Essen. In Ingolstadt durfte Manuel Wintzheimer für Rot-Weiss Essen starten und nutzte seine Chance. Für Leonardo Vonic sieht es nicht gut aus.
Keine Sieger beim Drittligaspiel zwischen FC Ingolstadt und Rot-Weiss Essen (2:2), aber einen heimlichen Matchwinner gab es schon: Manuel Wintzheimer. Der Neuzugang erhielt das erste Mal von Beginn an seine Chance - und er nutzte sie. Beim ersten Tor spielte er Doppelpass mit Torben Müsel, der letztlich seinen Schussversuch beim Abstauber verwertete. Der RWE-Zugang war ein belebendes Element.
Und beim 2:1 zeigte sich die ganze Erfahrung und Cleverness des erst 25-Jährigen, der schon so viele Vereine durchlebt hat und es in 112 Zweitliga-Einsätzen immerhin auf 15 Tore brachte. Wie er im Strafraum seinen Körper im Zweikampf vor Marc Niclas Dühring brachte, um anschließend das Foul „zu ziehen“ - das war schon abgezockt. Eine Szene, die der Ingolstädter Trainerin Sabrina Wittmann natürlich überhaupt nicht schmeckte: „Ein individueller Fehler, ganz klar, wir müssen da nicht so aktiv zum Ball hingehen, er ist da zuerst gehalten worden. Eine 50:50-Entscheidung, die zur Zeit immer gegen uns ausgelegt wird“, kritisierte sie anschließend.
Rot-Weiss Essen: Erleichterung bei Manuel Wintzheimer
Das konnte dem Gefoulten ziemlich egal sein, der war über seinen Startelf-Einsatz einfach nur happy und meinte im unüberhörbaren Fränkisch mit dem „rollenden R“: „Das hat jetzt ziemlich lange gedauert, ich war aber auch lange durch meine Verletzung zurückgeworfen worden. Ich war froh, dass ich das Vertrauen bekommen habe und ich glaube, dass ich es auch zurückgegeben und ein gutes Spiel gemacht habe. Aber im Endeffekt ärgern wir uns über die verlorenen zwei Punkte“, dachte er auch an die Teamleistung.
Ein Dreier hätte die Leistung Wintzheimers natürlich veredelt: „Ja, sehr ärgerlich, wir hatten anschließend ja noch die Chance aufs 3:1. Dann fast im Gegenzug den Ausgleich zu kassieren, ist auch bitter, aber ich glaube, dass wir heute spielerisch und kämpferisch eine gute Leistung gezeigt haben - nur das Ergebnis hat leider nicht gestimmt.“
Aber die beiden Tore nach der Durststrecke von drei Spielen ohne Erfolgserlebnis taten auf jeden Fall allen Beteiligten gut, das weiß auch der Angreifer: „Wir haben schon ein bisschen Druck von außen gespürt, aber ich glaube, dass wir selber wissen, was wir alles können, und dass wir das heute auch gezeigt haben.“
RWE trifft am Mittwoch auf den BVB II
So bleibt in Sachen Effektivität also noch ein Stück übrig für die kommende Heimaufgabe am Mittwoch gegen die U23 von Borussia Dortmund, wo die Essener endlich auch mal wieder mit ihrem Heimpublikum einen Sieg feiern wollen, dies soll mit der Intensität der 95 Minuten von Ingolstadt passieren. Wintzheimer: „Wir müssen wieder an die hundert Prozent gehen wie heute, genauso mutig, genauso aggressiv - dann bin ich mir ziemlich sicher, dass wir als Mannschaft wieder ein gutes Spiel machen werden.“
Und mit ihm in der Startelf? „Ich hoffe es, aber im Endeffekt entscheidet es der Coach“, lautete seine diplomatische Antwort. Der war mit der Leistung seines Mittelstürmers sehr einverstanden, auch wenn er ihn nach 74 Minuten vom Feld nahm. „Manu war ein belebendes Element für unser Spiel, mit seiner Präsenz, mit seiner Energie - dementsprechend war er auch an beiden Toren mit beteiligt. Er hat seinen Einsatz absolut gerechtfertigt. Er musste dann leider mit Problemen raus, aber das dürfte nichts Dramatisches sein, er müsste auch für das nächste Spiel einsatzfähig sein“, stellt RWE-Trainer Dabrowski einen Startelf-Einsatz in Aussicht.
Was sicherlich zur schnellen Genesung beiträgt.