Dinslaken. Solange die Zukunft des Standorts an der Goethestraße unsicher sei, könnten auch andere Probleme nicht angegangen werden, fürchtet die EBGS.
Die Ernst-Barlach-Gesamtschule fordert Klarheit zur Zukunft des Standortes Goethestraße. Bevor nicht abschließend geklärt sei, ob die Dependance der Schule an der Goethestraße erhalten bleibe, werde die Stadt auch die weiteren Probleme – die fehlende Lehrküche und die das nicht vorhandene WLAN – nicht in Angriff nehmen können. Diese Befürchtung machten Schulleitung, Eltern und Lehrer der Schule erneut in einem Pressegespräch deutlich.
Verwaltung hält „Konzentrierung der EBGS am Hauptstandort an der Scharnhorststraße“ für möglich
„Die Verwaltung ist grundsätzlich der Auffassung, dass eine Konzentrierung der EBGS am Hauptstandort an der Scharnhorststraße unter Ausnutzung der baurechtlichen Möglichkeiten auf dem Gelände möglich ist.“ Dieser Satz, enthalten in der Beschlussvorlage zur dritten Tranche der Schulsanierungen, brachte die EBGS auf die Barrikaden. Es habe nie eine Zustimmung der Schulgremien zur Aufgabe des Standorts gegeben. Die EBGS legt nicht nur gesteigerten Wert auf den Erhalt der Dependance an der Goethestraße – sondern fordert deren Ausbau. Seit Jahren sei der Standort Goethestraße – wie auch Großteile des Standortes Scharnhorststraße – „digitales Niemandsland“, wie Schulleiter Ulrich Wangerin formuliert. Ebenso fehle eine Lehrküche, die die Schule gerne am Standort Goethestraße installiert sähe - das Fach Hauswirtschaft sei ab Sommer ab dem Jahrgang 5e Pflicht, in der bestehenden Lehrküche könnten – wie die NRZ bereits berichtete – nicht alle Schüler unterrichtet werden.
Ohne Sicherheit für die Goethestraße stünden auch Digitalausstattung und Lehrküche in Frage
Zwar hat die Verwaltung in der Sitzung des Schulausschusses am Donnerstag zugesagt, wegen der Lehrküche Gespräche zu führen und sogar im März einen Termin zum Thema Digitalisierung in Aussicht gestellt. Allerdings bezweifelt die Schule, dass beides umgesetzt werde, wenn die Verwaltung den Standort Goethestraße in Frage stelle. Aus demselben Grund sei schon die seit 2017 gesperrte Turnhalle der Schule nicht saniert oder neu gebaut worden sondern die Schule habe sich mit einer Nutzung der künftigen Dreifachturnhalle an der Hagenschule zufrieden geben müssen. Von einem Einverständnis dazu, wie die entsprechende Vorlage zum Baubeschluss für das Bildungszentrum Hagenstraße 2018 angedeutet habe, könne keine Rede sein, so Wangerin. Von einem Tag auf den anderen sei die EBGS-Sporthalle wegen Schimmelbefalls gesperrt worden. Das Gutachten, nach dem die Halle nicht sanierungsfähig sei, habe die Schule nie zu sehen bekommen.
EBGS hat 1300 Schüler und 140 Lehrer
Die EBGS sei mit 1300 Schülern in 38 Klassen und 140 Lehrern die größte Schule der Stadt. 80 Schüler seien zudem Inklusionsschüler aus den Bereichen Sehen, Hören und Kommunikation, emotionale und soziale Entwicklung, für die eigene Räume und kurze Wege etwa zum Sportunterricht wichtig seien.
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„Es geht uns nicht um eine Besserstellung der EBGS“
„Es geht uns auch nicht um eine Besserstellung der EBGS gegenüber anderen Schulen in unserer Stadt“, so Ulrich Wangerin. Sondern nur darum, dass die Schule so ausgestattet werde, dass eine „gute Arbeit möglich“ sei. Aktuell werde der Sportunterricht wegen der Fahrten zu sechs Sporthallen gekürzt, Hauswirtschaft könne ab dem Sommer nicht nach Lehrplan unterrichtet werden. Und natürlich fürchtet Wangerin auch, dass sich eine schlecht ausgestattete EBGS gegenüber einer neuen Gesamtschule in Hiesfeld auf das Anmeldeverhalten der Eltern auswirkt.
Investitionen seine infolge höherer Gewalt erfolgt
Den im Schulausschuss geäußerten „Vorwurf der Undankbarkeit gegenüber den Investitionen der Vergangenheit“ will die Schule nicht auf sich sitzen lassen. Die vom SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Reinhard Wolf aufgeführten 10 Millionen Euro für die Aula, Fassadensanierung des Naturwissenschaftlichen Traktes Außenanlagen und die neue Turnhalle an der Hagenstraße seien schließlich ausschließlich nicht auf Wunsch der Schule investiert worden. Abgesehen von der für die Schule so empfundenen suboptimalen Lösung Hagen-Turnhalle sei die Aula – die zudem von der Stadt als Veranstaltungsort genutzt werde – vom Starkregen 2016 zerstört worden. „Wer so argumentiert, will uns mundtot machen“, so Wangerin.