Dinslaken. . Dinslaken will zur Sanierung des alten Verwaltungsgebäudes der Zeche Lohberg 480.000 Euro beisteuern. Die Caritas hofft auf Baubeginn im Herbst.
Die Stadt Dinslaken will sich mit 480.000 Euro an der Sanierung des Verwaltungsgebäudes und der Lohn- und Lichthalle der ehemaligen Zeche Lohberg beteiligen. Das schlägt die Stadtverwaltung in einer Vorlage für den Hauptausschuss vor, der am Dienstag, 2. Juli, tagt. Der Caritasverband möchte dort eine Pflegeschule eröffnen. Sollte die Politik dem städtischen Vorschlag zustimmen, wäre die Finanzierung des Projekts gesichert und die Sanierung könnte laut Caritasdirektor Michael van Meerbeck noch in diesem Jahr starten.
Das ist geplant
Der Caritasverband hat die etwa 3000 Quadratmeter großen Zechengebäude und das 5800 Quadratmeter große Grundstück in Lohberg im vergangenen Jahr von der RAG erworben und will dort neben der Pflegeschule auch ein „Zentrum zur Potenzialentwicklung Pflege“ mit Uni-Seminaren sowie einen Inklusionsbetrieb einrichten. Insgesamt sollen 200 Ausbildungsplätze, sechs Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen und Arbeitsplätze für Fachkräfte der Sozialpädagogik entstehen.
Diese Probleme gab es
Zwischenzeitlich gab es wegen der Finanzierung Unstimmigkeiten zwischen Caritas und Stadt Dinslaken. Ursprünglich sollte die Pflegeschule – eine Erweiterung der Pflegeschule des Vinzenz-Hospitals – in die ehemalige Fröbelschule einziehen. Die Caritas hatte wegen erhobener Auflagen und erheblicher Investitionen gekündigt, zumal sie nur Mieter des Gebäudes gewesen wäre.
4,4 Millionen Euro soll die Sanierung kosten. Die Stiftung Wohlfahrtspflege beteiligt sich mit 1,4 Millionen Euro, der LVR gibt 120.000 Euro zu, der Caritasverband über eine Million Euro. Um die erhofften Landesmittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro zu bekommen, muss der Bereich im Integrierten Handlungskonzept für Lohberg als Bildungsstandort definiert werden. Das zog sich hin. Von der Stadtverwaltung war Kritik zu hören, die Caritas hätte sich vor dem Kauf um Fördermöglichkeiten kümmern sollen.
Mit der Staatssekretärin und ehemaligen Dinslakener Bürgermeisterin Sabine Weiss und der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, machten sich bei einem Besuch vor Ort zwei Personen mit politischem Gewicht für das Projekt stark.
So soll es weitergehen
Nun ist das Integrierte Handlungskonzept in Arbeit und soll im November bei der Bewilligungsbehörde eingereicht werden. Die Förderanträge müssen zwar schon im September gestellt werden, ein vorzeitiger Maßnahmebeginn kann aber beantragt werden, ohne dass dies die Förderung behindert.
Förderantragsteller muss die Stadt sein. Förderfähig sind 1,6 Millionen Euro. Im Rahmen der Städtebauförderung ist immer ein städtischer Eigenanteil vorgesehen. Wegen der angespannten Haushaltslage könnte die Stadt diesen Anteil per Sonderregelung auf zehn Prozent beschränken, beteiligt sich aber „aufgrund der Bedeutung des Projekts“, wie es in der Vorlage heißt, mit den üblichen 30 Prozent. Die Stadt begrüßt „ausdrücklich“ das Projektvorhaben der Caritas, heißt es in der Vorlage. Im Ziel, „diesen bedeutsamen Ort nicht nur zu bewahren und herzurichten, sondern auch zugänglich zu machen und somit die Erlebbarkeit des Ortes zu ermöglichen, liegt aus Sicht der Stadt ein entscheidender Mehrwert. Über seinen kulturhistorischen Wert als Baudenkmal hinaus besitzt das Verwaltungsgebäude eine maßgebliche identitätsstiftende Wirkung in Lohberg, in Dinslaken und in der Region.“
Pflegeschule könnte im Herbst 2020 eröffnen
Die Baugenehmigung liegt seit Herbst 2018 vor. Je nachdem, wie lange die Ausschreibung dauert, hofft Michael van Meerbeck auf einen Baubeginn in diesem Herbst. Nach einer anvisierten Sanierungszeit von einem Jahr könnte die Pflegeschule dann im Herbst 2020 an den Start gehen.