Mülheim. Der nächste Mülheimer Verein versucht sich im Mädchenfußball. Wie es zu dem neuen Team kam und was der Klub anders machen will.

Der vergangene Montag war ein besonderer Tag für die Jugendfußball-Abteilung des TuS Union 09 Mülheim, denn zum ersten Mal fand ein Training einer Juniorinnen-Mannschaft statt. „Wir freuen uns riesig über diesen neuen Schritt in unserer Vereinsgeschichte“, teilte der Klub über seine Kanäle mit. Wie erfolgsversprechend ist das neue Team?

„Der Gedanke schwebte schon seit vier oder fünf Jahren im Verein herum“, sagt Patrick Resing, Mitglied des Jugendvorstandes. Bisher habe es aber keine realistische Möglichkeit gegeben, dieses Vorhaben im Verein auch zu verwirklichen. Nun aber haben sich Spielerinnen, die zuletzt bei einem anderen Mülheimer Verein waren und deren Brüder zum Teil bereits bei Union spielen, dem TuS angeschlossen.

Mädchenfußball in Mülheim: Neues U17-Team bei TuS Union ab nächster Saison

„Es war schon eine große Diskussion, ob wir das überhaupt machen“, gesteht Resing, denn aktuell verfügt das neue Team nur über zwölf Spielerinnen. „Aber bevor die Mädels ganz mit dem Fußball aufhören, nehmen wir sie gerne auf“, betont Resing. Bis zum Sommer sei es nun seine Aufgabe, weitere Spielerinnen zu akquirieren, damit die neue U17 dann mit einem Kader von mindestens 16 Spielerinnen in der Kreisklasse an den Start gehen könne.

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„Ich weiß, dass es schwierig wird, weil es genug Konkurrenz gibt“, sagt Resing. Gleichzeitig hat er aber eine Lücke in der Mülheimer Landkarte ausgemacht. „Ich habe zum Beispiel durch Fußball-AGs erfahren, dass Frauen- und Mädchenfußball im Bereich der Stadtmitte gar nicht angeboten wird“, so der Union-Coach. Der Weg nach Raadt sei für die ein oder andere zu weit, der SV Heißen unter Umständen schon zu gut.

Mädchenfußball: Union Mülheim denkt schon an den Unterbau

Deswegen wollen die Unioner nun möglicherweise eine Nische nutzen. „Wir fangen an mit dem Breitensport, gehen dann irgendwann über zur Leistung, die aber auch Spaß macht“, betont Resing, dessen Tochter Tara-Josephine beim VfL Bochum in der zweiten Mannschaft spielt.

Damit der neue Mädchenbereich auch eine Zukunft bekommt, werde der Verein auch bald mit der Werbung für U15-Spielerinnen beginnen. „Man muss jetzt schon mit einem Unterbau anfangen“, weiß der Jugendvorstand. Zunächst gelte es aber, die neuen Fußballerinnen bis zur kommenden Saison fit zu machen. „Das ist noch viel Arbeit, aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.“

Trainiert wird immer montags um 18.30 Uhr auf der Sportanlage an der Südstraße.

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