Oberhausen. Für die zweite Damen-Garde des TV Biefang steht in der Verbandsliga die Entwicklung im Vordergrund. Johanna Wilms droht lange Ausfallzeit

Während in anderen Ligen vermutlich mit harten Bandagen um Auf- und/oder Abstieg gerungen wird, könnte es sich die zweite Damen-Garde vom TV Biefang theoretisch auch bequem machen. Denn durch die eingeleitete Reform des Handball Nordrhein Verbands wird es in dieser Saison keinen Absteiger aus der Verbandsliga geben. Ein entspanntes Zurücklehnen wird‘s unter Trainer Christian Nordmann deshalb aber nicht geben.

„Für Wischiwaschi ist mir meine Zeit tatsächlich zu schade. Wir wollen hier den Umbruch weiter vorantreiben und unsere jungen Spielerinnen im Seniorenbereich etablieren“, steht die klubinterne Entwicklung bei „Buddy“ an oberster Stelle. Der Nachwuchs ist und bleibt das größte Pfund, mit dem sie in Biefang wuchern können. Schludrige Trainingseinheiten oder halbgare Auftritte am Wochenende wären für die Eigengewächse pures Gift. Seriöses, zielorientiertes Arbeiten sollte beim TVB permanent Hochkonjunktur haben.

TV Biefang II: Lediglich ein einziger Abgang

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Obwohl der fünfte Platz in der Abschlusstabelle der abgelaufenen Saison ein mehr als respektables Ergebnis war, soll sich darauf nicht ausgeruht werden. „Auswärtsschwäche ablegen, Chancenverwertung verbessen“, benennt Nordmann konkret die Dinge, die ihm schon länger ein Dorn im Auge sind. Allein die Trefferquote von gerade einmal 64 Prozent bei Siebenmetern schreit förmlich nach einer Ausbaustufe.

Steffi Prchala ist der einzige Abgang. Die zweifache Mama möchte künftig mehr Zeit mit der Familie verbringen. Der womöglich längerfristige Ausfall von Johanna Wilms ist ein Schlag in die Magengrube. Die halbrechte Rückraumspielerin hat sich erst vor kurzem an der Ferse verletzt. „Es besteht der Verdacht auf Achillessehnenriss. ‚Jo’ verfügt über Qualität, die nur schwer zu ersetzen ist. Wir wünschen ihr gute und vollständige Genesung“, macht der Coach keinen Hehl daraus, dass der Verlust von Wilms eine Bürde ist. Die etablierte Maggy Späh soll die vakante Position primär übernehmen und dort auch von der A-Jugendlichen Sina Pletz tatkräftig unterstützt werden. „Sina ist fester Bestandteil des Teams. Sie wird uns helfen“, ist „Buddy“ vom Potenzial der 17-jährigen felsenfest überzeugt.

„Da sind die Charaktere noch nicht so sensibel ausgeprägt“

Weitere Kandidatinnen aus der U 19-Talentschmiede, die bei der „Zweiten“ hin und wieder zum Einsatz kommen werden, sind Nina De Vries, Nele Schubert und Ida Steiner. Nordmann steht im steten konstruktiven Austausch mit seinen Trainerkollegen Marco Gosebrink (A-Jugend) und Dieter Schölwer (1. Damen). „Wir unterstützen uns gegenseitig. Priorität hat natürlich das Oberliga-Team. Beim Dieter hole ich mir gerne auch mal Rat. Ich komme ja eher aus dem Jugendbereich. Da sind die Charaktere noch nicht so sensibel ausgeprägt“, ist der 48-jährige bei „seinen“ Damen öfter auch mal als moderierender Seelenklempner gefragt.