Dinslaken. . CDU und SPD Dinslaken wollen erst nach der Landtagswahl über die Schulentwicklung entscheiden. In einer Stellungnahme erklären sie die Gründe.
- CDU und SPD geben eine gemeinsame Stellungnahme zur Schulentwicklung ab
- Entscheidungen sollen danach erst nach der Landtagswahl fallen
- Schulleiter Husung kritisiert diese Hängepartie als „nicht hilfreich“
Die Entscheidung zur Entwicklung der weiterführenden Schulen in Dinslaken wird erst nach der Landtagswahl im Mai gefällt. Das verkündeten SPD und CDU gestern in einer gemeinsamen Stellungnahme. Es sei „nicht so dringend“, dass Zeitdruck bestehe, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Heinz Wansing dazu. Die Dinslakener Schullandschaft sei „nicht so anfällig, dass es knirscht“, meint Helmut Weinreich (SPD). Das sieht Silvio Husung, Leiter der Althoffschule, ganz anders. Die Sekundarschule steht wegen geringer Anmeldezahlen seit Monaten in der Diskussion. Dass eine Entscheidung nun erneut geschoben werde, sei „nicht hilfreich“.
SPD und CDU wollen Anmeldungen abwarten
„Eine bestehende Schulstruktur zu verändern, ist ein Prozess, der im Vorfeld genau analysiert werden muss, um Fehlentwicklungen zu verhindern“, so begründen CDU und SPD ihre Entscheidung. „Zu komplex sind die Zusammenhänge, die ja nicht nur die pädagogischen Vorstellungen beinhalten, sondern die auch geprägt sind von Elternmeinungen, Gebäudesituationen und politischer Akzeptanz“, heißt es weiter. Man wolle zunächst die Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr abwarten – die Anmeldungen für die weiterführenden Schulen laufen bis Februar – „um hieraus eventuell neue Tendenzen abzulesen“, so die Erklärung der Parteien.
Es gehe auch um Vorgaben des Landes
Schließlich gehe es nicht nur um die Meinungsfindung vor Ort, sondern auch um rückläufige Schülerzahlen sowie um Vorgaben des Landes und der Bezirksregierung. Weil nach der Landtagswahl aber eine neue Regierung neue Eckpunkte ausgeben könnte, sagen Helmut Weinreich (SPD) und Heinz Wansing (CDU) gleichermaßen, wolle man vor einer Beschlussfassung auch die Landtagswahl abwarten. Es sei „damit zu rechnen, dass anschließend auch neue Eckpunkte in der Schulpolitik formuliert werden, die für uns relevant werden, zum Beispiel Aussagen zur künftigen Gestaltung von G8/G9“.
Umgestaltung soll „nicht auf Eis“ gelegt werden
Man wolle „eine Umgestaltung der Schullandschaft nicht auf Eis legen, sondern gut vorbereiten“, heißt es in der Stellungnahme. Deswegen planen die beiden großen Fraktionen eine Elternbefragung der Grundschuleltern. Es gehe darum, „Akzeptanz zu schaffen“, so Weinreich. Die „notwendig werdenden Entscheidungen“ sollen laut Stellungnahme „konsensfähig“ sein und von einer breiten Mehrheit im Rat getragen werden. Dass die Sekundarschule „nicht die Akzeptanz gefunden hat, die wir uns gewünscht hätten, obwohl sie hervorragende Arbeit leistet“, sei den Fraktionen bewusst. Man wolle „kurzfristig die Lehrerversorgung durch Ansprache“ der hiesigen Landtagsabgeordneten verbessern. „Wenn sich bei rückläufigen Schülerzahlen in bestimmten Schulformen Überkapazitäten herausstellen sollten, sind die Angebote zu überdenken.“
Viele Eltern sind verunsichert
Eine „unsägliche Situation“ ist das für Silvio Husung. „Indem ich nichts tue, ändere ich auch nichts“, meint er. Die Politik lasse sich die Entscheidung von den Eltern abnehmen. Und die seien – das habe gerade wieder der Tag der offenen Tür an der Schule gezeigt – durch die andauernde Ungewissheit verunsichert. Ähnlich sieht das sein Kollege Hans-Ulrich Wangerin, Leiter der Ernst-Barlach-Gesamtschule: „Jeder Tag, der mit der Entscheidung gewartet wird, ist kontraproduktiv für das System.“