Voerde. Die Stadt legt dritte Variante für geplantes Kombibad vor. Die Kosten dafür sind unklar, die Politik aber soll sich möglichst jetzt entscheiden.

Zwei grobe Ausführungsvarianten standen bislang offiziell für die Realisierung eines Kombibades auf dem heutigen Freibadgelände an der Allee im Raum. Nun legt die Verwaltung der Politik eine weitere Option zur Beratung und Grundsatzentscheidung vor. Neben der großen Lösung – in der aktuellen Drucksache „Cabrio-Variante“ genannt, weil diese ein auffahrbares Dach vorsähe – und der „reduzierten Variante“ steht jetzt, wie erwartet, ein Mittelweg zur Diskussion. Dieser fußt insbesondere auf Hinweisen des Fördervereins „Voerder Bäder“ und der DLRG, die dabei an die kleine Lösung angeknüpft und diese um aus ihrer Sicht bedeutsame Elemente erweitert haben. Die Verwaltung bezeichnet diesen Weg als „bedarfsoptimierte Variante“.

Anregung: Fünf statt vier Bahnen für das Hauptbecken im Hallenbereich

Die vorgeschlagenen Ergänzungen beinhalten die folgenden Punkte: Das Hauptbecken im Hallenbereich soll von vier auf fünf Bahnen à 25 Meter erweitert und an der Kopfseite soll eine Sprunganlage – bestehend aus einem Ein- und einem Drei-Meter-Brett mit der dafür erforderlichen Wassertiefe – vorgesehen werden. Darüber hinaus wird angeregt, einen Kiosk zu errichten, der sowohl aus der Schwimmhalle, dem Freibadbereich als auch durch die Öffentlichkeit in Anspruch genommen werden kann, wie die Verwaltung beschreibt. Zudem wird dafür plädiert, eine Textilsauna zu berücksichtigen und einen Nichtschwimmerbereich im heutigen Schwimmerbecken des Freibades vorzusehen. Dessen Bahnen würden nach der „reduzierten“ Konzeption von 50 auf dann 25 Meter verkürzt.

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Zudem wurden, so fasst die Verwaltung zusammen, von Seiten des Bädervereins und der DLRG die Wichtigkeit eines Hubbodens im Aktivbecken/Lehrschwimmbecken sowie eines „attraktiven“ Kinder- beziehungsweise Babybeckens für das neue Kombibad hervorgehoben. Mit Zahlen unterlegt sind die Vorstellungen bis dato noch nicht. Die Kostenschätzung und die Wirtschaftlichkeitsberechnung werden auch noch auf sich warten lassen. Das Planungsbüro habe diese frühestens für den Beginn des nächsten Jahres in Aussicht stellen können, wie die Verwaltung erklärt.

Verwaltung sieht Tendenz zur „bedarfsoptimierten Variante“

Aus der Bürgerversammlung in der vergangenen Woche, bei der die Möglichkeit bestand, Überlegungen und Anregungen zu den bisherigen Planungen einzubringen, nimmt sie als Tendenz mit, „dass die Komponenten der bedarfsoptimierten Variante grundsätzlichen Zuspruch erfahren“. Noch keinen klaren Trend indes ist nach Einschätzung der Verwaltung in den Fragen der Textilsauna und des Kioskbetriebs erkennbar – „zumal hinsichtlich der Investitions- und Betriebskosten noch keine belastbare Aussage getroffen werden“ könne. Die Kosten für die Cabrio- und für die reduzierte Variante wurden bereits grob geschätzt: Diese liegen im ersten Fall bei 18,6 Mio. Euro und im zweiten Fall bei 11,1 Mio. Euro.

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Die Verwaltung erinnert an die zuletzt vorgestellte Zeitplanung: Demnach sollte eine Entscheidung über die favorisierte Lösung noch in diesem Jahr erfolgen – was bedeutet, dass der Stadtrat in seiner letzten Sitzung 2019 in der Sache beschließen müsste. Dann könnte laut Einschätzung der Verwaltung nach Beauftragung eines Planungsbüros „frühestens 2021 ein Planungsstand erreicht werden“, der es nach aktueller Kenntnis im Falle entsprechend vorliegender Förderprogramme grundsätzlich ermöglichen würde, Mittel zu beantragen.

Ein besonderes Augenmerk soll auf optimiertem Energieverbrauch liegen

Die Politik soll in diesem Jahr, so lautet der Beschlussvorschlag, nicht nur den Grundsatzbeschluss zu der Ausführungsvariante treffen, sondern zudem die Verwaltung beauftragen, das europaweite Verfahren für die Vergabe der Bad-Planung vorzubereiten – und zwar auf Basis der Lösung, für die sie sich vorher entschieden hat. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf einen optimierten Energieverbrauch und optimierte Betriebskosten gerichtet werden.

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Die für die erste Stufe des europaweiten Verhandlungsverfahrens mit vorgelagertem Planungswettbewerb erforderlichen finanziellen Mittel sind nach Angaben der Verwaltung bereits als konsumtive Ausgaben im Haushaltsplanentwurf für 2020 enthalten. Es geht um die Kosten, die anfallen, um einen geeigneten Partner zu finden, der das Schwimmbad am Ende plant, wie Kämmerer Jürgen Hülser auf NRZ-Nachfrage erläutert. Die Teilnehmerzahl bei dem Wettbewerb ist beschränkt. Veranschlagt sind dem Kämmerer zufolge Haushaltsmittel in Höhe von etwa 40.000 Euro.

>> Info: Kultur- und Sportausschuss berät am 20. November

Als erstes berät der Kultur- und Sportausschuss über die anstehende Grundsatzentscheidung zur baulichen Ausführung des geplanten Kombibades. Getagt wird am morgigen Mittwoch, 20. November, ab 17 Uhr im kleinen Sitzungssaal (Raum 137) des Rathauses.

Danach beschäftigen sich der Bau- und Betriebsausschuss (28. November) und der Haupt- und Finanzausschuss (3. Dezember) mit dem Thema, bevor, bei weiterer Gültigkeit des bisherigen Zeitplans, am 10. Dezember der Stadtrat schließlich den Weg für die Bad-Planung ebnet.