Dinslaken. Die Umzüge der Schulen im Sommer verzögern sich. Die Politik muss nun entscheiden, welche Schule das Nachsehen hat. Das schlägt die Stadt vor.
Egal, wie sich die Politik entscheidet: In dieser Angelegenheit wird eine Schule das Nachsehen haben. Die Sanierung der Grundschule Hühnerheide verzögert sich. Das hat, wie berichtet, Auswirkungen auf andere Schulen: Neben der Grundschule Hühnerheide können auch die Realschule und die Friedrich-Althoff-Schule nicht wie geplant im Sommer umziehen. Die Politik muss nun entscheiden, welche Schule in den sauren Apfel beißen muss. Nach dem Vorschlag der Stadtverwaltung ist das die Realschule.
Das war geplant
Der Stadtrat hatte 2018 entschieden, die Friedrich-Althoff-Schule (FAS) auslaufen zu lassen. Nach dem 2019 nach langer Diskussion gefundenen Schulkompromiss sollte die Realschule in zwei Schritten ins Gebäude der Friedrich-Althoff-Schule und diese nach Hiesfeld ziehen. 2020 wurde das Ganze modifiziert: Damit die FAS nicht von der Baustelle – das Schulzentrum Hiesfeld wird umgebaut – gestört wird und ihrerseits nicht dem Bauablauf im Wege steht, wurde beschlossen, dass sie im Sommer 2022 in die ehemalige Fröbelschule umzieht. Die Realschule, die bereits mit den unteren Jahrgängen im FAS-Gebäude ist, sollte zeitgleich die Jahrgänge 9 und 10 nachholen und am Stadtbad zusammengeführt werden.
Im Gebäude der Fröbelschule ist aber vorläufig die Grundschule Hühnerheide untergebracht – die wegen der Bauverzögerung nicht zurück kann. Die Stadt hat mehrere Varianten diskutiert:
Das sind die Möglichkeiten
Variante 1: Die Hühnerheide zieht im Sommer in Container an ihren alten Standort, die FAS könnte dann in die Fröbelschule und die Realschule wie geplant am Stadtbad zusammengezogen werden. Das gefällt der Grundschule nicht – sie müsste zweimal umziehen –, die Container würden 500.000 Euro kosten und wären laut Stadt in der Kürze der Zeit auch kaum zu beschaffen.
Variante 2: Die Hühnerheide bleibt noch ein Jahr in der Fröbelschule, die Realschule zieht wie geplant zum Stadtbad. Dann müsste die Friedrich-Althoff-Schule zweimal umziehen: im Sommer 2022 ins Realschulgebäude in Hiesfeld und im Sommer 2023 in die Fröbelschule. „Eine Zumutung“, fand Gerd Baßfeld von den Linken, als die Idee der Politik im Ausschuss vorgestellt wurde – und ähnlich muss es wohl auch die Friedrich-Althoff-Schule sehen. Sie habe auf ihre „ursprüngliche Erwartung verwiesen, am Standort am Stadtbad auslaufen zu können“, berichtet die Stadtverwaltung – und fügt hinzu: „Gleichwohl hat die Schulkonferenz dann später einem Umzug ins Gebäude der früheren Fröbelschule zugestimmt.“
Variante 3: Alle Schulen bleiben, wo sie sind. Dann müsste die Realschule damit leben, weiterhin zwei Standorte zu haben, denn die künftigen Jahrgänge 9 und 10 blieben ein weiteres Jahr in Hiesfeld während sich die jüngeren Jahrgänge das Schulgebäude am Stadtbad mit der FAS teilen. Der Jahrgang 10 soll dann im Sommer zum Stadtbad kommen.
Die Realschule, die sich schon während der Diskussion vor drei Jahren lange dagegen gewehrt hat, aufgeteilt zu werden, ist laut Stadtverwaltung gegen diese Lösung. Sie möchte nicht, dass die Jahrgänge 9 und 10 in Hiesfeld bleiben und hat „Bedenken, dass eine gemeinsame Nutzung des Gebäudes am Stadtbad zusammen mit der FAS ohne Probleme umsetzbar ist“, so die Stadt. Die FAS sähe dabei keine Probleme.
Das schlägt die Stadtverwaltung vor
Die Alternative, dass Realschule und FAS mit allen Klassen am Stadtbad unterrichtet werden, ist nach Meinung der Stadtverwaltung unter anderem aus Platzgründen nicht umsetzbar. „In Abwägung aller Gesichtspunkte und zur Vermeidung, dass eine Schule innerhalb eines Jahres zweimal umziehen müsste“ schlägt die Verwaltung Variante 3 vor. Die Politik diskutiert am 18. März, 17 Uhr, im Schulausschuss.