Dinslaken. Laut Schulleiter Wangerin will die Stadt die Ernst-Barlach-Gesamtschule an einem Standort konzentrieren. Brief an Politik und Bürgermeister.
Für Irritationen bei der Ernst-Barlach-Gesamtschule hat eine Vorlage aus dem offenbar nicht öffentlichen Teil des Schulausschusses am 27. Februar gesorgt. Dort sei von einer „Konzentration“ der EBGS am Standort Scharnhorststraße die Rede, berichtet Schulleiter Ulrich Wangerin. Sowohl die Schule selbst als auch die Eltern seien gegen diesen Vorschlag. Ulrich Wangerin hat sich daher in Schreiben sowohl an die Politik als auch an den Bürgermeister gewandt.
„Sanfter Übergang für Kinder aus Grundschulen“
Eine Aufgabe des Schulgebäudes an der Goethestraße kommt für Schulleitung und Schulpflegschaft der Ernst-Barlach-Gesamtschule nicht in Frage. Im Gegenteil: Schulleiter Ulrich Wangerin fordert den Ausbau des Gebäudes. Seine Schule platze aus allen Nähten. Außerdem müsse die Dependance „langfristig gesichert und zukunftsfähig gemacht werden“, schreiben Eltern und Schule, „mit ihr ist das Konzept eines ‘sanften’ Übergangs für die Kinder aus den Grundschulen in die weiterführende Schule EBGS eng verbunden“.
„Raummangel ist eklatant“
Die gegenwärtige bauliche Infrastruktur an beiden Standorten sei bedingt durch zusätzliche Aufgaben wie Inklusions- und Seiteneinsteigerbeschulung „ausgereizt, der Raummangel eklatant“. Einen zeitgemäßen und qualitativen Ganztagsbetrieb umzusetzen, sei ohne bauliche Veränderungen nicht möglich, schreiben Schule, Eltern und Schüler an die Fraktionen. Der jetzige achtzügige Jahrgang 5 werde diese Probleme „spürbar verschärfen“.
Abgesehen von der fehlenden digitalen Infrastruktur werde in der Goethestraße schon seit Jahren eine Lehrküche benötigt. Weil die EBGS über nur eine Lehrküche am Standort Scharnhorststraße verfüge, müssten die Schüler gruppenweise zur Lehrküche ins GHZ nach Hiesfeld gefahren werden, um den Unterricht im Fach Arbeitslehre/Hauswirtschaft überhaupt aufrecht erhalten zu können. Die vom Ministerium vorgegebene Umsetzung der neuen Stundentafel könne die Schule mit nur einer Küche nicht leisten.
Vorschläge der Schule
Schule und Eltern haben einen Lösungsvorschlag ausgearbeitet: Danach könnte ein Erdgeschoss unter der Mensa an der Goethestraße errichtet werden – mit einer Lehrküche und einem Raum für die Bibliothek. Diese könnte aus dem Dachgeschoss ausziehen und – verbunden mit einem Ausbau – Platz für Differenzierungsräume und Schulsozialarbeit sowie für „dringend benötigte Ganztags- und Unterrichtsarbeit“ schaffen.
Ein weiteres, erhebliches Problem – unabhängig von der Goethestraße: Die EBGS-Schüler müssten zu sechs verschiedenen Sportstätten transportiert werden, während gleichzeitig die Sporthalle auf dem Schulgelände „wegen Schimmelbefalls ungenutzt bleiben muss“. Durch die Transportzeiten könne Sport nicht mehr lehrplangerecht unterrichtet werden. Die Schule fordert die Sanierung der Halle – und dass alle Schulen gleich häufig zu Sportstätten pendeln müssen.