Voerde. . Bis Ende November soll es Klarheit über Umfang der Arbeiten zur Schadstoffsanierung im Hallenbad geben. Stadt: Start frühestens Mitte Dezember.
Bis Ende dieses Monats soll es Klarheit über den genauen Umfang der im Hallenbad erforderlichen Arbeiten zur Schadstoffsanierung geben. Dies erklärte der Erste und Technische Beigeordnete Wilfried Limke nun auf Nachfrage der NRZ. Seit fast vier Wochen liegt der Stadt das Kataster vor, in dem die Schadstoffvorkommen in dem Bad beschrieben sind. Nun gehe es darum, das Gutachten „in Handeln“ umzusetzen. Das mit der Planung der Schadstoffentsorgung befasste Büro, an das die Stadt den Auftrag „längst vergeben“ habe, sei dabei, das in der Qualität bekannte Schadstoffvorkommen zu quantifizieren. So stellt sich etwa die Frage, um wieviel Masse es sich konkret handelt, die zu beseitigen ist.
Form der Schadstoffentsorgung ist zu klären
Ein ganz zentraler, zu klärender Punkt, ist der, wie die Schadstoffe im Einzelnen zu entsorgen, welche Vorkehrungen zu treffen sind. So kann es sein, dass bauliche Schleusen vorzusehen sind, wie Limke erklärt. Im Voerder Hallenbad wurden im Zuluftbereich der Schwimmhalle asbestzementgebundene Faserplatten sowie im Nichtschwimmerbereich oberhalb der abgehängten Decken künstliche Mineralfasern (KMF) gefunden. Aus KMF besteht auch das Dämmmaterial, das die Lüftungskanäle im Maschinenraum ummantelt und das mit einer schadhafte Stellen aufweisenden Alu-Kaschierung verkleidet ist. Die Herstellung und Verwendung von Asbest wurden im Jahr 1993 verboten. Denn: „Wenn die feinen Asbest-Fasern eingeatmet werden, kann das Krebs auslösen“, erklärt das Umweltbundesamt. Künstliche Mineralfasern, die bis 1995 hergestellt und verbaut wurden, können dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung zufolge „die Gesundheit gefährden“. Aus alter Mineralwolle freigesetzte Faserstäube seien als krebserzeugend zu bewerten.
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Nicht bestätigt hatte sich die vorherige Annahme betreffend das im Voerder Hallenbad unterhalb des Planschbeckens befindlichen Materials: Dieses habe sich weder als „mit Asbest noch als stark PAK belastet“ erwiesen, sagte Limke vor einigen Wochen mit Verweis auf das Gutachten. PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) haben laut Umweltbundesamt „krebserregende, erbgutverändernde und/oder fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften“. Alle auf PCB (Polychlorierte Biphenyle) untersuchten Proben lägen „unterhalb der Bestimmungsgrenzen“, es seien keine weiteren Arbeitsschutz-/Maßnahmen zu treffen, erklärte Limke. PCB stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.
Dauer der Sanierungsmaßnahme weiterhin offen
Bis Ende November sollen auch die Kosten ermittelt und die Leistungsbeschreibung für die notwendige Schadstoffsanierung formuliert sein. Eine Frage ist, ob die Arbeiten freihändig vergeben werden können oder ob ausgeschrieben werden muss, erläutert Limke. Davon hängt auch der Beginn der Maßnahme ab. Den hält Limke frühestens Mitte Dezember für möglich. Zu der Dauer der Sanierung und damit zum Ende der seit mehr als fünf Monate währenden Schließung des Hallenbades kann er zurzeit noch nichts sagen.