Dinslaken/Voerde/Hünxe. Veranstaltungen in Dinslaken, Voerde, Hünxe sind ab sofort fast ausnahmslos untersagt, öffentliche Einrichtungen weitestgehend geschlossen.

Aufgrund der weiter andauernden Ausbreitung des Coronavirus überschlagen sich derzeit die Ereignisse. NRW-weit tagen Krisenstäbe – auch in den Rathäusern in Dinslaken, Voerde und Hünxe sowie im Kreishaus in Wesel gibt es regelmäßig Gespräche.

Mit Stand von Montag, 16. März, sind derzeit kreisweit 89 Personen mit dem Coronavirus infiziert – davon auch mindestens fünf in Hünxe und drei in Dinslaken. So reagieren die Kommunen (Stand Sonntag, 15. März) auf die Coronakrise:

Das ist der Stand in Dinslaken

Verwaltung: Die persönlichen Kontakte in den Bürgerbüros der Stadt Dinslaken werden ab sofort zur Sicherheit aller Beteiligten reduziert. Anliegen werden bei den Bürgerbüros telefonisch unter 02064/66666 und per E-Mail an entgegengenommen. Alle anderen Dienststellen lassen sich über die Homepage der Stadt finden. Trauungen finden weiter statt, allerdings darf der Trausaal von nicht mehr als zeitgleich 15 Personen betreten werden. Grundsätzlich bitten die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, das Rathaus und die weiteren Dienststellen wie Stadthaus und Technisches Rathaus nur in dringenden Fällen nach vorheriger Terminvereinbarung aufzusuchen: Um die Ansteckungsgefahr für alle zu reduzieren, sind die allgemeinen Sprechzeiten aufgehoben. „Ich bin mir bewusst, dass die getroffenen Entscheidungen einen massiven Eingriff in das private und öffentliche Leben bedeuten. Sie sind aber zwingend erforderlich, um die Verbreitung der Krankheit so weit wie möglich zu verlangsamen“, erklärte Bürgermeister Heidinger in einer Videobotschaft. „Die Verbreitung des Corona-Virus stellt eine der größten Herausforderungen dar, die wir auch in der Stadt Dinslaken in den letzten Jahren zu bewältigen hatten. Diese Krise hat gravierende Auswirkungen auf alle Bereiche unseres öffentlichen und privaten Lebens.“

Öffentliche Einrichtungen: Ab Montag, 16. März, bleiben alle städtischen Sportanlagen – einschließlich Dinamare, Lehrschwimmbecken Bismarckstraße, Eishalle, Sporthalle, Sportplätze –, die Jugendzentren und Jugendtreffs, die Stadtbibliothek, die Bücherstube Lohberg, das Museum Voswinckelshof, das Archiv und die Stadtinformation am Rittertor für den Publikumsverkehr geschlossen.

Öffentliche Veranstaltungen: Alle öffentlichen Veranstaltungen auf dem Gebiet der Stadt Dinslaken sind mit sofortiger Wirkung untersagt. Dazu gehören auch grundsätzlich öffentlich zugängliche Veranstaltungen wie zum Beispiel Gottesdienste, Filmvorführungen, Osterfeuer sowie musikalische oder anderweitig unterhaltende Darbietungen in Gaststätten. Nicht betroffen sind die Wochenmärkte, da diese der Versorgung mit Nahrungsmitteln dienen. Bei privaten Veranstaltungen sind ab sofort zwingend die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes zu den Infektionsschutzmaßnahmen betreffend die Verhinderung der Verbreitung des Coronavirus in ihrer jeweils aktuellen Fassung zu beachten.

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Politik: Die für März geplanten politischen Ausschüsse und die Sitzung des Stadtrates werden abgesagt. Der Bürgermeister wird gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden prüfen, welche Beschlüsse über den Weg der Dringlichkeitsentscheidung zu fassen sind.

