Voerde. Die Stadt Voerde kann fast alle Grundschulen und die beiden weiterführenden Schulen dank eines aktuellen Angebots kurzfristig besser ausstatten.

So schnell kann’s gehen: In ihrer Drucksache für die Politik hatte die Stadtverwaltung den Sachstand zum Breitbandausbau an den Schulen dargelegt und dabei auch einen Überblick über die aktuellen und derzeit möglichen Internetanschlüsse mitgeliefert – als das Thema schließlich im Schulausschuss auf den Tisch kam, hatte sich die Erkenntnislage bereits überholt. Ein Telekommunikationsunternehmen hatte der Stadt am Tag zuvor ein Angebot unterbreitet, das einen ersten Schritt in Richtung einer Verbesserung bedeuten würde. Die Anbindung würde demnach – bis auf eine Ausnahme – sowohl bei den weiterführenden als auch bei den Grundschulen bei Geschwindigkeiten von 1000 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Download und 60 MBit/s im Upload liegen. Am Gymnasium und an der Comenius-Gesamtschule beträgt der Wert aktuell jeweils 400/20 MBit/s – wobei für das Gymnasium eine Richtfunkverbindung zum Rathaus aktuell ihre Dienste tut.

Zwei Bandbreiten im Angebot

Sinnvollerweise sollte diese höhere Bandbreite für das pädagogische Netz gewählt werden, da die Zahl der Zugriffe die des Verwaltungsnetzes deutlich übersteigen werden, erklärt der in Voerde auch für Bildung zuständige Beigeordnete Jörg Rütten. Das Angebot des Telekommunikationsunternehmens beinhaltet nämlich auch eine zweite Bandbreite mit jeweils 600/20 MBit/s an fast allen Grund- und an den beiden weiterführenden Schulen. Im Fall der Regenbogenschule lägen die beiden Anbindungen bei je 400/40 MBit/s – was die Stadt damit erklärt, dass dort leider kein besserer Anschluss möglich sei.

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Die Reaktion im Schulausschuss fiel einhellig aus: Die Stadt solle das Angebot annehmen, lautete die Botschaft. Die Vorsitzende des Fachgremiums, Ulrike Schwarz (SPD), konstatierte, dass es noch dauern werde, bis der Breitbandausbau an den Schulen im Rahmen des „Weiße-Flecken“-Programms, zu dem die Stadt Voerde gemeinsam mit Dinslaken und Wesel zentral über den Kreis Wesel einen Antrag gestellt hat, umgesetzt werden könne. Der Förderbescheid steht noch aus; sobald die Zusage vorliegt, soll ein Telekommunikationsunternehmen mit der Fortführung des Glasfaserausbaus in den drei Städten beauftragt werden.

Ziel bleibt die Glasfaseranbindung

Ist der Zuschlag erteilt, bleiben 150 Kalenderwochen, innerhalb derer die Umsetzung erfolgen muss. Die Stadt Voerde geht im Fall der Schulen von einer Realisierung Mitte 2023 aus. Bis dahin würde also noch viel Zeit ins Land gehen. Mit dem der Stadt jetzt unterbreiteten Angebot könnte die digitale Situation an den Schulen zeitnah ein Stück weit verbessert werden, was in Zeiten der Pandemie von großer Bedeutung wäre. Die Möglichkeiten des Homeschoolings lassen sich bei der Ausstattung allerdings nicht voll ausschöpfen. Bei mehreren Videokonferenzen gleichzeitig etwa könne es eng werden, erläutert Patrick Marhofen, Leiter des Fachbereiches Bildung, Sport und Kultur.

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Ziel ist deshalb eine Glasfaseranbindung, wie sie etwa über das „Weiße-Flecken“-Förderprogramm realisiert werden kann. Über diesen Anschluss ließe sich eine Versorgung mit einer Geschwindigkeit von mindestens einem Gigabit pro Sekunde symmetrisch, also sowohl im Down- als auch im Upload, gewährleisten. In dem aktuellen Angebot zur zeitnahen Verbesserung der Internetanschlüsse an den Schulen räumt das Telekommunikationsunternehmen der Stadt ein Sonderkündigungsrecht für den Fall ein, dass sich vor Ende der Laufzeit die Möglichkeit für einen Glasfaseranschluss ergibt.