Dinslaken. . Der Förderverein der Sekundarschule kritisiert in einem offenen Brief die Dinslakener Politik und kündigt weitere Protestaktionen an.

  • Der Förderverein der Sekundarschule veröffentlicht einen offenen Brief
  • Darin kritisieren die Eltern die Dinslakener Politik und kündigen Protestaktionen an
  • Das Schieben einer Entscheidung schade dem Image der Schule

„Sehr geehrte Politikerinnen und Politiker, bitte nehmen Sie uns wahr!“ Mit diesem Appell wenden sich die Eltern im Förderverein der Friedrich-Althoff-Schule in einem offenen Brief an die Parteien in Dinslaken. Die Friedrich-Althoff-Schule (FAS) sei „in Gefahr, durch einen Beschluss Ihrerseits geschlossen zu werden. Irgendwann nach den Landtagswahlen, denn eine vorherige Entscheidung könnte Sie um Stimmen bringen“, schreibt Isabell Hochstrat, 1. Vorsitzende des Fördervereins. Der Förderverein kündigt weitere Protestaktionen an, so sei unter anderem eine Demonstration geplant.

„Wo waren Sie, die über das Los unserer Schule entscheiden wollen?“

„Natürlich verstehen wir, dass so eine Entscheidung wichtig ist und Sie sich erst ein Bild von der Gesamtlage schaffen möchten; von Anmeldezahlen, unseren im letzten Jahr verfassten Stellungnahmen, dem Elternwillen und natürlich den Schulen, die von einer Schließung bedroht sind“, so der Förderverein.

Allerdings hätte man dann erwartet, am Tag der offenen Tür Vertreter der Parteien an der Schule begrüßen zu können. Aber „wissen Sie, mit wie vielen Politikern wir an dem Tag gesprochen haben? Mit einem! Wo waren Sie, die über das Los unserer Schule entscheiden wollen? Warum haben Sie sich nicht die fröhlichen Kinder, die überall durch die Gänge sprangen und ihre selbstgemachte Marmelade und gebrannte Mandeln verkauften, angesehen? Warum haben Sie sich nicht mit unseren überaus engagierten Lehrern unterhalten, die sich ein so tolles Programm ausgedacht haben?“, fragt Isabell Hochstrat für den Förderverein. „Ohne Blick auf die Kinder entscheiden Sie! Wir sprechen hier von über 500 Kindern.“

Eltern klagen über mangelnde Unterstützung

Die Sekundarschule habe ein „Imageproblem, aber sie ist keine Problemschule“, so der Förderverein. Die Schule „hatte schon einen schlechten Ruf, als sie noch nicht ganz eröffnet war, weil die Sekundarschüler nicht ein neues, von Vorurteilen freies Schulgebäude bekamen“ sondern sich anfangs das Gebäude mit der auslaufenden Volksparkschule teilten. „Was, liebe Verantwortlichen, haben Sie denn gedacht, das passiert? Dass unsere Schule nicht als Hauptschule mit neuem Namen gesehen würde? Und jetzt bekommen wir keine Zeit, diese Vorurteile aus dem Weg räumen zu können. Wir bekommen auch keine Unterstützung Ihrerseits“.

Das Warten schüre Unsicherheit

Stattdessen würde Unsicherheit geschürt. „Man hatte mit dem Gutachten des Herrn Dr. Habeck ja dem Ministerium vorweggreifen wollen, das von ganz allein entsprechend der Anmeldezahlen entschieden hätte.“ Aber „jetzt möchte man keine Entscheidung treffen“. Das Gutachten, die öffentliche Diskussion und das „Schieben einer Entscheidung schadet dem Image der FAS um so mehr und produziert erst recht niedrige Anmeldezahlen, denn niemand möchte sein Kind an einer möglicherweise sterbenden Schule anmelden.“

Lehrer: Schulischer Unterbau würde fehlen

Der Förderverein bittet die Politik: „Treten Sie mit uns ins Gespräch, laden Sie uns zu Ihren Sitzungen ein, kommen Sie uns besuchen und sehen Sie bitte nicht nur auf die Zahlen des fünften Schuljahres“.

In der achten Klasse habe die Schule sogar fünf Klassen, bestätigt Helmut Pieske, Lehrer an der Friedrich-Althoff-Schule. Auch er appelliert: Wenn die Althoffschule schließe „gibt es in Dinslaken keine schulischen Unterbau mehr“. Die Hauptschule laufe aus, es bleibe dann nur noch die Realschule. Aber dort hätten die förderbedürftigen Schüler der Althoffschule „keine Chance“.

>> HINTERGRUND

CDU und SPD hatten in einer gemeinsamen Stellungnahme erklärt, dass sie erst nach der Landtagswahl über die Zukunft der weiterführenden Schulen beschließen wollen. UBV und Linke hatten bereits vorher Konzepte vorgelegt.

Der Schulausschuss tagt am Donnerstag, 16. Februar, 17 Uhr, im Rathaus. Das Thema weiterführende Schulen steht aber nicht auf der Tagesordnung.