Essen. Bei der Generalprobe gegen Bayer Leverkusen hat Rot-Weiss Essen eine knappe 1:2-Niederlage kassiert. Auf der Tribüne saß ein Stürmer-Kandidat.

Rot-Weiss Essen hat sich teuer verkauft. Eine Woche vor dem Saisonstart in der 3. Liga gegen Aufsteiger Alemannia Aachen (3. August, 14 Uhr) verlor RWE mit 1:2 (0:1) gegen den deutschen Meister Bayer Leverkusen. Die Tore für die Werkself erzielten Nathan Tella (44.) und Patrik Schick (71.). Leonardo Vonic traf spät für die Gastgeber (89.), die eine ansprechende Leistung gegen die in der letzten Saison auf nationaler Ebene ungeschlagenen Leverkusener zeigten. Möglicherweise beeindruckten die Essener mit dieser Leistung eine potentielle Verstärkung für die Offensive, die am Freitagabend im Stadion an der Hafenstraße auf der Tribüne saß.

Manuel Wintzheimer spielte in der vergangenen Saison mit Arminia Bielefeld gegen Rot-Weiss Essen.
Manuel Wintzheimer spielte in der vergangenen Saison mit Arminia Bielefeld gegen Rot-Weiss Essen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Manuel Wintzheimer (25) sah sich die RWE-Generalprobe aus nächster Nähe an. Der Mittelstürmer des Zweitligisten 1. FC Nürnberg wurde nach Informationen dieser Redaktion von den Essenern zum Spiel eingeladen. Es besteht Interesse am 25-Jährigen, konkrete Gespräche hat es bisher aber nicht gegeben. Diese könnten in den nächsten Tagen und Wochen folgen.

RWE-Trainer Dabrowski wünscht sich Stürmer mit guter Quote

Die Essener suchen nach wie vor einen echten Mittelstürmer als Ergänzung zu Leonardo Vonic. Einen Angreifer „mit Tiefgang und guter Quote“ hatte sich RWE-Trainer Christoph Dabrowski gewünscht. Wintzheimer würde zu den Vorstellungen des Essener Trainers passen. Der frühere deutsche U21-Nationalspieler kann 112 Spiele in der 2. Bundesliga für Nürnberg, den Hamburger SV, Eintracht Braunschweig und den VfL Bochum vorweisen. Dabei gelangen ihm 15 Tore und 17 Vorlagen.

Fussball Testspiel, Rot-Weiss Essen - Bayer 04 Leverkusen
Christoph Dabrowski (l.) tauscht sich mit Leverkusens Star-Trainer Xabi Alonso aus. Der Coach von Rot-Weiss Essen wünscht sich einen neuen Stürmer. © Hendrik Gräfenkämper/Jan Huebner | Hendrik Gräfenkämper

Zuletzt ist die Karriere des beim FC Bayern München ausgebildeten Stürmers jedoch ins Stocken geraten. 2022 unterschrieb Wintzheimer einen Dreijahresvertrag beim 1. FC Nürnberg, konnte die Erwartungen aber nicht erfüllen. Inzwischen hat der 1, 80 Meter große Stürmer zwei Leihstationen in Braunschweig und bei Arminia Bielefeld hinter sich. Auch auf der Alm lief es in der letzten Saison nicht gut für Wintzheimer. Er war hinter Vereinslegende Fabian Klos oftmals nur Joker. In 30 Einsätzen in der 3. Liga gelang ihm nur ein Tor.

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In diesem Sommer kehrte er nach Nürnberg zurück. Der neue Klub von Weltmeister Miroslav Klose plant jedoch nicht mehr mit Wintzheimer, er darf sich einen neuen Verein suchen. Rot-Weiss Essen könnte ein möglicher Abnehmer sein. Das Problem aus RWE-Sicht: Wintzheimer steht beim Club noch eine Saison unter Vertrag, ein Leihgeschäft ist daher nicht möglich. Denkbar wäre, dass sich der 1. FC Nürnberg mit dem Stürmer auf eine Vertragsauflösung einigt und RWE ihm einen Vertrag anbietet, mit dem er mit Blick auf die nächste Saison kein großes Minusgeschäft macht. Ob das für die Essener zu stemmen ist, dürfte fraglich sein. Wintzheimer kam 2022 als gestandener Zweitliga-Stürmer vom HSV nach Nürnberg und besitzt einen gut dotierten Vertrag.

Rot-Weiss Essen: Arslan-Deal wurde abgehakt

Dass ein Transfer für die Essener kein einfaches Unterfangen wird, zeigt das Beispiel Ahmet Arslan. Der Wechsel des Wunschsspielers von RWE-Trainer Dabrowski war vorerst vom Tisch, da sich die Spielerseite mit dem aktuellen Arbeitgeber 1. FC Magdeburg nicht einigen konnte. RWE hat nach wie vor großes Interesse an Arslan, ist aber auf Magdeburger Hilfe angewiesen. Doch viel Zeit bleibt den Essener Verantwortlichen nicht. In einer Woche beginnt die Drittliga-Saison.

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