Wesel. Fußball-Landesliga statt Regionalliga: Ein Sturmtalent des 1. FC Bocholt hat dem PSV Lackhausen die Zusage für die kommende Saison gegeben.
Den Begriff „Königstransfer“ will Björn Assfelder nicht in den Mund nehmen. Dies besitzt auch einen einfachen Grund. „Natürlich bringt er außergewöhnliche Qualitäten mit, aber er ist erst 18 Jahre alt“, sagt der Trainer des Fußball-Landesligisten PSV Lackhausen. Die Rede ist von Max Mahn, derzeit noch in Diensten des Regionalligisten 1. FC Bocholt und vor der Saison vom ehemaligen FC-Trainer Jan Winking schon mit Vorschusslorbeeren versehen. „Wenn wir ihm die Regionalliga nicht zutrauen würden, hätten wir ihn nicht in unseren Kader geholt“, sagte der Coach damals. Doch Mahn agierte vor allem in der U 19, nur zwei Mal bisher als Einwechselspieler in der Regionalliga. Der in Drevenack lebende gebürtige Weseler will ab dem Sommer am Weseler Molkereiweg seine Treffer erzielen. „Ihm geht es um Einsatzzeit, er möchte halt Fußball spielen“, erläutert Assfelder Mahns Gründe.
Das Offensivtalent, das in seiner Jugend auch beim MSV Duisburg und FC Schalke 04 ausgebildet wurde, war bei Björn Assfelder mit Beginn dieser Saison ins Blickfeld gerückt. „Wir haben ihn ein bisschen in der Regionalliga verfolgt“, erzählt der 40-Jährige. Mit der Zeit kamen weitere Infos dazu: Max Mahns Wohnort Drevenack, sein Besuch der Weseler Berufsschule zusammen mit dem Sohn des PSV-Co-Trainers Admir Begic und die kaufmännische Ausbildung des Kickers am Weseler Schornacker.
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Björn Assfelder besorgte sich die Telefonnummer, rief Mahn an und beide Seiten vereinbarten einen Termin. „Dabei habe ich ihm unsere Ideen vorgestellt“, sagt der Weseler Übungsleiter. Und da Max Mahn im Unklaren über seine weitere Zukunft beim 1. FC Bocholt war, fielen die Worte Assfelders auf fruchtbaren Boden. Der Stürmer sagte nur zwei Wochen nach dem Treffen zu, in der kommenden Spielzeit für die Weseler aufzulaufen.
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Einen weiteren Pluspunkt hat der Coach der Lackhausener in „den kurzen Wegen“ für Max Mahn ausgemacht. Als Drevenacker arbeitet er in Wesel, seine Freundin wohnt in der Hansestadt – und nun ist auch noch der neue Sportverein in Wesel angesiedelt. „Das passt bei ihm auch alles besser in die berufliche Phase rein“, meint Björn Assfelder. Dabei verschweigt der Coach natürlich keineswegs, dass ein Akteur wie Mahn auch bestens in das „Beuteschema“ des Vereins passt. „Er ist jung, talentiert und aus der Region – dieses Profil suchen wir immer“, erläutert Assfelder.
Weiter Ambitionen, höherklassig zu spielen
Zudem sei die Landesliga „auch eine gute Herausforderung für die ersten Senioren-Jahre“. Allerdings wird der PSV wohl eher ein Sprungbrett sein. „Er hat ganz klar Ambitionen geäußert, dass er auch mal wieder höherklassig spielen möchte“, erzählt sein neuer Coach ab dem Sommer. Klar, dass Assfelder ein langfristiges Engagement nicht ungelegen käme. „Aber das kann man überhaupt nicht abschätzen. Eines ist auf jeden Fall klar: Wenn er zu uns kommt, heißt das ja nicht, dass sein Fußball-Weg beendet ist.“
Til Faßbender kehrt zum TV Voerde zurück
Aus dem Trio ist nun ein Duo geworden – mit noch zwei Kickern aus dem aktuellen Kader muss über die Zukunft gesprochen werden. Eine Personalie ist geklärt: Til Faßbender kehrt nach drei Spielzeiten am Molkereiweg zum A-Ligisten TV Voerde zurück. Der 23-jährige Stürmer bestritt diese Saison bisher neun Partien. Faßbender ist wieder nach Voerde gezogen, zudem sind Aufwand und Beruf schwer unter einen Hut zu bringen.
Max Mahn weist mit 1,93 Meter schon fast Gardemaß auf. Der Angreifer ist beidfüßig, allerdings schon stärker mit dem rechten Fuß. Er ist technisch gut geschult und in der Offensive flexibel einsetzbar. Bei der FC-Jugend agiert er meist als offensiver Mittelfeldspieler. „Er sieht sich selbst aber ganz vorne“, erzählt Björn Assfelder.
Die Personalplanungen beim Landesligisten sind noch nicht ganz abgeschlossen. Von drei Neuzugänge haben die Lackhausener eine feste Zusage, der abgebende Verein weiß aber noch nicht Bescheid.