Mülheim. Der HSV Dümpten hat das Testspiel in Saarn deutlich gewonnen. Was den HSV so stark gemacht hat und warum die Frauen deutlich verloren haben.
Mittlerweile sind die Mülheimer Sporthallen nach der Sommerpause wieder offen. Für die Handballer bedeutet das, es geht so langsam in die heiße Phase der Saisonvorbereitung. So standen am Wochenende vor allem für die Verbandsligisten Testspiele an.
Die Frauen des HSV Dümpten waren zur klassentieferen HSG Haldern/Mehrhoog/Isselburg gereist, das stadtinterne Duell der Männer der DJK VfR Saarn gegen den HSV Dümpten lockte rund 50 Zuschauer in die Sporthalle an der Lehnerstraße.
HSV Dümpten: Neuformiertes Trio ist gleich in Torlaune
Das Vorbereitungsspiel zwischen den beiden klassenhöchsten Mannschaften in Mülheim war am Ende eine eindeutige Geschichte für den HSV, es endete 32:25. Schon zur Halbzeit lagen die Dümptener vorne. Überzeugt hat dabei in dieser frühen Testspielphase vor allem der neuformierte Rückraum der „Rothosen“ rund um Patrick Kerger und den beiden Blum-Brüdern, Matthis und Lennart. Die drei waren gegen Saarn mit 17 Toren für mehr als die Hälfte der Dümptener Treffer verantwortlich. „Insgesamt haben sich die Tore aber gut verteilt“, war HSV-Vorstand Horst Mühlenfeld nach der Partie zufrieden.
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Dennoch stand HSV-Neuzugang Matthis Blum bei seinem ersten Auftritt in Mülheim wohl besonders im Fokus. Kein Wunder, denn der 20-Jährige gebürtige Bottroper ist zur neuen Saison vom Zweitligisten VfL Bad-Schwartau nach Mülheim gewechselt, um beim HSV mit seinem Bruder gemeinsam aufzulaufen.
Mühlenfeld war jedenfalls sehr angetan von seinem neuen Spieler. „Matthis ist Mann gegen Mann stark. Und man sieht sofort die gute handballerische Ausbildung, die er genossen hat“, so der HSV-Vorstand. Das Spielmacher-Talent lief in der Jugend unter anderem für den Tusem Essen, den TSV Bayer Dormagen und die Rhein-Neckar-Löwen auf. Überzeugt hat Mühlenfeld aber nicht nur die individuelle Stärke: „Auch das Zusammenspiel hat schon besser funktioniert als gedacht.“
DJK VfR Saarn trotz deutlicher Niederlage nicht unzufrieden
Das bekamen die Saarner jedenfalls deutlich zu spüren. „Dümpten hat wirklich eine gute Truppe zusammen. Da braucht es schon sehr schnelle Beine, um das verteidigen zu können“, sagte Christoph Neukirch, der den urlaubsbedingt abwesenden Trainer Carsten Quass aufseiten des VfR Saarn auf der Bank vertreten hatte.
Trotz der deutlichen Niederlage war der Aushilfscoach mit dem Auftritt seiner Schützlinge unterm Strich zufrieden. Zumal der VfR nicht unbedingt in Bestbesetzung angetreten war, es fehlten unter anderem Tim Neukirch, Thimo Kilgast und Yannick Kamps. „Es war klar, dass wir so gegen Dümpten nicht auf Sieg spielen können“, so Neukirch.
Saarn lässt im Angriff zu viel liegen
Mit einer besseren Chancenverwertung der Saarner wäre die Partie aber vielleicht nicht ganz so hoch ausgegangen. „Wir haben wirklich viel liegen lassen“, hadert der Trainer. Allerdings hatte der VfR auch durchaus Probleme mit der offensiven Abwehr, welche der HSV immer mal wieder einstreute. „Wir haben dann den Ball nicht richtig ins Laufen bekommen“, so Neukirch.
Brüche gab es zudem im Saarner Aufbauspiel, weil der Coach den Test nutzte, um viel durchzuwechseln, allen Spielanteile zu geben und Dinge auszuprobieren. Einen guten Eindruck hat dabei unter anderem Saarns Neuzugang Tim Förster hinterlassen, der auf der Mitteposition immer wieder ein gutes Auge bewies.
Für Dümpten war es bereits der dritte Sieg im dritten Spiel
Für die Handballer der DJK VfR Saarn stehen in den kommenden Wochen noch weitere hochkarätige Testspiele an. Sie empfangen etwa den klassengleichen HC Rot-Weiß Oberhausen (23.7.) und den Oberligisten HSG Hiesfeld/Aldenrade (30.07). Anwurf ist jeweils um 11.30 Uhr in der Sporthalle an der Holzstraße. Auch der HSV Dümpten testet weiter, etwa gegen die Oberligisten HSV Überruhr und den Tus Lintorf sowie den TV Ratingen (Landesliga).
Bislang läuft die Testspielphase für die „Rothosen“ gut an, der Sieg gegen Saarn war der dritte Erfolg im dritten Spiel. Zuvor hatte der HSV 32:26 gegen den Landesligisten SV Westerholt und 38:25 gegen den in der anderen Verbandsligagruppe spielenden TV Angermund gewonnen. Vor dem Hintergrund scheinen die Dümptener für die neue Saison auf einem guten Weg zu sein. „Wenn keine längeren Ausfälle dazukommen, werden die bestimmt oben mitspielen“, meint jedenfalls auch Saarns Christoph Neukirch.
HSV Dümpten: Frauen verlieren nach langer Pause
Weniger erfolgreich – zumindest was das Ergebnis betrifft – waren die Handballerinnen des HSV Dümpten bei der HSG Haldern/Mehrhoog/Isselburg. Sie unterlagen mit 19:27 (10:11). Trainer Oliver Scholz war dennoch nicht unzufrieden. „Nach vier Wochen Hallenpause und ohne Ball durften wir endlich wieder Hallenluft schnuppern“, freute sich Spielerin Leonie Homberg.
Über 45 Minuten war das Spiel ausgeglichen, Dümpten probierte verschiedene Abwehrsysteme aus. Im Angriff ging es darum, sich mit Blick auf die Neuzugänge einzuspielen. „Für das erste Spiel war es schon ganz ordentlich. Das Ergebnis ist leider etwas zu hoch ausgefallen. Das lag aber auch daran, dass wir viel gewechselt haben“, so Homberg.