Mülheim. In der ersten Halbzeit ist die SG Schönebeck die klar bessere Mannschaft. Warum das Geschehen dann in Richtung des VfB Speldorf kippte.

Als der Abpfiff ertönte, fiel Speldorfs Trainer Bartosz Maslon erst einmal einigen Zuschauern vor Freude und Erleichterung um den Hals. Auf der anderen Seite dampfte sein Kollege Olaf Rehmann von der SG Schönebeck wütend ab. Ein später Elfmeter hatte das Landesliga-Duell an der Ardelhütte mit 2:1 (0:1) zu Gunsten des VfB Speldorf entschieden.

In der zweiten Minute der Nachspielzeit war SGS-Verteidiger Hakan Terzi der Ball an die Hand gesprungen – Elfmeter für Speldorf. Deniz Hotoglu verwandelte zum 2:1. Der frühere Speldorf-Coach Olaf Rehmann war auf 180 – vor allem, weil er zuvor auch auf der anderen Seite ein Handspiel von VfB-Kapitän Maximilian Fritzsche gesehen hatte. „Der Linienrichter steht genau davor und traut sich nicht, das anzuzeigen, und auf der anderen Seite pfeift er in er 92. Minute so einen Elfmeter“, schüttelte Rehmann mit dem Kopf.

SG Schönebeck ist zur Pause klar besser – und kann mit 2:0 führen

VfB-Coach Maslon war mit der Schiedsrichter-Leistung selbstredend sehr zufrieden. „Nicht jeder pfeift einen Elfmeter in der 92. Minute. Die Leistung war sehr gut und alles, was andere sagen, entspricht einfach nicht der Wahrheit“, so Maslon.

Der Wahrheit entspricht aber, dass die Hausherren in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft waren. Mit ihrem Rotationssystem kauften sie den Mülheimern den Schneid ab. Nabil El-Hany erzielte in Minute 23 das 1:0 und hätte unmittelbar vor der Pause auf 2:0 stellen können, traf aber nur den Pfosten.

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„Ich war wirklich überrascht, wie stark Schönebeck das gemacht hat mit diesen Rotationen. Das war toll gemacht vom Trainer Rehmann, wirklich clever. Wir hatten aber viele Augen auf der Bank und haben ständig überlegt, was wir machen“, meinte Maslon.

„Es bringt dir die ganze Idee aber nichts, wenn du es nicht bis zum Ende durchziehst“, entgegnete der Gelobte. Rehmann fehlten in der zweiten Halbzeit aber auch die personellen Optionen. „Die zweite Halbzeit spielen wir aber auch schlecht, das muss man einfach sagen. Die Laufleistung war schlechter und wir halten die Bälle nicht mehr“, bemängelte Rehmann.

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Währenddessen kam der VfB wie verwandelt aus der Pause. „Wir haben sie rotieren und uns nicht rauslocken lassen, wir wollten nicht zu ungeduldig werden“, so Maslon. Maxwell Bimpeh hatte gleich zwei dicke Kopfballchancen, Ismail Öztürk später eine weitere. Beim 1:1 kam der Ball nach einer Ecke von rechts an die Strafraumgrenze, von wo aus Anil Özgen das Spielgerät unhaltbar in den rechten oberen Knick schlenzte.

Bei zwei verschiedenen Halbzeiten wäre in der Endabrechnung sicherlich auch ein Unentschieden in Ordnung gewesen. „Aber wir hatten in der zweiten Halbzeit komplett die Überhand“, meinte Speldorfs Trainer Maslon. Das konnte auch Kollege Olaf Rehmann nicht bestreiten. „Es wurden aber auch viele unglückliche Entscheidungen gegen uns getroffen.“

So spielten sie: Namen & Daten zur Landesliga-Partie

SG Essen-Schönebeck – VfB Speldorf 1:2 (1:0)

Tore: 1:0 El-Hany (23.), 1:1 Özgen (65.), 1:2 Hotoglu (90.+3 Handelfmeter)

SGS: Krasniqi – Yirmibes, Terzi, Corovic, Czok – Weber (77. Mazan), Abazi (62. Lenze) – Bodwell (85. Naif), Eichholz – Krause (85. Ceesay), El-Hany

VfB: Ossmann – Licina, Bimpeh (59. Ngangjoh), Mühlenfeld, Jecksties – Büchner, Öztürk (80. Pollmann), Fritzsche, Özgen – Mouhamed (67. Arthur), Timm (46. Hotoglu)