Mülheim. Die Fußball-Kreisliga A dürfte in dieser Saison deutlich enger werden als zuletzt. Welche Ambitionen die Mülheimer Mannschaften haben.
An diesem Wochenende startet die Fußball-Kreisliga A in ihre neue Saison. Im vergangenen Spieljahr gab es mit dem 1. FC Mülheim von Beginn an einen Top-Favoriten, zudem kristallisierten sich schnell zwei Absteiger heraus. Diesmal wird die Liga bedeutend enger werden. Von den Mülheimer Teams spricht nur eines vorsichtig vom Aufstieg, vier weitere melden aber Ambitionen für die Top-fünf-Region an.
Neben Aufsteiger 1. FC Mülheim wird auch Vizemeister SV Wanheim in diesem Jahr keine Rolle spielen. Die Mannschaft hat sich quasi aufgelöst, tritt zum ersten Spiel bei Viktoria Buchholz II bereits nicht an, so dass ein vorzeitiger Rückzug wohl bevor steht.
Vizemeister SV Wanheim 1900 steht vor vorzeitigem Rückzug
Sechs Wanheimer Spieler sind zum Aufsteiger SG Duisburg-Süd gewechselt, den Kapitän Osman Sahin mit 35 Toren in 19 Spielen in die A-Liga geschossen hat. Weitere Neuzugänge kommen unter anderem von den Bezirksligisten Viktoria Buchholz oder Mülheimer SV 07.
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„Sie sehe ich mittlerweile als Top-Favoriten“, sagt Daniel Nix, Sportlicher Leiter des Vorjahressechsten SV Heißen. Auch den SC Croatia hat er auf dem Zettel, „sofern sie ihre beste Mannschaft zusammenhaben.“
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„Wenn eine Übermannschaft wie Styrum nicht mehr in der Gruppe ist und Wanheim drauf und dran ist, sich aufzulösen, dann ist man als Vorjahresdritter automatisch in der Verlosung“, sagt dessen neuer Trainer Erol Kücükarslan. Pünktlich zum Start kann er aus dem Vollen schöpfen. „Die Mannschaft ist komplett geblieben und wir haben individuell gute Spieler“, sagt der Coach.
Croatia Mülheim: Der neue Trainer weiß, wie ein Aufstieg funktioniert
Ob es am Ende reichen kann? „Da gehört Vieles dazu. Wir wollen an uns arbeiten und uns verbessern. Wir werden nicht hochnäsig in die Saison gehen“, so Kücükarslan. Wie der Aufstieg geht, hat er zuletzt beim SuS 21 Oberhausen mit dem Sprung in die Bezirksliga bewiesen.
Auch der SV Heißen mit seinem neuen (Spieler-)Trainer Ercan Aydogmus und dem neuen Mittelfeldboss Cedric Bartholomäus wird vom ein oder anderen ins Spiel gebracht. Sportchef Nix wiegelt ab: „Wir haben leider viele Verletzte und einen schweren Beginn mit mehreren Auswärtsspielen auf Naturrasen“, so Nix. Heißt aber auch: Ist Heißen in der Winterpause noch oben dabei, hätte man vermeintlich wichtigen Spiele in der Rückrunde zu Hause. Unter die ersten fünf soll es schon gehen.
Auch ohne Top-Torjäger: Fatihspor Mülheim plant den nächsten Schritt
Auch Fatihspor will von Vorjahresplatz sieben den nächsten Schritt gehen. „Wir streben wir an, unsere Leistung auszubauen und nicht nur Favoritenschreck zu sein, sondern selbst zu den Top-5-Mannschaften zu gehören“, sagt Trainer Abdul Haimami.
Und das auch ohne Torjäger Mervan Aydin (52 Treffer), der zum TuS Asterlagen gewechselt ist. Durch ein flexibleres Spielsystem wollen die Dümptener den Abgang nicht nur kompensieren, sondern für alle Gegner unberechenbarer werden. „Außerdem möchte ich hinzufügen, dass diese Auszeichnung ohne das Team, was für ihn gearbeitet hat, sicherlich nicht möglich wäre“, sagt Haimami und nennt stellvertretend den 28-fachen Vorlagengeber Soheib Benhamza.
TuSpo Saarn: Leistungen in der Vorbereitung wurden immer besser
Ähnliches traut sich auch der TuSpo Saarn unter seinem neuen Trainer Kevin Weber zu. „Mit 15 Neuen braucht man ein bisschen Zeit aber je länger die Vorbereitung ging, desto mehr haben die Jungs das verinnerlicht, was ich von ihnen verlange“, so der Coach.
Ob es am Ende mit einem Top-5-Platz klappt, hänge auch damit zusammen, wie schnell das Team in Tritt kommt und wie zügig sich die jungen Spieler an das neue Niveau gewöhnen. „In einem Spiel können wir jedem Gegner Paroli bieten“, glaubt Weber.
Noch einmal verjüngter SV Raadt schielt vorsichtig auf Rang fünf
Zwar landete der SV Raadt im vergangenen Jahr „nur“ auf Rang neun, lag aber lediglich zwei Zähler hinter Platz fünf zurück. „Da schielt man natürlich drauf“, gesteht Trainer Frank Friedrich. Seine Mannschaft musste ein paar Abgänge durch Ausbildungen oder Studienplätze in anderen Bundesländern verkraften – unter anderem die Uteg-Brüder. Dafür ist der frühere Jugendspieler Jonas Bülow wieder dabei, auch der lange verletzte Luca Bieck greift wieder an. „Wir haben den Altersdurchschnitt nochmal gesenkt“, sagt Friedrich.
SV Heißen II in der Gruppe zwei
Mit dem Aufsteiger SV Heißen II spielt erstmals wieder eine Mülheimer Mannschaft in der Kreisliga A2, weil die erste Heißener Mannschaft ja bereits in der Gruppe eins spielt.
Dem routinierten Team um Trainer Pascal Kucza ist der Ligaverbleib zuzutrauen, zumal mit dem VfvB Ruhrort/Laar bereits der erste Absteiger aus dieser Gruppe feststeht.
Einig sind sich alle, dass die Liga diesmal deutlich ausgeglichener ist. Der zuletzt erst spät gerettete TSV Heimaterde hat sich gut verstärkt, ebenso der VfL Wedau. Auch Aufsteiger MSV 07 II ist eine gute Rolle im Kampf um den Klassenerhalt zuzutrauen. „Es gibt keinen, der ganz sicher absteigt“, sagt Heißens Sportlicher Leiter Daniel Nix. Saarns Kevin Weber sagt: „Wenn du mal vier oder fünf Spiele nicht punktest, kann es schnell nach unten gehen.“
Mülheimer FC 97: Reserve ist die große Unbekannte
Die große Unbekannte ist die Reserve des Mülheimer FC 97, die wegen des Nichtantritts im Finale der Vorsaison mit drei Minuspunkten startet. Lange war offen, ob der MFC überhaupt eine zweite Mannschaft gestellt bekommt. Unter Tan Basar und Isni Rahmani konnten die Styrumer nun offenbar doch noch genügend Spieler zusammentrommeln.