Voerde. In den vergangenen sieben Tagen wurden in Voerde 25 Neuinfektionen registriert, eine Woche zuvor waren es noch elf. Mehr Anfragen an die Stadt.
Die Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt auch in Voerde deutlich: Am Montag lag die 7-Tage-Inzidenz bei 69,41 – und damit leicht über dem Durchschnittswert für den gesamten Kreis Wesel von 68,3.
Im Fall der Stadt Voerde wurden in den zurückliegenden sieben Tagen 25 Neuinfektionen registriert, am Montag zuvor waren es im gleichen Zeitraum noch elf neue gemeldete Fälle gewesen. Die 7-Tage-Inzidenz betrug am 19. Oktober 30,54. Einen Tag später bereits wurden für Voerde sieben Neuinfektionen und damit insgesamt 16 in den sieben Tagen zuvor gemeldet. Dies entspricht einem Wert von 44,42 und nicht der von der Verwaltung an jenem 20. Oktober mitgeteilten Zahl von 38,65.
Stadt Voerde: Kurzfristiges Reagieren möglich
Aktuell ist es bei der Stadt kein Thema, die „bereits regelmäßigen Kontrollen unter der Woche und an den Wochenenden auszuweiten“, erklärt Jörg Rütten mit Blick auf die derzeitige Entwicklung der Pandemie. Der Beigeordnete versichert aber, dass das aktuelle Geschehen im Blick behalten werde. Die Stadt könne „auf Vorkommnisse kurzfristig reagieren“.
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Mit der Einstufung des Kreises Wesel als Risikogebiet gehen für die ihm angehörenden Städte und Gemeinden, wie berichtet, verschärfte Vorgaben einher: Dazu gehört etwa, dass eine Gruppe, die im öffentlichen Raum zusammentrifft, generell aus höchstens fünf Personen bestehen darf. Grundsätzlich werde in Voerde die Auflage eingehalten.
Bis auf wenige Ausnahmen seien durch den Außendienst des Ordnungsamtes keine größeren Verstöße wahrgenommen worden. Im Mehrgenerationenpark „Am Tannenbusch“ in Friedrichsfeld hätten, erklärt Rütten, schon mal „größere Gruppen junger Männer aufgelöst“ werden müssen. „Weitere wurden bisher im Stadtgebiet nicht angetroffen oder gemeldet“, sagt der Beigeordnete.
Stadt will Einhaltung der Sperrstunde stichprobenartig kontrollieren
Zu der seit wenigen Tagen geltenden Sperrstunde für die Gastronomie von 23 bis 6 Uhr und deren Überprüfung am vergangenen Wochenende stellt Rütten fest, dass in dem Bereich in den vergangenen Wochen bereits umfangreiche Kontrollen erfolgt seien.
Dabei sei die Gelegenheit genutzt worden, mit den Gastwirten ins Gespräch zu kommen, zu beraten und auf etwaige zukünftige Maßnahmen hinzuweisen. Am Wochenende habe der Fokus auf den städtischen Sportanlagen gelegen – „erfreulicherweise ohne Beanstandungen“. Als nächstes sei geplant, die Einhaltung der Sperrstunde stichprobenartig zu kontrollieren.
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Eine Rücknahme der Lockerungen im Rathaus – Besuch des Bürgerbüros nur wieder nach vorheriger Anmeldung – erwägt die Stadt trotz der aktuellen Pandemielage nicht. Dadurch, dass sich die Bürgerinnen und Bürger an die getroffenen Regelungen (Mindestabstand, Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes) halten, die Zahl derer, die sich im Wartebereich bzw. im kompletten Bürgerbüro aufhalten, gering sei, Gespräche hinter Plexiglasscheiben erfolgen und die vorhandenen Desinfektionsmittel genutzt würden, werde das Bürgerbüro zum jetzigen Stand geöffnet bleiben.
„Diese Service ist solange aufrecht zu erhalten, bis das Aufkommen im Bürgerbüro zu groß oder die Bürgerinnen und Bürger sich nicht mehr an die getroffenen Regelungen halten“, erklärt Rütten. Die Stadt bittet aber weiterhin, „das Bürgerbüro nur in dringenden Fällen aufzusuchen“.
Informationsbedürfnis der Menschen auch in Voerde steigt
Mit dem deutlichen Anstieg der Infektionszahlen wächst das Informationsbedürfnis der Menschen – was sich auch bei der Stadtverwaltung bemerkbar macht: Die Anrufe bei der von ihr eingerichteten Service-Nummer häufen sich. „Darüber hinaus nehmen ebenfalls die schriftlichen Anfragen per E-Mail zu“, erklärt Rütten. Die dort tätigen Mitarbeiter seien seit Beginn der Pandemie mit dem Thema Coronavirus vertraut und könnten umfangreiche Auskünfte dazu geben. Im Bedarfsfall würden Fragen auch unter Hinzuziehung externer Stellen – wie etwa des Gesundheitsamtes – beantwortet. Bislang habe jede Anfrage bedient werden können.
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Die Gründe, warum sich die Bürgerinnen und Bürger hier an die Stadt wenden, seien ganz unterschiedlich: Sie informieren sich darüber, wo sie sich testen lassen und wie sie das zuständige Gesundheitsamt erreichen können, wie sie sich nach einem Kontakt zu einem Infizierten verhalten müssen oder welche Verhaltenspflichten bei unterschiedlichen Veranstaltungen, Vorhaben – etwa im Sportverein, bei privaten Feiern, Versammlungen, Reisen, dienstlichen Treffen oder im Gewerbebetrieb, in den Gaststätten etc. – herrschen.
>>Info: Falsche Ausgangszahl und Draht ins Rathaus
Als die Stadt vor einer Woche den Inzidenzwert für den 20. Oktober kommunizierte, war sie von einer falschen Zahl ausgegangen. Sie hatte bei den Neuinfektionen statt der zurückliegenden sieben nur sechs Tage zugrundegelegt. Die von ihr auf NRZ-Anfrage vermeldete Inzidenzzahl lag deshalb, wie berichtet, an jenem Tag bei 38,65 statt richtig bei 44,42.
Die Service-Hotline der Stadt zum Thema Corona ist telefonisch unter 02855/80-444, per Fax an 02855/9690-444 oder per Mail an service-corona@voerde.de erreichbar.
Die Dienstzeiten sind: montags bis donnerstags von 8.30 bis 12 Uhr sowie 14 bis 16 Uhr und freitags von 8.30 bis 12 Uhr.