Duisburg. Vom spektakulären Erfolg auf Schalke kann eine Signalwirkung ausgehen – gerne auch für künftige erste Halbzeiten. Ein Kommentar.

Der Kampf um den Wiederaufstieg in die 3. Liga bleibt für den MSV Duisburg ein hartes Stück Arbeit. So emotional das spektakuläre Finale auf Schalke mit dem späten Siegtreffer durch Tobias Fleckstein am Samstag-Abend auch war: Auch der Duisburger Auftritt im Parkstadion offenbarte Schwächen. Weiterhin bleibt es ein Rätsel, warum die Zebras in der ersten Halbzeit nicht im Stile eines Titelaspiranten auftreten. Hier geht es nicht nur um taktische Defizite, sondern auch um Einstellungsaspekte. Mit „Heavy-Metal-Fußball“ hat das alles nur wenig zu tun.

Mehr zum MSV Duisburg

Letztlich zeigten die Zebras im zweiten Durchgang dann aber doch die Tugenden, auf die es im Aufstiegskampf ankommt. Sie beeindruckten mit ihrem starken Willen, das Ruder doch noch herumzureißen. Auch aufgrund einer starken Fitness – eine entscheidende Verbesserung gegenüber der vergangenen Saison – ist die Mannschaft in der Lage, einen Gegner hinten raus zu zermürben und zu schlagen.

Siege dieser Art können dem MSV deutlich mehr bringen als beispielsweise ein 5:0-Erfolg über Türkspor Dortmund. Vom Last-Minute-Sieg auf Schalke kann eine positive Signalwirkung für die kommenden Wochen ausgehen. Momente dieser Art sind für die Moral Gold wert, sie schweißen zusammen, sie setzen Kräfte frei, die über den aktuellen Spieltag hinaus wirken können.

Der Erfolg auf Schalke war auch wichtig für das Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans. Der MSV befindet sich nach dem desaströsen Drittliga-Abstiegs-Jahr bei seinen Anhängern weiterhin in der Bringschuld. Ärgerlich ist, dass das Gästekartenkontingent auf 1000 Tickets limitiert war. Insgesamt 1470 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen das Gastspiel der Meidericher bei den Knappen. Das rückgebaute Stadion hätte aber noch gut 2600 weitere Plätze zur Verfügung gehabt. Es ist nicht zu verstehen, warum nicht mehr Fans kommen durften, zumal die Atmosphäre am Samstag insgesamt friedlich war.

Auch interessant