Kitas: Die Kitas sind landesweit ab Montag, 16. März, geschlossen. Betreut werden ausschließlich Kinder, bei denen beide Elternteile ihre Betreuungsaufgabe nicht wahrnehmen können und die unentbehrliche Schlüsselpersonen im Bereich der Daseinsvorsorge sind. Dazu gehören beispielsweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Feuerwehr, Polizei, öffentlicher Energieversorgung oder Krankenhäusern und Arztpraxen. In den entsprechenden Kitas, Tagespflegeeinrichtungen und Schulen wird zeitnah ein Formular zur Verfügung stehen, das auch auf der Homepage der Stadt Dinslaken veröffentlicht wird. Dieses muss von den Erziehungsberechtigten zu Hause oder in der Einrichtung ausgefüllt werden. Der jeweilige Arbeitgeber muss bis zum 18. März eine Bescheinigung über die Unentbehrlichkeit der Tätigkeit erstellen.

Das ist der Stand in Voerde

Verwaltung: Auch Voerde hat seine Allgemeinverfügung am Sonntag aktualisiert: Für dringende und unaufschiebbare Angelegenheiten wird im Bürgerbüro für alle Aufgabenbereiche der Verwaltung eine Anlaufstelle eingerichtet. Hierfür ist eine vorherige Terminabsprache mit dem zuständigen Bereich zwingend erforderlich. Die Verwaltung bittet, von gezielten Anfragen bei den Beschäftigten abzusehen. Kurzfristig wird eine allgemeine Service-Hotline eingerichtet, unter der sich die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Problemen und Bedürfnissen im Zusammenhang mit den Corona-bedingten Einschränkungen richten können. Im Falle medizinischer Fragen bittet die Stadt Voerde darum, sich an den Hausarzt zu wenden oder die bekannten Informationsquellen zu nutzen.

Traugäste des Standesamtes werden aufgefordert, die Zahl der Teilnehmenden auf maximal 15 Personen im Trausaal zu begrenzen.

Bürgermeister Dirk Haarmann hat sich in einer Videobotschaft auf Facebook an die Bürger gewandt. Er appelliert, sich an die getroffenen Regelungen zu halten und bittet um Verständnis: „Bitte bleiben Sie auch weiter solidarisch mit anderen. Unsere Stadt Voerde zeichnet sich durch ein starkes Miteinander aus, so dass wir diese Herausforderung gemeinsam bewältigen werden.“

Öffentliche Einrichtungen: Sämtliche Sportanlagen, das Hallenbad, die VHS, Jugendzentren und Büchereien schließen.

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Veranstaltungen: Alle privaten und öffentlichen Veranstaltungen (auch Osterfeuer) sind untersagt. Das Verbot gilt auch für Gottesdienste und sonstige Veranstaltungen von Religionsgemeinschaften. Ausgenommen sind nur solche Veranstaltungen, die der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung oder der Daseinsfürsorge dienen – zum Beispiel Wochenmärkte.

Kitas: Für die Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen oder „Kinderbetreuungen in besonderen Fällen“ gilt ab Montag, 16. März, ein generelles Betretungsverbot für Kinder. Für systemrelevante Berufsgruppen (s.u.) wird die Versorgung der Kinder in den Einrichtungen ebenfalls sichergestellt. Auf der Homepage der Stadt Voerde sind gesonderte Hinweise sowie Vordrucke, zum Beispiel für die erforderliche Bestätigung durch die Arbeitgeber, hinterlegt.

Schulen: Der Schulbetrieb wird landesweit ab Montag, 16. März, komplett eingestellt. Damit die Eltern Gelegenheit haben, sich auf diese Situation einzustellen, können sie bis einschließlich Dienstag, 17. März, aus eigener Entscheidung ihre Kinder zur Schule schicken. Die Schulen stellen an diesen beiden Tagen während der üblichen Unterrichtszeit eine Betreuung sicher. Für die Kinder der Klassen 1 bis 6 von sogenannten systemrelevanten Berufsgruppen – für Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal und weiteres Personal, das notwendig ist, um intensivpflichtige Menschen zu behandeln, für Eltern, die in Bereichen der öffentlichen Ordnung oder anderer wichtiger Infrastruktur arbeiten – wird während der gesamten Zeit des Unterrichtsausfalls ein entsprechendes Betreuungsangebot vorbereitet werden. Die Einzelheiten regelt die Schulleitung.

