Mülheim. Die HSG Mülheim/Styrum gewinnt ihr Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf – der Trainer sieht dennoch Steigerungspotenzial vor Duellen mit Topteams.

Die Landesliga-Handballer der HSG Mülheim/Styrum sind zurück in der Erfolgsspur. Sie haben das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf mit 36:27 (17:14) gewonnen und damit den bislang höchsten Saisonsieg eingefahren.

Dabei war es über 60 Minuten bei weitem kein guter Auftritt der Mülheimer.

HSG Mülheim/Styrum nutzt die angebotenen Räume

Zunächst kam die HSG Mülheim/Styrum vor heimischem Publikum in der Sporthalle an der Von-der-Tann-Straße aber sehr gut in die Partie, lag schon nach sechs Minuten mit 6:2 vorne. Die Gäste aus Düsseldorf waren zu Beginn noch nicht richtig sortiert in der Deckung, so dass Kreisläufer Tim Görgens viel Platz hatte.

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„Fortuna hat das Spiel über den Kreis heute angeboten“, sagte HSG-Trainer Lukas Görgens. Sein Bruder auf dem Platz nutzte das gut aus, konnte sich am Ende mit sechs Treffern in die Torschützenliste der Mülheimer eintragen.

Doppelte Zeitstrafe bringt Mülheim aus dem Konzept

Aber auch im Angriff hatte die Fortuna noch Startschwierigkeiten, so dass die Hausherren eigentlich in allen Belangen spielerisch überlegen waren. Allerdings ließ die HSG immer wieder freie Torchancen liegen, so dass sich die Spielgemeinschaft nicht weiter als mit sechs Toren absetzen konnte (13:7). Insgesamt wirkte der Auftritt der HSG aber souverän, bis zu den beiden Zeitstrafen für die Schöneich-Brüder, Kieron und Luca.

Beide mussten nahezu zeitgleich auf der Bank Platz nehmen, so dass die Gastgeber noch zu viert auf dem Platz standen. Die Mülheimer büßten nicht nur in dieser Phase etwas von ihrem Vorsprung ein, sondern waren auch danach sichtlich von der Rolle. Zur Pause war die Führung auf drei Tore geschmolzen (17:14).

Mülheim mit defensiven Schwächen

In der Halbzeit gab es vom Trainerteam dann eine klare Ansage: „Die Marschrichtung war eigentlich klar, wir wollten einen ungefährdeten Sieg“, so Görgens. Immerhin hat die HSG die Ambitionen, ganz oben in der Liga mitzuspielen, davon war die Fortuna in den vergangenen Jahren doch eher weit entfernt. In dieser Saison haben sie bislang auch erst fünf Punkte geholt.

Nicht immer hatten die Mülheimer (in Schwarz) leichtes Spiel gegen Fortuna Düsseldorf.
Nicht immer hatten die Mülheimer (in Schwarz) leichtes Spiel gegen Fortuna Düsseldorf. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Aber zunächst passierte eher das Gegenteil von dem, was die Coaches sehen wollten. Die Gastgeber offenbarten vor allem in der Defensive Schwächen, hielten sich nicht an den Matchplan. „Wir wollten eigentlich nicht so weit raustreten und damit die Durchbrüche oder Anspiele an den Kreis verhindern“, so Görgens. Denn aus dem Rückraum der Fortunen kam eigentlich nicht viel, lediglich der Linkshänder im rechten Rückraum strahlte echte Torgefahr aus.

Peschers sorgt für Ordnung in der Abwehr

Anstatt hinten die Reihen dicht zu halten, ließen die Mülheimer zu viele Lücken, so dass die Gäste immer wieder zu einfachen Toren kamen. In der 40. Minute stand es plötzlich wieder 20:20. „Wir haben in der Phase nicht clever gespielt, haben die Düsseldorfer viel zu sehr am Eis lecken lassen“, ärgerte sich Görgens. Auch deswegen nahm der Coach eine Auszeit, um vor allem die Defensive wieder zu justieren. Mit Erfolg: Peter Peschers sorgte nun hinten für mehr Ordnung, die Abwehr sich nun gegenseitig besser.

Aber auch nach vorne ging es nun wieder mit mehr Tempo, vor allem über die Außenbahnen mit Marco Schroer und Philemon Hillen. Letzterer war dann am Ende erfolgreichster Werfer der HSG. Der Youngster traf insgesamt zehn Mal. So setzte sich die Spielgemeinschaft bis zum Schlusspfiff doch sehr deutlich auf 37:26 ab. Mit der klaren Führung im Rücken wurde dann auch der eine oder andere Wurf mit einem sehenswerten Dreher ins Tor gezaubert. „Ich bin sehr froh, dass wir es am Ende mal nicht spannend gemacht haben“, sagte Görgens.

HSG trifft noch auf die Topteams

Mit dem fünften Sieg im siebten Spiel stehen die Mülheimer vorerst auf dem vierten Platz in der Tabelle. Der ETB Schwarz-Weiß Essen führt noch die Liga an. Vor der HSG hat sich neben der HSG Velbert/Heiligenhaus auch die DJK Grün-Weiß Werden eingereiht.

Gegen die beiden Essener Teams muss die HSG Mülheim/Styrum noch ran. Damit sie in den Partien überhaupt eine Schnitte hat, braucht es aber in jedem Fall eine deutliche Leistungssteigerung. „Wenn wir anfangen zu wechseln, haben wir noch oft einen Bruch im Spiel. Da müssen wir noch besser mit umgehen“, fordert Görgens.

So haben sie gespielt

HSG Mülheim/Styrum – Fortuna Düsseldorf 36:27 (17:14)
HSG:
Justen – Schroer (6/1), Hillen (10), Görgens (6), Hinz (4), Peschers (3), Bühne (2), Bremkes, L. Schöneich (1), Krusenbaum (1), Diehm, Stattrop (3), K. Schöneich