Voerde. Die Stadt Voerde wartet auf die Zusage von Fördermitteln für den Breitbandausbau. Mit deren Hilfe sollen auch die Schulen angeschlossen werden.

Die Corona-Krise hat insbesondere während des Lockdowns noch einmal verstärkt vor Augen geführt, wie wichtig das Thema Digitalisierung auch an den Schulen ist. Die Basis dafür bildet die Internetversorgung. Um den Breitbandausbau in ihrer Kommune voranzutreiben, haben die drei Städte Voerde, Dinslaken und Wesel zentral über den Kreis Wesel beim Bund den Antrag auf Fördermittel aus dem „Weiße-Flecken“-Programm gestellt, wobei das Land kofinanziert. Noch ist der Förderbescheid nicht da, wie Voerdes Bürgermeister Dirk Haarmann erklärt: „Wir stehen Gewehr bei Fuß.“ Sobald die Zusage vorliegt, soll ein Telekommunikationsunternehmen damit beauftragt werden, den Glasfaserausbau in den drei Kommunen fortzuführen.

Umsetzung muss voraussichtlich bis Mitte 2023 erfolgen

In Voerde kommen dabei auch die Schulen ins Spiel: Bestandteil dieses Auftrages wird der Anschluss der Schulzentren Nord und Süd sowie der Astrid-Lindgren-Schule in Spellen und der Grundschule Fried-richsfeld sein. Die Umsetzung muss nach Erteilung des Zuschlags innerhalb von 150 Kalenderwochen erfolgen – also voraussichtlich bis Ende des Schuljahres 2022/23, wie die Verwaltung in einer Drucksache für die Politik erklärt. Der Sachstandsbericht zum Breitbandausbau an den Schulen wird am Donnerstag, 20. August, dem Schulausschuss zur Kenntnis vorgelegt.

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Die Otto-Willmann-Schule wird bekanntlich von ihrem Standort am Sternbuschweg zum Schulzentrum Süd an der Allee ziehen, wo – nach Schließung der Realschule – aktuell einzig noch die Comenius-Gesamtschule beheimatet ist. Insofern bestehe lediglich für die Regenbogenschule in Möllen sowie die Erich-Kästner-Schule in Voerde noch keine konkrete Planung für den Anschluss an das „Gigabit-Netz“. In dieser Sache fänden zwischen der Verwaltung und den örtlich tätigen Telekommunikationsunternehmen derzeit Gespräche statt, um zu erörtern, ob beziehungsweise wann „mit einem eigenwirtschaftlichen Ausbau“ zu rechnen sei.

Am Gymnasium: Richtfunkverbindung zum Rathaus

Ist eben der nicht absehbar, können die Kosten für den Anschluss über den „Sonderaufruf Schulen der Bundesbreitbandförderung“ bei Kofinanzierung durch das Land oder über die NRW-Richtlinie zur „Gewährung von Zuwendungen für Glasfaseranbindung der öffentlichen Schulen und der genehmigten Ersatzschulen“ getragen werden, wie die Verwaltung erläutert.

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Ihren Angaben zufolge sind die Grundschulen mit Ausnahme der Regenbogenschule in Möllen – dort sind es 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) – mit Anschlüssen von 50 MBit/s angeschlossen. An den beiden weiterführenden Schulen sind es 400 Mbit/s, wobei es am Gymnasium eine Besonderheit gibt. In dem Fall wurde auf Initiative der Stadt eine Richtfunkverbindung zum Rathaus aufgebaut, nachdem deutlich geworden war, dass kurzfristig eine schnellere Anbindung mit Hilfe von Fördermitteln nicht möglich sein würde. Doch diese Verbindung laufe noch nicht so stabil wie erhofft, erklärt Bürgermeister Haarmann.

Bis auf die Erich-Kästner-Schule (50 MBit/s) und das Gymnasium (16 MBit/s) stünden bei allen anderen Schulen Anschlüsse mit bis zu 500 MBit/s zur Verfügung. Im Fall der Grundschule Friedrichsfeld wären es 1000 MBit/s. Jedoch sei an vielen Standorten kein Kabelanschluss im Gebäude vorhanden. Die daher möglicherweise anfallenden Baukostenzuschüsse an das Telekommunikationsunternehmen müsste die Stadt zu 100 Prozent tragen. Auch in dieser Thematik befinde sie sich mit dem Anbieter im Austausch. So gilt es die Frage zu klären, welche Anschlüsse „auf welcher Zeitschiene zu realisieren sind und mit welchen Kosten dabei zu rechnen ist“. (P.K.)

>>Info: Fachgremium tagt am 20. August

Der Schulausschuss tagt am Donnerstag, 20. August, ab 17 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses (Raum 101). Ein Punkt auf der Tagesordnung ist das Thema des offenen Ganztags in den Grundschulen (OGS). SPD und WGV hatten beantragt, Qualitätsprofile für die jeweiligen Einrichtungen zu erarbeiten. In einem ersten Schritt sollen Eltern, Kinder und pädagogisches Personal zum OGS-Angebot befragt werden. Dabei sollen sie angeben, wie zufrieden sie sind und wie sie deren Qualität bewerten.

Die von der Verwaltung erarbeiteten Fragebögen werden vom Schulausschuss mit oder ohne Änderung beschlossen.