Dinslaken. Zwischen Südstraße und Emscher sollen „preisgedämpfte“ Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen. Die Details zu den Planungen im Averbruch.

Im Rahmen des Handlungskonzepts „Wohnen 2030“ will die Stadt Dinslaken das nächste Baugrundstück auf den Weg bringen. Die Politik soll in der nächsten Sitzung des Planungs-, Umweltschutz-, Grünflächen- und Stadtentwicklungsausschusses am 25. Mai den Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan für die Fläche zwischen Südstraße, Emscher und Leitgraben beschließen. Ursprünglich waren an dem Standort einmal Wohnungen für Flüchtlinge geplant.

Dinslaken: Das sieht das Handlungskonzept vor

Das Handlungskonzept „Wohnen 2030“ hat die Stadt Dinslaken im vergangenen Jahr aufgestellt. Laut der Analyse fehlen in Dinslaken bis zum Jahr 2030 insgesamt 1.850 neue Wohneinheiten. Um diesen Wohnraumbedarf decken zu können, müssen bis 2030 rund 63 Hektar Wohnbauflächen im Stadtgebiet erschlossen werden. 1212 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern und 652 in Ein- und Zweifamilienhäusern entstehen.

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Das Handlungskonzept sieht zwölf Potenzialflächen für Wohnbauten im Stadtgebiet vor - meist befinden sich an den Stellen aktuell Acker- oder Grünflächen.

Auf zwei dieser Flächen wurden die Pläne für Wohnbebauung schon auf den Weg gebracht: auf dem Gelände der ehemaligen Glückauf-Schule in Lohberg und auf dem Grundstück an der Kreuzung Augusta-/Hünxer Straße. Auch das Gelände der Trabrennbahn ist in dem Handlungskonzept als Wohnfläche vorgesehen, ein entsprechender Dialogprozess mit Bürgern läuft.

Bis zu 40 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern

Auf dem Grundstück im Averbruch, um das es nun geht, wollte die Stadt 2016 eigentlich Wohnungen für Flüchtlinge errichten. Nach vehementen Protesten der Anwohner wurde davon abgesehen. Nun soll eine 210 mal 85 Meter messende Parzelle des insgesamt 2,9 Hektar großen Grundstücks Parzelle angrenzend an die Südstraße 204/206 möglichst „kurzfristig für öffentlich geförderten und preisgedämpften Wohnungsbau“ entwickelt werden, so die Stadtverwaltung in der entsprechenden Beschlussvorlage für die Politik. Der Grünzug an der Emscher soll bleiben. Die avisierte Fläche wird derzeit landwirtschaftlich genutzt und befindet sich in städtischem Besitz.

Im Konzept „Wohnen 2030“ war eine 3,5 Hektar große Fläche ausgewiesen mit einem zusätzlichen östlichen Teil zur B8 hin. Dieser befindet sich aber in privatem Besitz, zudem sei der Straßenlärm der B8 dort lauter zu hören.

Insgesamt sah das Konzept auf den 3,5 Hektar zwischen 55 und 70 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und zwischen 30 und 35 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern vor. Auf der Fläche von 1,8 Hektar um die es nun geht, sollen 36 bis 40 Wohneinheiten in maximal zweigeschossigen Ein- und Zweifamilien- und Mehrfamilienhäusern und errichtet werden.

Vorgärten müssen begrünt werden

Um Reihenhäuser handelt es sich dabei nicht: „längere zusammenhängende Gebäude“ sind laut Bebauungsplan „nicht erwünscht“. Ebenfalls vorgeschrieben: Die Vorgärten „sind zu begrünen und nicht für Stellplätze zu versiegeln.“

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IDas Wohngebiet soll über die Südstraße erschlossen werden. Die Wohnbebauung wird in zwei Bauzeilen gegliedert. Entlang der Südstraße sollen die Gebäude straßenbegleitend angeordnet werden – mit den Hauseingängen im Norden und Gärten im Süden befinden. Die zweite Bauzeile soll durch eine Stichstraße erschlossen werden, die an die Südstraße angebunden werden soll. Entlang der Gartenbereiche der in der zweiten Reihe geplanten Baugrundstücke wird öffentliche Grünfläche festgesetzt.

Entlang des Leitgrabens soll ebenfalls eine öffentliche Grünfläche ausgewiesen werden, dort ist auch ein Fußweg zum Spielplatz „Luchsstraße“ geplant. Ein eigener Spielplatz ist in dem Baugebiet nicht vorgesehen. Der Ausschuss diskutiert den Vorschlag am Montag, 25. Mai, 17 Uhr, im Tribünenhaus der Trabrennbahn, Bärenkampallee 24.

Das sind die weiteren potenziellen Wohnflächen in Dinslaken

Das Handlungskonzept „Wohnen 2030“ listet - abgesehen von Südstraße, Augustastraße und Glückauf-Gelände diese Potenzialflächen auf:

Oberlohberg-Ost und -West: Zwischen Bergerstraße und Kirchstraße liegen 19 Hektar Grünflächen, auf denen das Konzept das Potential für 115 bis 140 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern und 35 bis 40 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern (Oberlohberg-West) sowie 125 bis 150 Wohneinheiten in Ein-und Zweifamilienhäusern und 40 bis 50 Einheiten in Mehrfamilienhäusern (Oberlohberg-Ost) sieht.

Heistermannstraße: In Hiesfeld an der Ecke Heistermann-/Scholtenstraße ist rund um die vorhandene Bebauung ebenfalls eine Grünfläche. Dort könnten nach dem Konzept auf drei Hektar 40 bis 50 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern entstehen.

Sterkrader Straße: In Hiesfeld an der Sterkrader Straße kurz vor der Brinkstraße sind elf Hektar Grün, auf denen nach dem Konzept 120 bis 145 Einheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern und 40 bis 50 in Mehrfamilienhäusern gebaut werden könnten.

Trabrennbahn: Das Gelände der Trabrennbahn bietet auf 16 Hektar Potential für 65 bis 80 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie 460 bis 585 in Mehrfamilienhäusern.

Grenzstraße: An der Stadtgrenze zum Overbruch an der Grenzstraße sieht das Konzept auf einem Acker zehn Hektar Platz für 85 bis 100 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern und 165 bis 200 Einheiten in Mehrfamilienhäusern.

Eppinghoven-Mitte: Auf den Feldern rund um den Scholtenhof sieht die Analyse auf 8,5 Hektar Platz für 80 bis 100 Wohneinheiten in Ein- und Mehrfamilienhäusern und 105 bis 130 in Mehrfamilienhäusern.

Eppinghoven-Nord: Im inneren Bereich des Karrees zwischen Irkensbusch, Eppinkstraße, Schepermannsweg sind derzeit Grünflächen. Dort macht das Handlungskonzept sechs Hektar Fläche für 80 bis 100 Ein- und Zweifamilienhäuser aus.

Eppinghoven-Süd: Auf den Feldern zwischen Emscher und Bezirkssportanlage Gneisenau­straße sollen nach dem Konzept 230 bis 285 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern und 120 bis 150 in Mehrfamilienhäusern Platz finden.