Dinslaken. Die Grundschule wird saniert. Noch finden Rohbauarbeiten statt. Entstehen soll Gebäude, das von allen Bürgern des Stadtteils genutzt werden kann.
Es ist laut und staubig, es fliegen Funken, es riecht nach Eisen. Bauleiter Ralf Lübeck klopft einem schweißenden Bauarbeiter, dem Verursacher von alledem, feste auf die Schulter. Der Lärm legt sich, die Funken verfliegen. Staub und Geruch hingegen liegen weiter in der Luft.
Jetzt aber kann Walburga Wüster das Wort ergreifen. Die Geschäftsführerin der städtischen Sanierungsgesellschaft Prozent steht im Souterrain der Grundschule Lohberg. „Hier, wo früher die alte Lehrküche war und bald die neue Mensa mitsamt einer Ausgabeküche sein wird“, wie sie nun erklärt. Die geplante Durchreiche wird erahnbar, als Wüster in die entsprechende Richtung deutet – für den Rest braucht es bei bloß Backsteinen und dem provisorisch überdeckten Boden noch viel Fantasie: Die GGS Lohberg befindet sich derzeit im Rohbau, ist folglich eine Großbaustelle.
Aus der Grundschule wird ein Bildungsinnovationszentrum
Und auf diese haben die Verwaltung – vertreten durch Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann, Lothar Muschik und Thomas Termath – gemeinsam mit Walburga Wüster, Bauleiter Ralf Lübeck und Architektin Stephanie Meidler eingeladen. Auch Rektorin Sandra Traut sowie Stefan Sturznickel und Guido Busch von der Caritas sind dabei: Sie werden aus der Grundschule ab dem Schuljahr 2020/21 das „Bildungsinnovationszentrum Marien in Lohberg“ machen.
Dafür entstehen hier neben den Klassenräumen mit den mittlerweile fast üblichen angedockten Differenzierungsräumen auch diverse Zimmer, die für die Schulsozialarbeit, Elterncafés und als Teamräume genutzt werden können. „Wir planen hier Räume, die für mehr geeignet sind, als nur für eine bloße Grundschule“, so drückt Schuldezernentin Jahnke-Horstmann es aus. „Angedacht ist, dass das Gebäude von allen Bürgern und Vereinen des Stadtteils künftig vielfältig genutzt werden kann“, sagt auch Walburga Wüster.
Sporthalle soll auch nach den Schulzeiten genutzt werden können – zum Beispiel für Veranstaltungen
In der Sporthalle wird deshalb beispielsweise eine etwa 30 Zentimeter erhöhte Fläche eingebaut, die künftig bei Veranstaltungen als Bühne genutzt werden können soll. Auch barrierefrei wird die Schule künftig sein: Der Aufzugschacht ist bereits betoniert, der Lift schon eingebaut. Das Farbkonzept hingegen wird noch abgestimmt – anders als beispielsweise an Bruch- oder Averbruchschule wird es von außen kaum erkennbar sein, des Denkmalschutzes wegen.
>> DAS IST BEREITS PASSIERT
Herbst 2017: Beginn der Bestandsaufnahme (Ausmessen und Aufzeichnen des Gebäudes, Schadstoffuntersuchung und Begutachtung der technischen Gebäudeausrüstung)
Mai 2018: Einreichen des Bauantrages
Oktober 2018: Erhalt der Baugenehmigung
Sommerferien 2018: Auszug der GGS Lohberg in die Elisabethschule
September 2018 und bis Jahresende: Beginn der Schadstoffsanierung
Seit Januar 2019: Beginn der Roharbeiten, darunter die Errichtung von Fundamenten für den Aufzugsschacht und die Lüftungstürme; Stahlarbeiten zur Ertüchtigung der vorhandenen Bausubstanz; Sohlerneuerung im Untergeschoss; Erstellung von Öffnungen und Sichtverbindungen zur Umsetzung des pädagogischen Konzeptes
Derzeit arbeiten Dachdecker, Zimmermänner und Elektriker an der Schule. Auch Heizungs- und Sanitärarbeiten, Lüftungs-, Fenster- und Trockenbauarbeiten werden aktuell am Gebäude vorgenommen.
>> DAS WIRD NOCH PASSIEREN
Maler- und Fassadenarbeiten werden im nächsten Schritt beauftragt.
Im Frühjahr 2020 soll damit begonnen werden, die Außenanlagen mitsamt des Schulhofes neu zu gestalten.
In den Sommerferien 2020/21 soll die GGS Lohberg fertiggestellt werden. Dann ziehen Lehrer und Schüler von ihrer Interimsbleibe an der Elisabethstraße wieder zurück – und die Mitarbeiter der Caritas nehmen hier ihre Arbeit auf.