Dinslaken. Der Weihnachtsmarkt in der Zechenwerkstatt ist abgesagt – so sieht die Planung bei anderen Weihnachtsmärkten in Dinslaken, Voerde, Hünxe aus.
Es hatte sich bereits abgezeichnet, nun ist es offiziell: In diesem Winter wird es keine Neuauflage des Weihnachtsmarkts in der Zechenwerkstatt Dinslaken-Lohberg geben. „Wir haben gestern Abend im Aufsichtsrat der Freilicht AG entschieden, den Weihnachtsmarkt abzusagen“, teilte Geschäftsführerin Lea Eickhoff am Donnerstag mit. „Wir haben lange gehadert, aber scheuen das Risiko.“ Grund für die Absage seien die finanziellen Einbußen, die der Freilicht AG wegen der anhaltenden Corona-Pandemie drohen würden.
„Wenn wir die Anzahl der Personen in der Zechenwerkstatt beschränken müssten, würden wir zum einen an unserem Getränkestand, den wir auch ehrenamtlich betreiben, nicht auf die benötigten Einnahmen kommen und zum anderen könnten wir nicht die üblichen Standmieten von Ausstellern verlangen, wenn auch da mit Umsatzeinbußen zu rechnen ist“, so Eickhoff. Die Verlegung des Marktes an die frische Luft bringe weitere Kosten und Risiken mit sich, die die Freilicht AG nicht eingehen wolle.
Keine gewohnte Weihnachtsmarkt-Atmosphäre wegen Corona
„In der Zechenwerkstatt haben wir recht hohe Infrastrukturkosten für Strom, Toiletten, Licht in der Halle und an den Parkplätzen“, erklärt Eickhoff. Bereits im ersten Jahr habe die Freilicht AG Verluste eingefahren, bei der zweiten Auflage sei die Bürgerinitiative gerade über die Runden gekommen. „Das war für uns ok, weil wir den Markt als kulturelle Bereicherung für Dinslaken und die Umgebung sehen“, so die Geschäftsführerin. „Aber in einem Jahr wie diesem, wo wir trotz laufender Kosten keine Einnahmen durch Veranstaltungen haben und auch das Fantastival in das kommende Jahr verschoben werden musste, können wir kein Risiko eingehen.“
Zudem gehe aufgrund der Corona-Pandemie die gewohnte Weihnachtsmarkt-Atmosphäre verloren, befürchtet Eickhoff. „Die Auflagen werden sich sicherlich bis Dezember nochmal verändern, ob gelockert oder verschärft, bleibt abzuwarten.“ Die Freilicht AG könne sich aber durchaus eine Veranstaltung in kleinerem Rahmen vorstellen. „Vielleicht lassen wir uns noch eine kleine Aktion vor der Zechenwerkstatt einfallen, um nicht ganz darauf verzichten zu müssen und zu zeigen, dass es uns noch gibt“, so Eickhoff. „Wir halten durch“, verspricht die Geschäftsführerin.
Sicherheitskonzept für Weihnachtsmarkt in der Neutor-Galerie
Die beiden Weihnachtsmärkte in der Dinslakener Innenstadt sollen – zumindest nach aktuellem Stand – stattfinden. Allerdings müssen wegen der Pandemie dafür Hygienekonzepte auflegt werden. Auf dem Weihnachtsmarkt an der Neutor-Galerie, der gewöhnlich von Mitte November bis Ende Dezember stattfindet, wird es wegen der Pandemie wohl keine große Bühne geben. Es soll zwei Zugänge zum Markt geben, an denen ein Sicherheitsdienst den Zulauf kontrolliert. Der Platz misst etwa 1100 Quadratmeter, so Sandra Malleis vom Centermanagement, „nach aktuellem Stand dürfen 500 Menschen auf diese Fläche.“
Die Glühweinscheunen sollen vergrößert werden, um erforderliche Abstände zu ermöglichen, außerdem soll eine Art „Biergarten“ eingerichtet werden, ein abgetrennter Bereich, in dem die Gäste ihren Glühwein draußen genießen können. Möglicherweise soll es im Bereich der Scheune eine kleine Auftrittsmöglichkeit für lokale Künstler geben, so Sandra Malleis. Die Planungen sind noch in Arbeit und müssen mit dem Ordnungsamt abgestimmt werden.
„Advent an der Burg“ in Dinslaken ist in Planung
Auch die Planungen für den „Advent an der Burg“ im Burginnenhof am dritten Adventswochenenende laufen, so Stadtsprecher Marcel Sturm. Dafür müssen Hygiene- und Sicherheitskonzepte entwickelt werden, bei denen „die Themen Distanz und Bedeckung von Mund und Nase auf jeden Fall eine Rolle spielen müssen“. Auch Aspekte wie ein Wegeleitsystem müssten besprochen werden. „Zugleich sind die dann geltenden politischen beziehungsweise rechtlichen Leitplanken ja derzeit noch nicht bekannt, genauso wenig wie sich das dynamische Infektionsgeschehen in Deutschland vorhersehen lässt.“
Definitiv abgesagt ist die traditionelle Weihnachtsausstellung im Museum Voswinckelshof. „Die Räumlichkeit ist zu klein, um die Ausstellung unter Einhaltung der Coronaschutzverordnung durchzuführen“, so Stadtsprecher Marcel Sturm.
Weihnachtsmärke in Voerde und Krudenburg noch ungewiss
Für den Weihnachtsmarkt Voerde konnten sich die Aussteller zwar bereits anmelden – und das „Teilnahmeinteresse ist hoch“, so Stefan Schmitz, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins „Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde“. Aber grünes Licht können die Organisatoren nicht geben: „Wir warten weiter ab, welche Konzepte zum Tragen kommen könnten und welche Vorgaben es durch die Landesregierung gibt und ob wir diese umsetzen und bezahlen können. Danach wird dann entschieden ob der Weihnachtsmarkt stattfindet oder nicht,“ so Schmitz.
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Der Heimatverein Hünxe, der alljährlich am Samstag vor dem ersten Advent den Weihnachtsmarkt in Krudenburg veranstaltet, wartet noch die anstehenden Beschlüsse des Landes zu Großveranstaltungen ab und entscheidet dann nicht nur über den Weihnachtsmarkt sondern auch über Martinszüge. Derzeit sehe es eher nach einer Absage des Weihnachtsmarkts aus, so Vorsitzender Heinz Rühl, endgültig sei das aber noch nicht.