Hamminkeln. Bezirksligist Hamminkelner SV hat den Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand. In Haldern fällt einer der wichtigsten Akteure aus.
Es ist eine Hängepartie, in die der Hamminkelner SV derzeit steckt. Reicht es für den Drittletzten der Fußball-Bezirksliga noch zum Klassenerhalt oder geht es in die Kreisliga A? Sagen potenzielle Neuzugänge endgültig zu oder doch ab? „Wir haben bisher immer mit der Bezirksliga werben können. Das war ein wichtiges Argument, um die Leute überzeugen zu können“, sagt Jan-Christian Sweers, Co-Trainer und in der Sportlichen Leitung in Sachen Kader-Zusammenstellung aktiv. Drei Neuzugänge mehr wären schon längst fix, wenn sich der HSV in sicheren Tabellengefilden befinden würde - da ist sich der 33-Jährige sicher.
Satte zehn Punkte Vorsprung verspielt
Jan-Christian Sweers bringt jedoch Verständnis dafür auf, dass die potenziellen Verstärkungen abwarten. „Das kann ich nachvollziehen. Je schlechter die Tabellensituation, umso schwieriger auch die Gespräche.“ Yannick Weidemann (BW Wertherbruch), Luca Malberg und Maximilian Brunner (beide PSV Lackhausen II) haben ihre Zusagen gegeben, da sah es für die Hamminkelner noch wesentlich besser aus. Mitte Februar betrug der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz satte zehn Punkte, nun hat das Team von Trainer Erdal Dasdan - er löste bekanntlich vor rund dreieinhalb Wochen Nikolay Glouhtchev ab - es nicht einmal mehr selbst in der Hand.
Von Planungssicherheit kann bei den Hamminkelnern zwei Spieltage vor dem Saisonende deshalb überhaupt keine Rede sein. Zumindest nicht in Sachen Bezirksliga. „Da sieht es im Augenblick eher nach der Kreisliga A aus“, räumt Sweers ein. Nach dem Bezirksliga-Aufstieg in der Saison 2006/07 wäre es das erste Mal, dass der HSV nur im Oberhaus auf Kreisebene um Punkte kämpfen müsste.
Zehn Spiele Sperre für Leon Bender
Mit dem eigenen Kader ist bis auf die Abgänge von Leon Bender (BW Dingden), er ist übrigens nach der Roten Karte in Kleve für zehn Spiele gesperrt worden, fehlt BWD also auch noch sechs Partien, Oliver Vos (SV Brünen), Tom Klump und Niklas Lange (beide Karriereende) eigentlich alles klar - auch unabhängig von der Liga. „Aber man weiß ja, dass eine Zusage nicht mehr den Stellenwert besitzt wie noch vor Jahren. Vielleicht kommt bei einem Abstieg mancher noch auf andere Gedanken“, befürchtet Jan-Christian Sweers.
Aktiv auf andere Gedanken möchte der Co-Trainer und Sportliche Leiter noch Benedikt Bahrenberg bringen, der auch sein Karriereende angekündigt hat. „Wir sind dabei, ihn zu überzeugen, doch weiterzumachen und auch zuversichtlich, dass es klappt“, sagt Sweers, der den augenblicklichen Kader als erheblich zu dünn einstuft. Erschwerend komme noch hinzu, dass der zweiten Mannschaft der Absturz in die Kreisliga C droht. „Die gesamte Situation im Verein ist gerade schwierig.“
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Und auch die personelle Lage im ersten von günstigenfalls zwei Endspielen am 26. Mai beim direkten Kontrahenten SV Haldern könnte wesentlich besser sein. Zwar kehrt Tom Wirtz nach dem urlaubsbedingten Fehlen gegen den TSV Wachtendonk-Wankum (0:3) wieder zurück, doch der erfolgreichste HSV-Angreifer steht definitiv nicht zur Verfügung. Hassan Hamzaoglu (14 Treffer) heiratet an dem Wochenende des Haldern-Spiels.
Das Restprogramm
Aus dem Trio Hamminkelner SV, Uedemer SV und SV Haldern wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit nur ein Team retten können. Uedem und Haldern können bei zwei Siegen zwar noch mit Wachtendonk-Wankum und Rindern gleichziehen, doch damit rechnen die beiden Klubs sicherlich selbst nicht. Das Torverhältnis spielt bei der Platzierung bekanntlich keine Rolle.
14. SV Haldern (34 Punkte): Hamminkelner SV (H, 26. Mai), TSV Wachtendonk-Wankum (A, 2. Juni).
15. Uedemer SV (34 Punkte): Viktoria Goch (H, 26. Mai), DJK Twisteden (A, 2. Juni).
16. Hamminkelner SV (33 Punkte): SV Haldern (A, 26. Mai), SV Rindern (H, 2. Juni).
Das nächste Handicap neben der Tatsache, den Klassenerhalt nicht mehr aus eigener Kraft schaffen zu können. Der HSV ist also auf Schützenhilfe angewiesen (siehe Box) und muss selbst beide noch ausstehenden Begegnungen gewinnen. Kein unmögliches Unterfangen findet Jan-Christian Sweers. „Die Mannschaft lebt und glaubt auch daran.“ Dass die Nerven einen Streich spielen, damit rechnet der Co-Trainer nicht. „Wir haben eine sehr erfahrene Mannschaft, die nervlich stark genug ist, um zu gewinnen“, so Sweers. Neben der augenblicklichen Gesamtsituation nervt ihn nur noch eines - die Wartezeit, bis es in eineinhalb Wochen endlich nach Haldern geht...