Mülheim. Am Sonntag läuft der Mülheimer FC erstmals als Oberligist auf. Welche Herausforderungen und welche Ziele es gibt, verrät der Sportliche Leiter.
Am Sonntag startet der Mülheimer FC 97 zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in der Fußball-Oberliga. Bei der Premiere ist der 1. FC Kleve um 15.30 Uhr zu Gast im Mülheimer Ruhrstadion.
Vor dem Auftakt sprach die Redaktion mit dem erst 29 Jahre alten Sportlichen Leiter Oguzcan Bahar über die Herausforderungen nach dem Aufstieg, den neuen Kader und die veränderte Erwartungshaltung.
Herr Bahar, was waren für den Verein die größten Herausforderungen nach dem Aufstieg in die Oberliga?
Für beide Ligen zu planen, war anfangs ein bisschen schwierig. Wir haben dann mit dem Trainerteam natürlich direkt verlängert. Das war uns sehr wichtig. Denn wir lagen fünf Punkte zurück und haben noch den Aufstieg geschafft. Das ist den Trainern zuzuschreiben, sie haben tolle Arbeit geleistet. Danach ging es direkt in die Kaderanalyse. Es war uns wichtig, mit Spielern in die Liga zu gehen, die hungrig sind auf die Oberliga.
Viele Anfragen: Mülheimer FC absolvierte zwei Sichtungstrainings
Wie schwer war es denn, eine oberliga-taugliche Mannschaft zusammenzustellen?
Wir hatten schon in der Landesliga eine sehr starke Mannschaft. Vor allem defensiv waren wir sehr, sehr konstant. Deswegen war es uns wichtig, den Kern der Mannschaft zusammenzuhalten. Die Jungs haben sich das auch verdient. Die Transfers standen zum größten Teil schon früh fest. Uns war wichtig, dass sie vor der Vorbereitung schon integriert sind, so dass wir einen reibungslosen Ablauf haben. Denn das macht uns immer schon aus, dass wir als Kollektiv stark sind.
Musste der MFC um Neuzugänge kämpfen oder kamen auch viele Anfragen durch die neue Liga?
Wir hatten so viele Anfragen, dass wir gleich zwei Sichtungstrainings durchgeführt haben. Da haben wir selektiert, ob die Spieler in Frage kommen oder nicht. Wir wollten nämlich in der Vorbereitung so wenig Probespieler wie möglich haben, damit wir einen reibungslosen Ablauf gewährleisten können. Ahmet und Benny (Trainer Ahmet Inal und Co-Trainer Benjamin Wingerter, Anm. d. Red) haben den Westfalenbereich abgedeckt, ich den Niederrhein.
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Was trauen Sie der neuen Mannschaft zu?
Ich bin mit dem Kader sehr zufrieden. Es wird wichtig sein zu sehen, dass sich die Mannschaft im Vergleich zur Landesliga weiterentwickelt hat. Wir sind der Meinung, dass wir an einem guten Tag viele Mannschaften ärgern können. Wir sind für viele Gegner auch noch Neuland und wollen zeigen, dass in Mülheim auch guter Fußball gespielt wird.
Und wenn es mal nicht läuft? „Dann ist das so“
In den letzten beiden Jahren war der MFC eigentlich immer oben dabei – wie geht der Verein damit um, wenn es in der neuen Liga mal fünf oder sechs Spiele lang gar nicht laufen sollte?
Dann ist das so. Wir sind uns der Situation bewusst. Jeder weiß: In der Oberliga weht ein anderer Wind. Es wird kein Selbstläufer, so dass man erwarten könnte, dass wir in den ersten vier Spielen die Gegner alle wegputzen. Wir müssen erstmal ankommen, uns beweisen und der Liga unseren Stempel aufdrücken. Jeder weiß: Da werden auch mal schwere Zeiten auf uns zu kommen. Aber unsere Trainer arbeiten sehr akribisch. Sie setzen sich abends hin, machen nach jedem Testspiel eine Videoanalyse, sie bereiten die Trainingseinheiten sehr professionell vor und machen zu jedem Gegner eine Vor- und Nachanalyse.
Ist das Ziel einfach der Klassenerhalt oder gehen die Gedanken auch mal darüber hinaus?
Das Ziel ist auf jeden Fall der Klassenerhalt. Alles was darüber ist, nehmen wir gerne mit als Bonus. Je früher wir den Klassenerhalt unter Dach und Fach kriegen, desto besser und desto früher können wir mit der Planung für die neue Saison anfangen. Wir vertrauen der Mannschaft und wir werden Mülheim von der besten Seite präsentieren. Wir hoffen, dass am Sonntag viele Zuschauer zum Spiel kommen werden.