Das ist der Stand in Hünxe

Verwaltung: Auch die Gemeinde Hünxe hält derzeit laut Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth ihren regulären Betrieb aufrecht. „Wir wollen auch den Betrieb in den Bürgerbüros derzeit nicht einschränken“, sagt Stratenwerth. Das Rathaus sollte nur aufgesucht werden, wenn ein persönlicher Besuch unbedingt erforderlich ist. Die Mitarbeiter außerhalb des Bürgerbüros sind nur telefonisch oder mit Terminvereinbarung erreichbar. Der öffentliche Zugang zum Rathaus wird auf das Bürgerbüro beschränkt. Bürger werden gebeten, Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Die allgemeinen Öffnungszeiten werden aufgehoben. Auf einen Besuch des Bürgermeisters oder der Ratsmitglieder bei Altengeburtstagen wird bis auf weiteres verzichtet.

Wie auch in Dinslaken und Voerde weisen die Mitarbeiter im Standesamt bei Trauungen derzeit laut Stratenwerth darauf hin „nicht zu eng zusammenzusitzen“. Die Personenzahl bei Trauungen wird auf 20 Personen beschränkt. Ansonsten orientiere auch die Gemeinde Hünxe sich an den Vorgaben des Kreises Wesel.

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Von Von Matthias Korfmann und Ramona Richter

Der Hünxer Bürgermeister Dirk Buschmann hat sich am Samstag in einer Videobotschaft auf Facebook an die Bürger gewandt. Die Maßnahmen der Gemeinde seien „zum Teil mit erheblichen Einschnitten für den Alltag verbunden.“ Das Ziel müsse aber sein, vor allem die älteren Mitbürger vor einer Infektion zu schützen.

Öffentliche Einrichtungen: Die Büchereien der Gemeinde Hünxe in den Schulen bleiben bis zum Ende der Osterferien (19. April) geschlossen. Das Hallenbad der Schwimmfreunde Hünxe bleibt ab 15. März geschlossen.

Veranstaltungen: Alle öffentlichen Veranstaltungen auf dem Gebiet der Gemeinde Hünxe sind mit sofortiger Wirkung untersagt. Dazu gehören auch alle Osterfeuer. Wer dagegen verstößt kann mit einem Bußgeld von bis zu 25.000 Euro bestraft werden. Wer den Verstoß vorsätzlich begeht, wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft.

Bei privaten Veranstaltungen, welche auf dem Gebiet der Gemeinde Hünxe durchgeführt werden, sind ab sofort zwingend die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts zu den Infektionsschutzmaßnahmen betreffend die Verhinderung der Verbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) in der jeweils aktuellen Fassung einzuhalten.

Kitas: Alle Kindertagesstätten sind ab Montag, 16. März, geschlossen und dürfen von Kindern nicht betreten werden. Es ist geplant eine Notbetreuung für bestimmte Berufsgruppen einzurichten. Informationen dazu liegen noch nicht vor. Eltern wird empfohlen, telefonisch die Leitung Ihrer Einrichtung zu kontaktieren.

Schulen: Der Unterricht ruht - wie in allen Schulen landesweit - ab Montag, 16. März, bis zum Beginn der Osterferien. Damit Eltern Gelegenheit haben, sich auf diese Situation einzustellen,können sie bis einschließlich Dienstag, 17. März, aus eigener Entscheidung ihre Kinder zur Schule schicken. Die Schulen stellen an diesen beiden Tagen während der üblichen Unterrichtszeit eine Betreuung sicher. Die Schulbusse fahren am 16. und 17. März wie üblich. (akw/aha)


>> Bislang mit Schließungen
reagiert haben in hiesigen Kommunen die Stadtwerke Dinslaken: Wie berichtet, sind das Dinamare und auch die Kundencenter seit Mittwoch und bis auf weiteres geschlossen.

>> Die beiden Krankenhäuser in Dinslaken haben am Freitagmittag verkündet, ihre Besuchszeiten aufgrund der aktuellen Situation einzuschränken.

>> Am Freitagmittag hat zudem die Landesregierung beschlossen landesweit in der ersten Hälfte der kommenden Woche alle Schulen und Kitas bis zu den Osterferien zu schließen .

>> Veranstaltungen werden in Dinslaken, Voerde und Hünxe zurzeit sehr viele abgesagt: Hier gibt es einen Überblick.