Dinslaken. Stadtverwaltung leitet die Änderung des Flächennutzungsplanes ein. Grundstücke sind auch im „Handlungskonzept Wohnen 2030“ enthalten.

In der Stadt fehlen Wohnungen. Deshalb hat sich die Verwaltung mit dem „Handlungskonzept Wohnen“ auf den Weg gemacht, Flächen für eine Wohnbebauung zu finden. Für einen dieser im Konzept aufgeführten Standorte wird nun von der Stadt Dinslaken eine Flächennutzungsplanänderung angestrebt. Hierbei handelt es sich um zwei insgesamt 3,9 Hektar große Grundstücke.

Das eine liegt an der Hünxer Straße und Ziegelstraße, das andere an der Augustastraße und Hünxer Straße. Laut Handlungskonzept haben die Grundstücke das Potenzial für zehn bis 15 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern oder für 85 bis 105 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern. In der Vorlage für den Planungsausschuss spricht die Verwaltung davon, dass sich die Flächen zur Errichtung von 95 bis 120 Wohneinheiten, vornehmlich im Mehrfamilienhaussegment, eignen würden.

Grundstücke gehörten der Stadt


Die ursprünglich städtischen Grundstücke haben seit Ende vergangenen Jahres einen neuen Eigentümer. Sie gehören nun dem ehemaligen Eigentümer des MCS-Geländes. Auf diesen Grundstücken soll eine Wohnbebauung entwickelt werden, hatte die Verwaltung Anfang Januar auf Anfrage der NRZ erklärt, nachdem der Rat im Dezember dem Tausch zugestimmt hatte. Im Gegenzug hat die Stadt das 7,9 Hektar große MCS-Gelände zwischen Karl-Heinz-Klingen-Straße und Thyssenstraße erhalten.

Wie die Verwaltung in der Vorlage für den Planungsausschuss schreibt, bestehe das Ziel der Flächennutzungsplanänderung darin, die ermittelte Potenzialfläche für eine Wohnnutzung vorzubereiten. Die dazu erforderlichen planungsrechtlichen Voraussetzungen sollen geschaffen werden. Notwendig sei es, die Darstellung des Flächennutzungsplanes von Grünfläche in Wohnbaufläche zu ändern.

Grundlagen werden ermittelt


Im Zuge des Verfahrens würden alle relevanten Grundlagen, inklusive möglicher Restriktionen und Einschränkungen, ermittelt. Da die grundsätzliche Nutzbarkeit der Fläche sichergestellt werden soll, werde zunächst nur die Flächennutzungsplanänderung durchgeführt. Nach erfolgreichem Abschluss der Flächennutzungsplanänderung sei zur Schaffung von Baurecht ein Bebauungsplan aufzustellen.

Neuer Standort für die Kaninchenfarm

Aktuell wird die Fläche größtenteils landwirtschaftlich genutzt. An einem Rand des Plangebietes (Hülsemannshof) befindet sich die Kaninchenfarm des Kaninchenzuchtvereins „R341 Dinslaken-Lohberg“. Damit dieser Bereich als Wohnbaufläche genutzt werden kann, müsse für den Kaninchenzuchtverein ein Alternativstandort, möglichst im direkten Umfeld, gefunden werden.

Beide Grundstücke werden durch die Hünxer Straße getrennt.
Beide Grundstücke werden durch die Hünxer Straße getrennt. © FUNKE Foto Services | Heiko Kempken


In der Nähe befindet sich auch ein Spielplatz mit einer Größe von etwa 1000 Quadratmetern. Er sei, so die Verwaltung, mit Blick auf die bestehende Wohnbebauung wie auch für die künftige Wohnbebauung sinnvoll und erforderlich. Allerdings sei eine Verlagerung zur besseren baulichen Nutzbarkeit des Gebietes möglich.

Auf einem Teil der Fläche befindet sich eine Obstwiese, die die Stadt dem Lions Club zum Anpflanzen der Bäume überlassen hatte. Seitens des Kreises Wesel wird hier eine Kompensationsfläche vermutet. Wie es heißt, prüfe der Kreis den Sachverhalt.

1850 neue Wohneinheiten werden benötigt

Die Notwendigkeit und der Bedarf neuer Wohnbauflächen beschäftigt die Stadt Dinslaken seit einiger Zeit. Durch die Erstellung des Handlungskonzeptes Wohnen, das 2019 vorgelegt worden ist, hat die Verwaltung eine Grundlage für die künftige Entwicklung der Wohnbauflächen erarbeitet.

Gemäß dem Konzept werden bis zum Jahr 2030 etwa 1850 neue Wohneinheiten (WE) benötigt. Dies entspricht einem Flächenbedarf von 63 Hektar (brutto). Zur Deckung des prognostizierten Bedarfes wurden Potenzialflächen, die sich grundsätzlich für eine Wohnbebauung eignen, benannt.