Wesel. Beim Fußball-Landesligisten haben die Neuverpflichtungen in der Vorbereitung überzeugt. Einer davon auch ganz besonders abseits des Platzes.
Sie haben es wirklich nicht immer leicht. In vielen Vereinen ist es Usus, dass die Neuzugänge zum Einstand gewisse Aufgaben erledigen müssen. Auch beim PSV Lackhausen ist das nicht anders. Beim gemeinsamen Grillabend durften die im Sommer hinzugekommenen Kicker jüngst ihre Gesangsqualitäten unter Beweis stellen. Was die Meisten mangels Talent am liebsten nur ganz schnell hinter sich bringen wollen, nutzte Joel Grzeskowiak, mit seiner Interpretation des Inner-Circle-Hits „Sweat“, um nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen. „Der Junge kann richtig singen“, schwärmt auch Björn Assfelder. Dazu ist der Trainer des Weseler Landesligisten auch vom fußballerischen Können des bisherigen Bezirksliga-Spielers von Glückauf Möllen überzeugt. Wenn die neue Saison am 6. August um 15 Uhr mit einem Heimspiel gegen Arminia Klosterhardt beginnt, gilt der 27-Jährige als möglicher Kandidat für die Startelf.
Noah Habig überzeugt auf der rechten Seite
Grzeskowiak ist dabei nicht die einzige PSV-Verpflichtung, die sich darauf Hoffnung machen darf. Auch ein Noah Habig, aus der A-Jugend des VfB Homberg gekommen, hinterlässt bislang auf der rechten Seite einen starken Eindruck. Genau wie Stürmer Max Mahn (1. FC Bocholt).
Grundsätzlich zeigt sich Assfelder in der Vorbereitung aber mit allen Neuzugängen zufrieden: „Wir wussten ja, was wir für Charaktere holen. Die menschliche Komponente stimmt bei allen. Dazu hat jeder Qualitäten, die uns weiterbringen werden“, glaubt der PSV-Trainer.
38 Spiele sind für Björn Assfelder „eine Hausnummer“
Weil in der neuen 20er-Gruppe auch gleich 38 Meisterschaftspartien auf die Weseler warten, dürfte am Ende auch jeder Akteur des 27 Mann starken Kaders wirklich gebraucht werden. „38 Spiele sind auf jeden Fall eine Hausnummer“, findet Assfelder, der die neue Lösung dennoch „deutlich charmanter“ findet als die lediglich 26 Partien der Vorsaison.
Apropos Vorsaison: Die lief bei den Lackhausenern nach einer extrem schwierigen Vorbereitung sehr durchwachsen. Auch weil es in diesem Sommer bisher deutlich besser klappt, glaubt das Trainerteam am Molkereiweg jetzt aber an eine erfolgreichere Spielzeit 23/24. „Wenn alles passt, können wir es in die Top fünf schaffen“, sagt Assfelder, der unter anderem die beiden Vizemeister SV Scherpenberg und SF Niederwenigern sowie Nachbar BW Dingden zu den Titelanwärtern zählt. Im Hinterkopf hat der Lackhausener Übungsleiter dazu auch noch Oberliga-Absteiger FSV Duisburg und den 1. FC Lintfort.
Bestimmte Vorstellung vom Fußball
Gerade in den ersten Wochen der Sommervorbereitung hatten die Weseler Coaches bei besonders hoher Trainingsbeteiligung immer wieder die Gelegenheit, ihren Schützlingen – meist im Abschlussspiel Elf gegen Elf – zu verdeutlichen, wie künftig agiert werden soll. „Wir wollen uns weiter nicht hinten reinstellen, sondern mit dem Ball aktiv und flexibel Fußball spielen. Gegen den Ball erwarten wir eine hohe Lauf- und Zweikampfbereitschaft“, sagt der 40-Jährige. Gerade an letzterem habe es in der vergangenen Spielzeit häufiger gehapert.
Die bisherigen Testspiele betrachtet Assfelder mit zwiespältigen Gefühlen. Vieles sei schon sehr gut gewesen, allerdings störte den Trainer die Anzahl der überaus vermeidbaren Gegentreffer, die meist durch individuelle Fehler zustande kamen.
Nach Klosterhardt in Schönebeck und gegen Steele
Klar ist, dass sich sein Team diese unnötigen Patzer nicht mehr in der Häufigkeit leisten darf, wenn es in anderthalb Wochen wieder um Punkte geht. Nach dem Heimauftakt gegen Klosterhardt warten mit der SG Schönebeck (auswärts) und Steele 03/09 (zuhause) zwei noch ziemlich unbekannte Gegner auf den PSV, ehe die Weseler am Freitag, 18. August zum Derby bei BW Dingden antreten müssen.
Doch bevor es wirklich ernst wird, haben die Lackhausener noch zweimal Gelegenheit zum Experimentieren. Am Donnerstag um 19.30 Uhr testen die Postsportler beim Oberhausener Bezirksligisten Schwarz-Weiß Alstaden, am Sonntag um 15 Uhr ist Viktoria Heiden aus der Bezirksliga Westfalen zu Gast am Molkereiweg.
Der Kader des PSV Lackhausen
Tor: Sebastian Kaiser, Til Steines, Mattis Scheveling.
Abwehr: Luca Malberg, Cihan Göktas, Jona Sobotta, Johannes Bruns, Timo Giese, Stephan Sanders, Luke Kluth, Lennart Laader, Hamudi Baydoun.
Mittelfeld: Joel Grzeskowiak, Jost Kasparek, Nico Giese, Orkay Güclü, Luis Blaswich, Lauritz Meis, Hendric Storm, Noah Habig, Hanad Mohamed, Viktor Sawatzki, Florian Karwath.
Angriff: Necati Güclü, Max Mahn, Felix Gehrmann, Berkan Toptas, Yannik Oenning.