Dinslaken. Die neue Gesamtschule Hiesfeld hat 104 Anmeldungen. Wegen der bestehenden Gesamtschule EBGS gab es Streit im Schulausschuss.

Die gute Nachricht wurde eine Minute vor Beginn der Sitzung als Handzettel an die Mitglieder des Schulausschusses verteilt: Für die neue Gesamtschule Hiesfeld wurden 104 Kinder angemeldet worden. Somit werden die Vorgaben der Bezirksregierung erfüllt. Die neue Schule startet nach den Sommerferien mit vier Klassen.

Neue Gesamtschule Hiesfeld kann starten

100 Schüler wären für die Gründung der Schule nötig gewesen, weil fünf Kinder noch nicht angemeldet seien, könnten weitere hinzukommen, so die Stadtverwaltung. Stabil sind laut Verwaltung die Anmeldezahlen für die Realschule Hiesfeld. Es werden drei Eingangsklassen mit jeweils 27 Schülern gebildet. Insgesamt mussten 19 Kinder abgewiesen werden. Die Gymnasien mussten nicht abweisen. Es werden an den drei Gymnasien je drei Eingangsklassen gebildet – OHG und THG haben 87 Anmeldungen. Wie die Verwaltung mitteilt, erfolge die Bildung von drei Eingangsklassen am Gustav-Heinemann-Gymnasium mit nur 66 Anmeldungen unter der Maßgabe, dass im Jahrgang 7 drei Parallelklassen zu zwei Klassen zusammengelegt werden.

Kritik der CDU

Weniger harmonisch verlief die Diskussion zu der nächsten Tranche der Schulsanierungen. Die Stadtverwaltung hat ein Paket über 32 bis 35 Millionen Euro zusammengestellt. Profitieren sollen die Grundschule am Weyer, Hühnerheide, Moltkeschule – auch Oberhausen scheint sich an den Kosten beteiligen zu wollen. Für Protest bei der CDU sorgten allerdings der geplante Bau der Dreifachturnhalle an der Augustastraße für 10 Millionen Euro und 2,6 Millionen Euro allein an Planungskosten für den Umbau des GHZ für Gymnasium (zieht in die jetzige Realschule) und die neue Gesamtschule. Die Sporthalle an der Augustastraße gehöre nicht originär zum Schulpaket, so Fraktionsvorsitzender Heinz Wansing - auch wenn sie, wie die Verwaltung erläuterte, von der Klaraschule genutzt werde. Die geschätzten Gesamtkosten für den GHZ-Umbau wollte die Stadt trotz Nachfrage von Heinz Wansing nicht veröffentlichen -- sie seien noch zu ungenau. Der Beschluss wurde ohne die CDU auf den Weg gebracht.

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EBGS-Eltern schilderten Probleme

Allerdings baten die Christdemokraten, eine Sondersitzung des Schulausschusses anzuberaumen. Grund waren die Probleme, die viele Eltern der Ernst-Barlach-Gesamtschule zu Beginn der Sitzung schilderten. Es könne nicht angehen, dass die größte Dinslakener Schule auch im zweiten Sanierungspaket nicht bedacht werde und ihre Schüler weiterhin zu sechs Sporthallen pendeln müssen, weil die einzige Halle der Schule wegen Schimmelbefalls gesperrt sei. Dass die Hagenschule eine neue Dreifachturnhalle bekomme, von der zwei Teile der EBGS zugeteilt werden, war nur ein schwacher Trost für die Eltern.

Streit gab es zudem wegen des Standorts Goethestraße, den die Stadt perspektivisch aufgeben und an Stelle der dann abzureißenden, nicht mehr sanierungsfähigen Turnhalle an der Scharnhorststraße einen Neubau errichten möchte. Das sei seit 2012 Konsens, hielt Dezernentin Christa Jahnke-Horstmann dem empörten Schulleiter Ulrich Wangerin vor. Es habe, so Jahnke-Horstmann, damals in einem Protokoll der Standortkonferenzen gestanden. Das, hielt Wangerin, der ausnahmsweise Rederecht bekam, dagegen, sei aber doch „kein beschließendes Gremium!“

Im übrigen, so argumentierte Reinhard Wolf, Stadtverbandsvorsitzender der SPD, sei sehr wohl in die EBGS investiert worden: in die Aula, die wegen eines Wasserschadens neu gebaut wurde und eben in die Sporthalle an der Hagenschule. Der Standort Goethestraße sei außerdem nicht barrierefrei ausbaubar, so die Verwaltung, die zudem ein Gespräch mit THG und OHG ankündigte. Ziel: Das Pendeln zur Turnhallen soll unter den Innenstadtschulen gleichmäßiger aufgeteilt werden.