Oberhausen/Budapest. Am Mittwoch steht für Joshua Abuaku bei der WM das Finale über 400 m Hürden an. Dabei hat der Oberhausener bereits Geschichte geschrieben.

Mittwochabend, 21.50 Uhr (ZDF und Eurosport) geht es für Joshua Abuaku über 400m Hürden bei der Weltmeisterschaft in Budapest um „die Kirsche auf der Torte.“ Das wäre für ihn nämlich die 47 vor dem Komma, die er sich vor dem Turnier erhofft hatte. Das große Ziel, den Finaleinzug, hat er in 48,39 Sekunden abgehakt. Jetzt geht es ohne Druck in den letzten Lauf.

„Ich habe generell gemerkt, ich war nicht so locker und entspannt wie in den Vorläufen“, klärt der Oberhausener auf. Nervosität und Anspannung konnte man ihm nicht nur vor dem Start sondern auch nach dem Zieleinlauf anmerken, die bangen Blicke auf der Anzeigetafel klebten. „Es war schon gut, im letzten Lauf gewesen zu sein, dadurch wusste ich was ich ungefähr laufen musste für das Finale. Aber ich musste natürlich trotzdem erst einmal mein Ding machen“, weiß er.

Sprinter Joshua Abuaku wandelt auf den Spuren des Großen Harald Schmid

Auch interessant

Und das lief eben nicht so rund wie noch am Vortag. „Der Start war eigentlich okay, die ersten 150 bis 200 Meter, vielleicht war ich vorne ein bisschen schnell“, schätzt er, die intensive Auswertung folgt dann in Ruhe. „Zur sechsten Hürde war ich schon ein bisschen weit weg von den Hürden, aber ich wollte meinen Rhythmus durchziehen. Dass es am Ende für das Finale gereicht hat, ist ein Topergebnis“, ist er absolut glücklich.

Schließlich war es auch ein kleines Stück Geschichte vom Oberhausener Athleten: Seit Harald Schmid, der einzige Deutsche der schneller als Abuaku über die 400m Hürden flog, hat es seit fast 40 Jahren keiner mehr ins Finale bei einer Weltmeisterschaft geschafft. Damit kann er auf jeden Fall mehr als zufrieden sein, eine Menge Druck ist damit von ihm abgefallen. „Ich denke schon, dass es im Finale leichter ist. Ich bin da kein Topfavorit sondern will als Außenseiter trotzdem einfach meine bestmögliche Leistung abrufen“, erklärt er.

Die Entscheidung mit Star-Athlet Karsten Warholm (Norwegen) fällt am Mittwoch

Auch interessant

Den Endlauf bestreitet der elfte der Weltrangliste ohne jegliche Erwartungen ans Klassement. Seine 48,32 aus dem Vorlauf, als persönliche Bestzeit würde im Vergleich mit den Saisonbestleistungen der Konkurrenz nicht für den Estländer Rasmus Mägi reichen, der einzige der noch keine 47 in dieser Saison gelaufen ist.

Dazu kommen im Finale die beiden US-Amerikaner Trevor Bassitt und Rai Benjamin, der um den Titel mitlaufen will. Gleiches gilt für den jungen Roshawn Clarke aus Jamaika, der im Halbfinale einen neuen U20-Weltrekord aufstellte. Kyron McMaster von den britschen Jungferninseln wird sich strecken müssen um mit Weltmeister Alison dos Santos (Brasilien) und Weltrekordhalter Karsten Warholm (Norwegen) messen zu können.

„Der Tag Pause wird gut tun, ich will diese 47,99 noch nicht abschreiben. Eine Chance habe ich noch mal und wenn es jetzt im Finale passen würde. Das wäre die Kirsche auf der Torte...“