Bochum. Der VfL Bochum hat erneut kein Tor erzielt, verlor gegen Freiburg mit 0:1. Nur Holtmann überzeugt offensiv, Hofmann fehlt die Durchschlagskraft. Die Noten.

Der VfL Bochum nutzt gegen effektive Freiburger seine Chancen nicht, ist lange Zeit zu ängstlich, im Angriff überzeugt nur Holtmann. Die Einzelkritik.

Patrick Drewes: Großartig auszeichnen konnte er sich zunächst nicht, die harmlosen Schüsse hielt er sicher. Im Verlauf war er gefordert, war zweimal stark mit dem Fuß zur Stelle, rettete gegen Dinkci im eins gegen eins (60.). Beim 0:1 hätte Drewes aber energischer rauskommen müssen, im Fünfmeterraum köpfte Sildillia ein. Note: 3

Tim Oermann (bis 80.): Hatte als Rechtsverteidiger viel Arbeit. Anfangs lief Freiburg konstant über seine Seite an mit Grifo und Günter dahinter, Oermann hatte Probleme und Glück bei einem haarsträubenden Ballverlust im Vorwärtsgang, als Freiburg den Konter verpatzte. Stabilisierte sich dann gegen kontrollierte Freiburger, hatte nach verlorenem Zweikampf gegen Dinkci erneut Glück – Drewes rettete. Er steckte aber nie auf, wurde nach einer Stunde offensiver, trieb an über rechts. Sein Einsatz war vorbildlich. Note: 4

Ordets klärt zweimal in höchster Not

Ivan Ordets: Der Ukrainer, zuletzt in Gladbach erkrankt fehlend, hatte gegen abwartende Freiburger nicht allzu viel zu tun, gewann die meisten seiner Zweikämpfe, verhinderte mit einer wichtigen Grätsche gegen Röhl das 0:1, sah aber bei Ginters Kopfball (knapp vorbei) nicht gut aus. Klärte auf der Linie, blieb aufmerksam bis zum Schluss, zeigte ein gutes Stellungsspiel. Note: 3

Bernardo: Als linker Innenverteidiger sorgte er für Stabilität, Freiburg war in der ersten Halbzeit nur nach Standards gefährlich, Bernardo gewann im ersten Durchgang fast alle Zweikämpfe. Hätte aus seinen Freiräumen im Spiel nach vorne aber mehr machen müssen. Auch defensiv mit zwei Patzern im zweiten Durchgang. Note: 3,5

Maxi Wittek (bis 63.): Spielte diesmal den Linksverteidiger in der Viererkette, hatte den flinken Dinkci gut im Griff, konnte nach vorne aber wenig Impulse setzen. Seine Pässe in die Tiefe waren zweimal stark, oft aber zu schlampig – wie seine Flanken und Ecken. Note: 4

Sissoko fehlt beim Spiel in Kiel

Ibrahima Sissoko: Bewachte Freiburgs Röhl als Sechser, das gelang ihm ordentlich. Mühte sich um den Spielaufbau, das gelang ihm selten gewinnbringend. Übernahm im zweiten Durchgang mehr Initiative, ohne wirklich Gefahr zu erzeugen. Er holte sich wegen Meckerns und Ballwegschlagens die fünfte Gelbe Karte ab. Sissoko fehlt damit im Abstiegs-Kracher in Kiel. Note: 4

Matus Bero: Der in Gladbach wegen einer Gelb-Sperre vermisste Zweikämpfer spielte defensiv den linken Sechser, je nach Situation auch Achter. Hatte das Zentrum meist gut im Griff, holte viele Bälle, schaltete mit wichtigen Pässen gut um, holte sich dann nach taktischem Foul die sechste Gelbe Karte ab. Blieb im zweiten Durchgang aktiv, spielte nun offensiver, traf aber auch einige schlechte Entscheidungen im Abspiel und Abschluss. Note: 3

firo :  01.02.2025,
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VfL Bochum 1848 - SC Freiburg
Gerrit Holtmann war Bochums offensiver Aktivposten, hatte Pech beim Lattenschuss. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Dani de Wit ist erneut überhaupt nicht im Spiel

Dani de Wit (bis 63.): Der Niederländer durfte im 4-2-3-1 als Zehner ran, fand aber nicht ins lange Zeit insgesamt ereignisarme, taktisch defensiv geprägte Spiel. Rannte zwar, aber mit Ball kam so gut wie nichts vom erhofften Königstransfer im Sommer. Note: 5

Moritz Broschinski (bis 63.): Tauschte als Flügelstürmer mit Holtmann ständig die Seite, hatte einen ganz schwachen Start, verlor fast alle Bälle im eins gegen eins. Erst nach 29 Minuten konnte er sich erstmals durchsetzen gegen Lienhart, verfehlte aber das Tor klar. Tauchte danach wieder ab. Der griechische Neuzugang Masouras, bereits auf der Tribüne, könnte ihn schon in Kiel ersetzen. Note: 5

Holtmann mit Tempo, Zug und Pech im Abschluss

Gerrit Holtmann (bis 90.): Mit seinem Tempo hatte Freiburg Probleme, egal ob von links oder – erstaunlich oft im Wechsel mit Broschinski – von rechts. Holtmann war zielstrebig, selbstbewusst, suchte den Abschluss – wie in Minute 20, als er nach starkem Antritt und sattem Linksschuss die Unterkante der Latte traf. Oder in Minute 31, als er drüber schoss. Auch im zweiten Abschnitt der Spieler, der sich etwas zutraute, abzog, auch wenn nicht alle Abschlüsse wirklich glückten. Übernahm dann für Wittek die Linksverteidiger-Rolle, als der VfL mehr riskieren musste im 4-1-3-2. Note: 2,5

Philipp Hofmann: Die Sturmspitze ließ sich gewohnt oft fallen, das machte er gut – im Strafraum aber war er lange kein Faktor. Hatte Pech bei seinem 18-Meter-Schuss kurz nach dem 0:1, als er das Kopfballduell gegen Sildillia verlor. Nach dem Dreifachwechsel mit Boadu in der Doppelspitze blühte Hofmann kurz auf, Atubolu parierte seinen Kopfball - insgesamt zu wenig. Note: 4,5

Eingewechselt: Koji Miyoshi, Myron Boadu, Tom Krauß (alle 63.), Mats Pannewig (80.), Jakov Medic (90.) alle ohne Note

Reserve: Tim Horn – Cristian Gamboa, Erhan Masovic, Anthony Losilla

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