Essen. Rot-Weiss Essen sucht einen neuen Mittelstürmer, weil Marek Janssen erst im Sommer kommen darf. Marcus Steegmann hat eine interessante Theorie.
Die Mittelstürmer-Suche ist seit Monaten ein bestimmendes Thema bei Rot-Weiss Essen. Der abstiegsbedrohte Drittligist möchte noch einen kopfballstarken und körperlich robusten Angreifer für die Rückrunde verpflichten, der desolate Auftritt beim 0:2 in Aachen hat die RWE-Verantwortlichen in diesem Vorhaben noch bestärkt. Ein Zielspieler, der sich mit dem Rücken zum Tor behaupten kann, fehlt noch im Essener Kader.
Dabei hatte der Revierklub seinen Wunschspieler für diese Position schon gefunden. Marek Janssen (27) sollte schon in diesem Winter vom Nord-Regionalligisten SV Meppen an die Hafenstraße wechseln. Doch daraus wurde nichts, nach aktuellem Stand darf der torgefährliche Angreifer (19 Scorerpunkte in 19 Spielen) erst ab Sommer für die Essener spielen.
Rot-Weiss Essen: Steegmann spricht über geplatzten Janssen-Wechsel im Winter
Der SV Meppen lässt nicht mit sich reden, das hat Marcus Steegmann, Sportdirektor Profifußball bei Rot-Weiss Essen, in unserem RWE-Talk „vonne Hafenstraße“ erneut unterstrichen. „Wir haben Marek Janssen vom SV Meppen fix für den Sommer. Wenn der SV Meppen den Spieler jetzt in dieser Transferperiode nicht abgeben möchte, gilt es das zu akzeptieren. Das ist das gute Recht des Vereins, dafür gibt es den Vertrag mit dem Spieler“, sagt er.
RWE habe viel dafür getan, Janssen sofort zu verpflichten. Nach Information dieser Redaktion haben die Essener den Emsländern einen Deal angeboten, der Meppen bis zu 100.000 Euro für den 27-Jährigen einbringen könnte. Doch die Verantwortlichen bleiben stur. „Wir haben ein außerordentliches Angebot für den Spieler gemacht, was seiner Vertragslaufzeit über die Maßen gerecht wird. Da sind uns aber aktuell die Hände gebunden.“
Rot-Weiss Essen: Haltung des SV Meppen „rational nicht erklärbar“
Der SV Meppen hatte das Thema Janssen auch offiziell abgehakt. „Der SV Meppen wird sich zur Causa Marek Janssen nicht mehr äußern. Aus unserer Sicht ist alles gesagt“, sagte Andreas Kremer, SVM-Vorstandssprecher, auf Nachfrage dieser Redaktion.
Essens Sportchef Marcus Steegmann hat im RWE-Talk einen interessanten Erklärungsansatz. Demnach wolle man es in Meppen möglicherweise vermeiden, einen Konkurrenten des VfL Osnabrück zu verstärken, um in der nächsten Saison einem starken Gegner aus dem Weg zu gehen. „Rein rational ist die Entscheidung des SV Meppen für mich nicht erklärbar. Wenn sie nächstes Jahr aufsteigen wollen, wollen sie einen Konkurrenten des VfL Osnabrück vielleicht nicht stärken. Damit müssen wir jetzt aber leben und uns intensiver mit Alternativen beschäftigen.“
RWE-Offensive: Alternative zu Janssen soll her
Bis zum Heimspiel am kommenden Sonntag gegen die U23 von Hannover 96 soll ein Stürmer mit ähnlichen Brecher-Qualitäten wie Janssen gefunden werden. Das sei die „Idealvorstellung“, versichert Steegmann. „Es gibt noch mehr Kandidaten für die Winterpause, da sind wir mit Hochdruck dran und hoffen, zeitnah Vollzug vermelden zu können.“
Zu den wahrscheinlicheren Kandidaten zählen Andre Becker (28, Arminia Bielefeld) und Daniel Kasper (22, Greuther Fürth II). Ein Winter-Transfers von Lars Lokotsch vom Ligarivalen SC Verl wird sich nicht realisieren lassen.
Rot-Weiss Essen: Steegmann kennt Becker von Viktoria Köln
An dem 1,97-Meter-Riesen von Arminia Bielefeld war RWE schon in der Vergangenheit interessiert. Steegmann kennt Becker noch aus gemeinsamen Zeiten bei Viktoria Köln. In dieser Saison funktioniert der Deutsch-Brasilianer auf der Bielefelder Alm nicht so, wie es sich der Verein und Spieler vorgestellt hatten. Seine Ausbeute spricht Bände: 16 Spiele, null Tore, eine Vorlage.
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