Hamminkeln. Bei einer Niederlage geht’s für den Hamminkelner SV in die Kreisliga A. Ausgerechnet jetzt fehlt der Torjäger, ein anderer steht parat.

Die Ausgangslage ist klar: Eine Niederlage bedeutet den Abstieg des Hamminkelner SV aus der Fußball-Bezirksliga. Im Umkehrschluss bringt ein Sieg aber noch längst nicht den Klassenerhalt, allein die Chance darauf lebt dann weiter. „Wenn wir unsere restlichen zwei Spiele gewinnen, dann sind wir durch“, meint Trainer Erdal Dasdan. Am Sonntag (15 Uhr) reist der Tabellendrittletzte HSV zum SV Haldern, der den ersten Nicht-Abstiegsplatz einnimmt und einen Zähler mehr aufweist. Zum Saisonabschluss gastiert der SV Rindern am 2. Juni in Hamminkeln.

Co-Trainer und Videostudium als Quellen

Doch die volle Konzentration gilt nun erst einmal dem Auftritt in Haldern. Was seine Elf erwartet, dies hat Co-Trainer Jan-Christian Sweers dem Chefcoach verraten, der selbst Eindrücke durch ein Videostudium sammelte. „Das ist eine Mannschaft, die tief steht, kontert und unangenehm ist. Auch bei den Standards müssen wir aufpassen“, schildert Erdal Dasdan seine Eindrücke und Erkenntnisse. Bei eigenem Ballverlust sei es zudem dringend erforderlich, noch ausreichend Akteure hinter dem Ball zu haben. „Um nicht ausgekontert zu werden, das ist das A und O“, so Dasdan.

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Gift für eine solche Partie sei es auch, zu viel zu wollen und eventuell kopflos anzurennen. „Wir müssen den Jungs für jede Situation einen Plan an die Hand geben“, sagt der Hamminkelner Übungsleiter. Also wie sich die Elf bei einem Rückstand, einer Führung oder auch einem 0:0 nach bereits fortgeschrittener Spieldauer zu verhalten habe. Denn eines ist auch nach Ansicht von Erdal Dasdan klar: „Wir sind unter Zugzwang, wir müssen das Spiel machen. Denn auch ein Unentschieden ist uninteressant.“

Wenn er sich gut fühlt, ist er grundsätzlich immer eine Option. Er weiß, wo das Tor steht und wie er seinen Körper einsetzen muss.
Erdal Dasdan, Trainer des Hamminkelner SV, über Raik Wittig.

So kommt es höchst ungelegen, dass ausgerechnet in Haldern der mit 14 Treffern erfolgreichste HSV-Torjäger fehlt. Hassan Hamzaoglu heiratet an diesem Wochenende. Vorne ist damit allein Tom Wirtz gesetzt. „Den Rest muss ich mir noch überlegen“, sagt Erdal Dasdan. Beim letzten Spiel gegen den TSV Wachtendonk-Wankum (0:3) kam Routinier Raik Wittig aus der Hamminkelner Reserve zu einem knapp 30-minütigen Einsatz. „Wenn er sich gut fühlt, ist er grundsätzlich immer eine Option. Er weiß, wo das Tor steht und wie er seinen Körper einsetzen muss“, lobt der 42-jährige Trainer den ein Jahr älteren Wittig, dessen 41 Tore in 28 Spielen für den damaligen A-Ligist BW Dingden immer noch eine Hausnummer sind. Dies war allerdings in der Saison 2011/12.

HSV-Trainer hat ein „sehr gutes Gefühl“

Neben Hamzaoglu muss der HSV noch auf Christoph Müller (Knieprobleme) und Leon Bender (Rotsperre) verzichten, ansonsten sind alle Akteure fit. Jan Stauder rückt wieder aus der Reserve hoch. Zuletzt waren 18 Akteure beim Training, das den Coach auch zuversichtlich stimmt. „Alle sind fokussiert und geben Gas. Jeder weiß, worum es geht“, versichert Erdal Dasdan. Am Sonntag müssen dies seine Kicker auch auf dem Platz umsetzen, denn nur dann kann die Erwartungshaltung des Trainers erfüllt werden: „Ich habe ein sehr gutes Gefühl.“