Mülheim. Der VfB Speldorf hat ein Spiel und drei Spieler verloren. Warum Janis Timm für die Mannschaft in ungewohnter Position ein Vorbild war.

Gebrauchter Abend für den VfB Speldorf – nicht allein wegen der 2:4 (1:2)-Niederlage bei Mitaufsteiger SV Biemenhorst. Vor allem deshalb, weil der Landesliga-Aufsteiger gleich drei Platzverweise kassierte

Dabei begann der Abend am Niederrhein so gut für die Mülheimer. Bereits nach sechs Minuten erzielte Janis Timm das 1:0 für Speldorf. Ein erstes Ausrufezeichen des Offensivspielers, der im Laufe der Partie noch an anderer Stelle wichtig werden sollte.

VfB Speldorf gibt die Führung aus der Hand

Denn nachdem Felix Scharf nach zwölf Minuten den Ausgleich erzielt hatte und Joshua Müller in Minute 19 das Spiel komplett gedreht hatte, entwickelte sich in der zweiten Halbzeit ein komplett wildes, aber nicht unfaires Spiel. „Nach dem 1:0 hatten wir Oberhand, dann kassieren wir vermeidbare Gegentore“, so Speldorf-Trainer Bartosz Maslon, der nach seiner Roten Karte im Auftaktspiel nur vom Rand aus zuschaute.

Zunächst sah es dann so aus, als würde das Pendel zu Gunsten der Speldorfer ausschlagen. Kevin Mouhamed glich zum 2:2 aus, nach der Gelb-Roten Karte gegen Biemenhorsts Niklas Ridder war der VfB ein Mann mehr. Aber nur für genau zwei Minuten. Dann waren auch die Mülheimer dezimiert. Simon Schwarz sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

Drei weitere Rückschläge für den VfB Speldorf

Und es kam noch schlimmer. Alexander Puhe brachte Biemenhorst erneut in Führung, dann sah erst Kian Licina wegen einer Notbremse Rot, kurz darauf Noah Jecksties wegen einer Unsportlichkeit. „Damit haben wir uns das Leben deutlich erschwert, die Karten haben uns das Genick gebrochen. Das ist das Risiko, wenn man eine junge Mannschaft hat. Sie sind sehr selbstbewusst, müssen sich dann aber auch mal am Riemen reißen“, sagte der Sportliche Leiter der Speldorfer, Patrick Dertwinkel zu den Platzverweisen.

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Und Janis Timm? Der war nun überall auf dem Feld zu finden, spielte eine Art Libero. „Er redet wenig, zeigt sich aber überall auf dem Platz. An ihm können sich einige ein Beispiel nehmen“, lobte Bartosz Maslon. Patrick Dertwinkel befand: „Normalerweise kann er alles, außer ein Defensivmonster sein. Aber er hat jeden Zweikampf angenommen.“

Maslon sprach am Ende von verdienten Punkten für Biemenhorst, Dertwinkel kündigte an: „Scheinbar war die Leine zu lang. Das wird es so nicht mehr geben. Da stehen wir alle mit in der Verantwortung.“ Das 2:4 durch Iker Prudencio (86.) bedeutete dann die finale Entscheidung. Zumindest die Moral wollte Dertwinkel seiner Mannschaft aber nicht absprechen. Nächste Chance diese in Punkte umzumünzen: Am Sonntag beim SV Hönnepel-Niedermörmter.