Voerde. . Die Bahn schließt die Lücke zwischen dem von Anwohnern gebauten Wall und dem Abschnitt Friedrichsfeld. Unterlagen liegen ab Montag aus.

Nicht allzu oft gibt es positive Nachrichten zum Thema Betuwe. Eine davon ist aber ab Montag Schwarz auf Weiß im Rathaus nachzulesen. Denn dort liegen ab Montag die Unterlagen zum 3. Deckblattverfahren für den Voerder Abschnitt der Betuwe – etwa zwischen Lohberger Entwässerungsgraben und Grenzstraße – aus.

Dort sind Änderungen zur ursprünglichen Planung eingezeichnet. Eine ganz wesentliche Änderung: Voerde bekommt einen kompletten Lärmschutz.

Bürger griffen selbst zum Spaten

Eigentlich hatte das Eisenbahn-Bundesamt auf gut 700 Metern am Ende des Voerder Planfeststellungsabschnitts (1.4) an der Grenze zum Friedrichsfelder Planfeststellungsabschnitt (2.1) keinen Lärmschutz vorgesehen: zu teuer für die wenigen Anwohner in dem Bereich. Also griffen die Bürger vor sechs Jahren selbst zum Spaten: Die Anwohner der Grenzstraße bauten sich einen eigenen Lärmschutzwall: Sieben Meter hoch, 600 Meter lang, 30.000 Kubikmeter Erdaushub. Die Fertigstellung zog sich bis 2017 hin.

Nur eine Lücke von 80 Metern mussten die Anwohner lassen – im Bereich des Bahnübergangs selbst. Diese Lücke, das wird in den Unterlagen ab Montag zu lesen sein, füllt die Bahn nun selbst mit Lämschutzwänden, so Voerdes erster Beigeordneter Wilfried Limke, diese reichen sogar ein Stück weit in den Friedrichsfelder Abschnitt. Das freut die Bürgerinitiative „Betuwe-so nicht“ ebenso wie die Stadt: „Eine wegweisende Entscheidung“, sagt Limke, der sich freut, „dass wir uns durchgesetzt haben, dass eine Stelle geschlossen wird, die ansonsten eine Lärmbelastung für das Umfeld darstellen würde“.

Unberührt bleiben allerdings wesentliche Problemstellen

Davon unberührt bleiben allerdings die weiteren, wesentlichen Problemstellen: Die Schwanenstraße etwa, die künftig durch die Bahn geteilt wird. Dort fordert die Stadt eine Unterführung – eine Brücke sei an der Stelle nicht möglich. „Das ist eine strategisch-logistische Notwendigkeit“, sagt Wilfried Limke auch mit Blick aufs Hochwasserrisiko-Management.

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Und die Barrierefreiheit am Bahnhof Friedrichsfeld. Dort will die Bahn eine 170 Meter lange Rampe bauen. Den von der Stadt geforderten Aufzug verweigere das Eisenbahn-Bundesamt „beharrlich“, so Limke, obwohl dessen Notwendigkeit von vielen Seiten attestiert werde – etwa von der Behindertenbeauftragten des Landes. Die Entscheidung werde das Eisenbahnbundesamt oder die Bezirksregierung treffen, so Limke.

Unterlagen liegen im Rathaus in Voerde aus

  • Die Unterlagen liegen in der Zeit vom 18. März bis 17. April im Rathaus der Stadt Voerde (Zi. 232) aus: Mo. bis Do., 8.30-12 Uhr, Mo. und Mi. 14-16.30 Uhr, Do. 14-18 Uhr, Fr. 8.30-13 Uhr.
  • Die Bahn hat Videos von Überflug-Simulationen der Strecke erstellt: emmerich-oberhausen.de/videos.html.