ärgerlich“. Allerdings sehen die Eltern nicht ein. dass dieses „Problem jetzt allein zu unserem und letztendlich auch zu dem der Friedrich–Althoff–Schule gemacht wird und die Grundschule bei allen anstehenden Überlegungen per se außen vor ist.“

Kompromisse seitens der Grundschule würde abgelehnt

Jegliche Kompromisse, die seitens der Grundschule zu leisten wären, würden abgelehnt. Die Eltern hatten im Gespräch mit der Stadt etwa vorgeschlagen, dass die Grundschule statt in Containervorübergehend in den Neubau der Realschule zieht mit Zugang über den oberen Schulhof – dann müssten die Kinder auch nicht mehr die Oberhausener Straße queren. FAS und Realschule könnten wie geplant umziehen. Die Eltern sind „irritiert“, dass dieser Vorschlag ignoriert wurde.

Nach jetzigen Zahlen werde die Realschule im kommenden Schuljahr den Standort am Stadtbad mit 410 Schülern nutzen. Die FAS habe dann noch etwa 80 Schüler. Eine Aufteilung der Liegenschaft sei somit nicht mehr möglich. Die Realschule werde aufgrund der Anzahl der Schüler und Lehrer beide Gebäudeteile und alle Fachräume komplett nutzen müssen. Auch müsste die FAS Verwaltungsräume an die Realschule übergeben. Erschwerend kommt in der Organisation vor allem die unterschiedliche Unterrichtsdauer der beiden Schulen hinzu – bei der FAS dauert die Schulstunde 60, bei der Realschule 45 Minuten.

Aufgrund der Teilung stünden Lehrer in den Pausen kaum für Gespräche bereit, weil sie zwischen den Standorten pendeln. Die Eltern machen zudem darauf aufmerksam, dass die Schulen demnächst zusätzlich Platz und Lehrer-Kapazitäten für aus der Ukraine geflüchtete Schüler bräuchten.

Kompromisse „müssen von allen drei Schulen mitgetragen werden“

„Dass diese Entscheidungen nicht einfach sind, ist uns bewusst. Umso schwerer ist für uns nachzuvollziehen, warum die Realschule, die in den letzten Jahren viele Kompromisse mitgetragen und eingegangen ist, nun wieder die Schule sein soll, die alleine die Folgen der Verzögerungen an einem Schulgebäude, das sie nicht nutzt, tragen soll“, so Drechsler. „Wir sind auch jetzt gerne weiter zu Kompromissen bereit. Diese müssen aber von allen drei Schulen mitgetragen werden. Dies ist in keinem der Vorschläge der Verwaltung zu erkennen.“

Die Eltern sprechen sich für die Variante 2 – den zweimaligen Umzug der FAS – aus. Vielleicht könnten die beiden letzten Klassen der FAS im Schuljahr 2023/2024 auch in Containern im GHZ bleiben, so die Eltern.